Norwegen Euch-Tag 13

Heute verlassen wir endgültig den Norden Norwegens. Trondheim gehört nicht mehr zu Nordnorwegen, höchstens noch zum nördlichen Südnorwegen. Die Tage werden wieder kürzer und nachts ist es bereits schon wieder ab 23 Uhr so dunkel, dass man zum Lesen im Zelt eine Taschenlampe braucht oder wer aufgepasst hat eine Hir........ Wer die Antwort jetzt nicht weiß, muss halt nochmal nachlesen. Wir nähern uns also wieder der Normalität. Schade eigentlich, die Mittsommersonne nördlich des Polarkreises hatte eine ganz eigene Faszination. Eine Faszination, die auch die Norweger den Sommer über immer wieder gegen Norden ziehen lässt, wie ein Norweger meinem Sohn erzählte.

Das Ziel des heutigen Tages hieß Trondheim. Trondheim ist die drittgrößte Stadt Norwegens nach Oslo und Bergen. Wir hatten heute unserem Reiseführer wieder einmal vertraut und sind mitten hinein in die Speicherstadt Trondheims gefahren, zu Fuße des Smabergan und der Festung Kristiansten. Dort findet man ein nettes kleines Altstadtviertel mit vielen Cafes, der erwähnten alten Speicherstadt, unendlich vielen Radfahrern, alten Häusern und dem ersten und wohl auch einzigen Radlift der Welt. Mittlerweile leider außer Betrieb. Über eine Strecke von 130 m konnte man mit diesem Lift einen Höhenunterschied von 75 m überbrücken. Die Alternative dazu und wohl auch viel günstiger, ist sein Rad einfach zu schieben. Was sich als Lösung offensichtlich auch durchgesetzt hat.

Der 1. und einzige Fahrradlift der Welt

Oben am Berg findet man wie erwähnt dann die alte Festung Kristiansten, von der man einen wunderschönen Blick über Trondheim genießen kann.

Zu Fuße der Festung über eine alte Holzbrücke hinweg ging es dann zum Nidarosdomen. Leider konnte man ihn heute nur von außen besichtigen. Aber auch von außen machte er einiges her.

Trondheim ist uns auf den ersten Blick sehr sympathisch gewesen und sollte bei einem Norwegenbesuch auf keinen Fall links liegen gelassen werden.

Wer dann noch, so wie wir, vom Norden kommt, erblickt hier dann seinen ersten Fastfoodladen seit langer Zeit, zumindest den ersten mit weltbekanntem Logo. Weil wir davon so begeistert waren, haben wir gleich unser Mittagessen eingenommen. Man könnte denken wir waren auf Abstinenz, waren wir aber gar nicht und in Deutschland besuchen wir diese Lokalitäten äußerst selten. Sei es wie es sei, der Whopper hat hervorragend geschmeckt und die Portionen waren mehr als ausreichend.

Morgen geht es dann in Richtung Trollstigen und zum Geiranger Fjord. Zwei weitere Höhepunkte des diesjährigen Urlaubes. Die Suche am Abend nach einem Campingplatz hatte sich dann heute Abend wieder einmal etwas schwieriger gestaltet. Die Nordatlantikroute von Trondheim Richtung Alesund ist nicht verwöhnt mit Campingplätzen. Letztendlich fanden wir nur mit Hilfe unserer Straßenkarte überhaupt einen. Dazu mussten wir die E39 verlassen und etwa 10 km in Richtung Kyrksaeterora fahren. Plötzlich wurde die Strasse immer schmaler und war auch nicht mehr geteert. Unser Navi schickte uns allerdings unbeirrt immer weiter durch die Walachei. Es ging mitten durch die Wälder, mitten durch Bauernhöfe und am Ende fanden wir dann unseren Platz für die Nacht. Unsere Nachbarn hier waren fast alle aus Deutschland. Nur ein Holländer hatte sich hierher verirrt. Mitten in Norwegen fanden wir eine deutsche Enklave.

@lljogi 2018 - Träume nicht dein Leben, lebe deinen Traum