Rumstriala

2014

geocaching

Geocaching ist so ein verrücktes Hobby das zu nichts nutze ist außer die Zeit herum zu bringen. Nebenbei findet man manchmal ganz nette Ecken, die man ansonsten nicht gefunden hätte und sie vielleicht sogar gar nicht vermissen würde. Für unseren erste Tag habe ich mir rund um Las Vegas so ein paar Ecken herausgesucht. Las Vegas einmal ganz anders. Den Strip sahen wir heute nur von weitem. Etwas neues auf selbigen konnten wir trotzdem erkennen. Ein Riesenrad wurde aufgestellt. Unvermeidlich mittlerweile in den Städten dieser Welt. Egal ob London, Paris, Texas. Überall drehen sich diese Räder und warten auf Mitfahrer. Wir fahren aber heute kein Riesenrad, sondern unseren Tahoe in Richtung Lava Butte. Dieser steht nur wenige Meilen außerhalb von Henderson in der Gegend herum und wir hätten ihn besteigen können. Einen Cache auf der Spitze des Berges hatte ich jedenfalls herausgesucht. Aber so früh am Morgen, gerade aus dem Bett gekrabbelt und noch etwas steif in den Gliedern wollten wir dann doch nicht gleich Hero spielen und ließen diesen Cache links liegen. Dafür durften wir entlang der Lava Butte Road ein paar andere Vertreter dieser Gattung finden. Nebenbei ist diese Gravel Road sehr nett zu fahren und die ein oder andere wirklich schöne Gesteinsformation ist auch zu entdecken. Ein wenig Mut für das Fahren solcher Straßen sollte man natürlich mitbringen und auf jeden Fall noch ein Fahrzeug mit hoher Bodenfreiheit. Auf das Mitbringen von Allrad dagegen kann verzichtet werden. Gerne wird dann bei dieser Gelegenheit darauf verwiesen, dass bei Nässe nicht be- und gefahren werden kann. Aber das versteht sich eigentlich von selber. Wer also zwischen seinen Millionengewinnen im Casino etwas die Zeit tot schlagen will, hier wäre ein sinnvoller Platz dafür gefunden. Man fährt den Hollywood Boulevard entlang in Richtung Südosten und wenn man denkt es geht nicht weiter, dann ist man genau richtig. Wir auf jeden Fall sind erst einmal der falschen Fährte gefolgt und landeten am Lake Las Vegas. Auch nett. Der Blick auf den Las Vegas Strip bei night von hier ist sicher nicht von schlechten Eltern und die Häuser haben auch nicht den schlechtesten Eindruck gemacht. Erinnert mich daran, nächste Woche hier einmal bei meiner Maklerin anzurufen und nach den Grundstückspreisen zu fragen. Soooo teuer wird es schon nicht sein.

Die Tage hier in den USA heißen ja „Rumstriala 2014“. Der nächste Fleck Erde bei dem wir rumstriala wollen, nennt sich Gold Butte. Irgendwann einmal vor langer, langer Zeit, also vor ca. 50 – 100 Jahren, wollten hier mutige Männer Gold in Minen abbauen. Es müssen Männer gewesen sein, denn Frauen würden auf solche Schnapsidee wohl nicht kommen. Ob sie mutig waren, lässt sich eindeutig auch nicht mehr klären, aber weit ab vom Schuss waren sie mit Sicherheit. Hier in der Gegend könnte man auch das sogenannte Little Finland finden. Warum sich jemand diesen Namen ausgedacht hat, bleibt ein Rätsel weil die Gesteinsformationen so gar nichts mit Finnland zu tun haben. Die Locals nennen deshalb diese Ecke auch „Devils Fire“. Tja wer geocacht lernt auch solche Namen kennen. Wir aber ließen heute Devils Fire ohne uns brennen und fuhren die gegravelte Road immer weiter in Richtung Süden zum Gold Butte. Wer jetzt eventuell gedacht hätte hier vielleicht eine alte halbverfallene Minenstadt zu finden, sah sich getäuscht. Wir fanden eine komplett verfallene Minenstadt, in der außer ein paar uralte Gerätschaften nichts mehr vorhanden ist außer die totale Einsamkeit. Mensch ist das hier einsam. Nicht so einsam wie man sich das eventuell wünschen würde. Dazu fahren zuviele Quads durch die Gegend. Die rüstigen Rentner aus St. George, Mesquite und Las Vegas lassen es hier so richtig krachen. Aber zwischen den Quads ist es wieder sehr einsam. Ob man unbedingt hierher fahren muss bleibt jedem selber überlassen. Wir haben zumindest ein paar Caches hier geloggt und mehr wollten wir ja auch gar nicht.

Zum Abschluß des Tages und weil ich ja heute auch noch Geburtstag hatte wurde ich von meinem Sohn zum Essen eingeladen. Ich durfte sogar die Lokalität aussuchen. Was eventuell in Städten wie Page oder Kanab nicht wirklich zum Suchen animieren würde, kann in St. George schon einmal etwas schwieriger werden. Kurz und gut, wir, also ich, haben uns für das Cracker Barrel entschieden. Dort kann man seine Nahrung weitestgehend selber zusammenstellen und pseudogesunde Vegetables sind auch immer auf dem Teller zu finden. Gezahlt hat dann mein Sohn, mit seiner Kreditkarte. Premiere! Daran könnte ich mich gewöhnen.

Teil 1

Teil 2

zurück   weiter
 

@lljogi 2018 - Träume nicht dein Leben, lebe deinen Traum