Tag 1

Unsere Fähre fährt nachts um 3 Uhr ab. Da werden wir dann aber schon mollig warm und ruhig in unserem Bettchen liegen und schlafen. Ab 23 Uhr des Vorabends wird eingeschifft oder besser gesagt eingeautot, denn wir können mit unserem Elch auf das Schiff fahren. Zuvor müssen wir aber, wie bereits erwähnt, noch Deutschland hinter uns bringen. Da das USA-Feeling auch in diesem Urlaub nicht ganz fehlen darf, haben wir uns zur Nahrungsaufnahme 300 km vor unserem Tagesziel einen Miss Peppers Laden ausgesucht. An der A7 Ausfahrt 65 südlich von Hannover residiert dieser Autohof im USA-Outfit. Auf diese Weise beginnt unser Norwegenurlaub auf eine ganz ähnliche Weise wie unsere USA-Aufenthalte immer beginnen, nämlich mit der Vertilgung von enormen Mengen an ungesunder Nahrung in Form von Burgern. Aber wer weiß, wann wir wieder etwas zum Essen bekommen! Auf Elchjagd werden wir in Norwegen schließlich nicht gehen und welche kulinarischen Genüsse auf uns warten, wissen wir noch nicht.

Um 20.30 Uhr erreichen wir Travemünde und checken direkt am Skandinavienkai ein. Das ging ja mal schnell. Ruck zuck haben wir unsere Türkarten für unser Zimmer und stellen uns brav in die Autoschlange der Helsinki Fahrer. Jetzt beginnt das große Warten, denn vor 23.00 Uhr wird mit der Beladung der Fähre nicht begonnen. Die Zeit vertreiben wir uns mit herumlaufen, essen (schon wieder, dieses Mal wird der eigene Süßigkeitenvorrat angegriffen) und Däumchen drehen. Was soll man auch sonst machen, wir haben ja schließlich Urlaub.

Hier, am sich langsam füllenden Anlieger, kann man herrlich People watching betreiben. Es fällt uns auf, dass enorm viele Autos mit Kurzzeit-Nummernschilder mit uns warten. Nicht nur neue, sondern auch ältere Jahrgänge. Die Fahrer der Fahrzeuge sind überwiegend Finnen oder Russen. Autotraumland Deutschland, die Russen holen sich ihre neuen Nobelschlitten ab. Ein nagelneuer BMW X5 steht direkt neben uns. Die Finnen dagegen bekommen unsere alten Gebrauchtfahrzeuge. Vorsicht Vorurteil! Aber es schien doch tatsächlich so zu sein.

Pünktlich um 23.00 Uhr war es dann soweit und wir durften unseren Elch auf dem Parkdeck der Fähre abstellen. Die Jungs von der Fähre wissen genau was sie tun, wenn sie die Fahrzeuge parken. Man glaubt kaum, wie viele Autos auf engstem Raum tatsächlich Platz finden.

Nach einer kurzen Erkundungstour über das Schiff fielen wir dann gegen Mitternacht todmüde in unsere Kojen. Die Kajüte für die nächsten 29 Stunden( bzw. da wir ja in 3 Stunden erst los fahren nach Adam Riese eigentlich 32 Stunden) ist überraschend groß und die Betten sehr bequem.

Durch die Anreise über Deutschlands Autobahnen und dem im Magen befindlichen Burger vom Nachmittag fiel mir das Einschlafen nicht schwer. Auch der Rest der Familie hatte sich mit Schäfchen zählen nicht lange aufgehalten. Gegen 4 Uhr in der Nacht wurde ich einmal kurz wach. Ein neues Handy Satellitennetz meldete lautstark seine Anwesenheit. Hätte ich glatt darauf verzichten können. Weshalb war das Mobilphone überhaupt an? Das Telefon hat eine Uhr im Gegensatz zur Kajüte. Vor dem seligen Weiterschlummern bemerkte ich ganz kurz die Schaukelbewegung des Bettes. War aber nichts Bewegendes (Achtung Kalauer). Schnell hatte mich wieder das Land der Träume. Wir waren unterwegs in Richtung Helsinki.

Norwegen Euch-Tag 2

@lljogi 2018 - Träume nicht dein Leben, lebe deinen Traum