02.09.2012 - Lake District und Liverpool
Trotz der Enge im Zimmer konnten wir heute Nacht alle gut geschlafen. Ein Urlaub auf Achse macht halt am Ende eines Tages auch müde. Geplant für heute war eine Wanderung im Lake District. Was ist der Lake District eigentlich?
Vorsicht Topfinformation!!!
Der Lake District (deutsch Seebezirk, geografisch gleichbedeutend mit den Cumbrian Mountains) ist einer von vierzehn Nationalparks des Vereinigten Königreichs. Die eindrucksvolle Seen- und Berglandschaft in der Grafschaft Cumbria im Nordwesten Englands liegt rund 130 km von Manchester entfernt und erstreckt sich über 2172 km². Alle geographischen Punkte über 3000 Fuß (914,4 m) in England liegen im Lake District, ebenso der größte natürliche See Englands, der Windermere. Im Volksmund heißt die Gegend oftmals nur „The Lakes“. Die bedeutendsten Wirtschaftszweige sind die Schafzucht und der Tourismus.
Es gibt 2 Hauptorte im Lake District, die beide vom Tourismus überlaufen werden. Wir kamen direkt aus dem Niemandsland der Highlands, wo es natürlich auch Tourismus gibt, aber doch in einem im Vergleich dazu bescheidenen Ausmaße. Der eine Ort heißt Keswick und liegt im Norden des Lake Districts, der andere mit dem Namen Windermere liegt im Süden. Wir wollten in der Nähe von Keswick einen Berg besteigen, nebenbei der höchste hier in der Umgebung (leider habe ich den Namen vergessen). Dieser war jedoch wolkenverhangen und wir ließen es lieber bleiben. Die Aussicht auf einen Berg zu steigen, um dann oben im Nebel zu sitzen, erschien uns nicht sehr verlockend.
Zuvor fuhren wir jedoch in der Nähe des Ortes Castlerigg den gleichnamigen Steinkreis oder hier auch Stone Circle genannt an.
Natürlich ist der bekannteste und wahrscheinlich auch größte Stone Circle in Stonehenge zu finden, allerdings ist dieser hier mit Sicherheit weniger überlaufen und v.a. kostenlos. Mehr als ein paar im Kreis angeordnete Steine kann man hier nicht sehen. Warum und zu welchen Zweck vor ca. 4500 Jahre dieser Kreis hier angelegt wurde weiß am Ende niemand so genau. Genau wie in Stonehenge ringen die Gelehrten um eine Erklärung.
Wir haben uns das ganze kurz angeschaut und sind dann wieder weitergefahren. Wir wollten ja auf unseren Berg hinauf. Auf den, dessen Namen ich vergessen habe. Aber egal, wie erwähnt brachen wir dieses Vorhaben ab. Wir wären aber nicht wir, wenn wir nicht doch auf einen Berg geklettert wären. Auf einen, dessen Namen ich nicht vergessen habe und warum nicht? Weil ich ihn im Schweiße meiner Füße erlaufen habe und sowas vergisst man dann eben nicht. Der Berg heißt "High Seat" und liegt wenige Meilen südlich von Keswick. Zu Beginn empfing uns diese wunderschöne Brückenkonstruktion.
Im Hintergrund ist übrigens der Berg den wir besteigen wollten mit seiner Nebelkappe zu sehen. Aber egal, denn der High Seat war ein toller Berg. Am Anfang ging es gleich einmal steil hinein, um dann nach oben etwas abzuflachen. Kurz vor dem Gipfel wurde es dann wieder steiler. Tolle Ausblicke auf die Seen, die den Lake District seinen Namen gegeben haben, waren unsere Belohnung für die Anstrengung.
Natürlich durfte das obligatorische Gipfelfoto nicht fehlen.
Als wir nach der Wanderung wieder zum Auto zurückkamen war es bereits nach 14.30 Uhr. Wir wollten heute noch nach Liverpool fahren und auch etwas Nahrung für unsere jetzt doch recht hungrigen Mägen wäre nicht ganz falsch. Wir setzten uns also ins Auto und fuhren einmal quer durch den Lake District von Nord nach Süd, durch das Örtchen Windermere hindurch und am gleichnamigen See entlang. Machten hier einen kurzen Halt am Visitor Center, nur um festzustellen uns hier in einer wirklichen Touristtrap zu befinden.
Aber schön war es hier auf jeden Fall, eben nur etwas viel Menschen für unseren Geschmack.
Wie erwähnt wollten wir heute noch nach Liverpool. Dort hatten wir im Dolby Hotel direkt am Mersey River zwei Zimmer gebucht. Wir waren schon sehr gespannt auf unser Hotel. Was weiß man denn schon von Liverpool. Ich gebe zu, ich hatte mir vor diesem Urlaub keine großen Gedanken gemacht über diese Stadt. In den 70zigern und Anfang der 80ziger Jahre wurde Liverpool durch sein Werftsterben und seine hohe Arbeitslosigkeit berühmt, außerdem kommen die berühmtesten Söhne Englands aus dieser Stadt. John, Paul, George und Ringo - genannt THE BEATLES.
Mehr gab es nicht zu wissen. Wir wollten Liverpool auch nur als Durchgangsstation für unseren Weg nach Wales nehmen. Geplant war hier eine Nacht zu verbringen und am nächsten Tag im Snowdonia National Park in Nordwales eine Wanderung zu machen - bei schönem Wetter. Bei schlechtem Wetter, was nebenbei diesen Sommer in England ja keine Seltenheit war, wollten wir uns als Alternativprogramm eben etwas Liverpool ansehen. Übrigens noch ein Wort zum Sommer. Im Fernsehen brachten sie die Meldung, dass dieser Sommer der Sommer mit dem meisten Regen seit Wetteraufzeichnung ist. Wir dagegen können uns bisher über das Wetter nicht wirklich beklagen. Hätten wir ein solches Wetter in Italien oder in Frankreich gehabt, dann vielleicht schon. Aber für Englandverhältnisse hatten wir in diesem Urlaub bisher nahezu perfektes Wetter.
Wir hatten also überhaupt keine Erwartungen an Liverpool. Es musste aber natürlich kommen wie es in einem solchen Fall immer kommen muss. Als wir durch die Innenstadt Liverpools zu unserem Hotel fuhren, was by the way auch nur ein paar Gehminuten von Downtown entfernt war, wußten wir, diese Stadt würde uns etwas genauer interessieren.
Wir bezogen unsere Zimmer im Dolby Hotel und aßen im angeschlossenen Restaurant noch etwas zu Abend. Wir hatten nämlich auf dem Weg vom Lake District bis nach Liverpool nichts gefunden worauf sich die Familie einstimmig hätte einigen können. Nach dem Essen brachen wir noch einmal zu einer abendlichen Runde durch Liverpool auf.
Vorbei an China Town ging es zunächst in Richtung der Liverpool Cathedrale.
Natürlich war diese zu dieser späten Stunde bereits geschlossen und wir konnten nur von außen einen Blick darauf werfen.
Unsere Neugierde war aber bereits jetzt soweit gestiegen, dass wir uns hier entschlossen morgen den Snowdonia Nationalpark Nationalpark sein zu lassen und Liverpool morgen etwas genauer anzusehen, egal was das Wetter sagen würde. Mittlerweile waren wir auch schon etwas müde vom Tag und so ganz aufnahmefähig waren wir auch schon nicht mehr.
Zum Abschluß des heutigen Tages liefen wir noch durch das Albert Dock, einer ehemaligen Speicherstadt des Liverpooler Hafens. Heute sind hier diverse Geschäfte und Restaurants untergebracht.
Zum Abschluß des Tages machten unsere Kids noch eine Tour mit dem Riesenrad.
..und brachten natürlich ein paar Fotos von oben mit herunter.
Auf dem Nachhauseweg zu unserem Hotel, was ja nur ca. 10 Minuten vom Albert Dock entfernt lag, kehrten wir noch auf einen Kaffee und diverse Colas im McFress ein. Ein gelungener Tag ging so ganz langsam zu Ende.
@lljogi 2018 - Träume nicht dein Leben, lebe deinen Traum