Wie gehts eigentlich

dem Vulkan

08.09.2014 - Ausbruch des Eyjafjallajokull

Update Vulkan

Seit Mitternacht bleibt die Erdbebenaktivität im nördlichen Teil der Dyke Intrusion und dem Bárðarbunga konstant. Es gab zwischen 30 und 40 Beben in dieser Zeit.

Das Tremor Signal bleibt ebenfalls konstant seit gestern, keine Änderung und die Eruption geht weiter.
Holuhraun Eruption

Irgendwie kommen vom Bárðarbunga auch keine richtigen Neuigkeiten. Aber vergessen wir heute einmal den Bárðarbunga. Heute Nacht haben wir zu Fuße des wohl seit 2010 berühmtesten aller isländischen Vulkane geschlafen. Jawohl wir haben es gewagt und direkt neben, unter oder auch mit dem Eyjafjallajökull genächtigt. Ehrlicherweise wird mir das erst im Nachhinein so richtig bewußt. Oh, mein Gott! Wir sind schon mutige Jungs und .....ja auch Mädchen.

Smiley

Ok, Ok.. wir waren natürlich alle mutig und überhaupt gab es auch überhaupt keine Gefahr. Zum heutigen Tag, den ersten richtigen Regentag: Es regnete heute Morgen beim Aufstehen und es wird auch den Rest des Tages nicht aufhören. Während im Osten Islands immer noch herrlicher Sonnenschein vorhergesagt wird, bleibt es im Westen regnerisch. Damit müssen wir uns wohl abfinden. Aber man weiß ja, so schnell wie der Regen kommt, so schnell geht er auch oft hier wieder weg. Nur leider heute nicht.

Machte aber nichts, denn dafür durften wir so einen richtigen faulen Urlaubstag reinziehen. Auch schön, schließlich warteten diverse Bücher darauf endlich ausgelesen zu werden. Wann hat man dafür schon einmal Zeit.....Ja, Ja, eigentlich immer. Denn soviel Zeit muss sein und wer sich die nicht nimmt, der ist wirklich arm dran.

Jetzt aber wirklich zum Tag. Wir besuchten als erstes heute Morgen das Museum des Bauern von Þorvaldseyri. Er liegt zu Füßen des Vulkans und hat die Ereignisse rund um den Ausbruch des Vulkans dokumentiert. Dabei heraus gekommen ist kein typisches Home-Video, sondern ein beeindruckender Film über das, was hier den Menschen direkt vor Ort passierte. Während in Europa Flüge ausfielen, kämpften die Menschen hier um ihr Hab und Gut, ums Überleben. Was ist dagegen schon ein ausgefallener Flug?

Ein paar Impressionen des Ausbruchs des Vulkans könnt ihr hier anschließend sehen, zur Webseite des Visitor Centers gehts hier: Webseite des Museums

Wie der Farmer wohl auf die Idee gekommen ist den Ausbruch zu dokumentieren? Keine Ahnung, aber die Besucherzahl des Visitor Centers bzw. des Museums war nicht schlecht und so kann man hier den ein oder anderen isländischen Kronen dazu verdienen. Interessant war es auch noch. Vor 4 Jahren hatte der Eyjafjallajökull auch erst damit angefangen etwas Lava zu verspritzen. Den Anwohnern wurde gesagt, sie sollten die Gegend verlassen. Aber die dachten gar nicht daran, denn ihre Tiere blieben hier. Hätten sie die verhungern lassen sollen? Außerdem fuhren ganze Heerscharen von Isländern und Touristen mit Skiboobs und Allradfahrzeugen hinauf zum Vulkan, um das Spektakel von der Nähe zu verfolgen.

Tja, dann brach er aus und bedeckte alles, Häuser, Felder, Tiere mit einer dicken Schicht Vulkanasche. Aber auch hier war es anschließend wie so oft nach Naturkatastrophen: Die Nachbarn halfen sich gegenseitig und völlig wildfremde Menschen aus Reykjavik befreiten Höfe und Tiere von der Asche. Als der Bauer merkte, dass ihm die Touristen sogar die Asche abkaufen wollten, die er von seinen Geräten fegte, reifte wohl in ihm der Gedanke, daraus ein Geschäft zu machen. Er gründete das Museum, neben dem Film kann man hier Vulkantrash erstehen wie z.B. T-shirts, Aufkleber und sonstiges Allerlei. Das Geschäft blüht.

Aber auch wenn es regnete konnten wir nicht ewig im Museum bleiben. Wir fuhren bis nach Vik zurück, um im Supermarkt einzukaufen. Auf dem Rückweg besuchten wir Dyrhólaey, ein 115 m aufragendes Kap westlich von Vik.

Das Kap ist auch für sein Vogelreichtum bekannt. Hier nisten die bekannten Pagageientaucher. Leider waren wir etwas spät im Jahr dran. Sie waren mittlerweile ausgeflogen und in wärmere Gefilde geflüchtet. Bei dem Wetter heute durchaus zu verstehen.

Wir haben etwas herumgeknipselt. Aber auch wenn das Wetter nicht optimal zu sein scheint. So schlecht, dass nicht wenigstens ein Mitglied der Family ein klein wenig laufen muss, kann es gar nicht sein. So kam es dazu, dass 3 zum Leuchtturm hoch liefen und 2 mit dem Auto fuhren. Zum rauf und runter laufen hatten wir dann doch keine Lust und irgendwie musste das Auto ja rauf. Ich hab mich also erbarmt und das Auto eigenhändig nach oben gefahren. Irgendjemand musste ja diese Arbeit machen.

Eigentlich wollten wir bei diesem miesen Wetter nur noch zurück in unsere gemütliche und warme Hütte. Aber irgendwie überkam uns bei der Rückfahrt doch noch sowas wie Abenteuerlust und wir steuerten nach rechts auf eine Gravel Road in Richtung des Sólheimajökull, ohne Ahnung was uns erwarten würde. Am Ende der Strasse ließen wir dann unser Auto im Regen stehen und liefen die paar Minuten zum Fuße des Gletschers.

Beeindruckend, so ein Gebilde aus Wasser und Eis, und mächtig, und auch ein klein wenig angsteinflössend und überhaupt so ganz und gar unglaublich...schön.

Näher an den Gletscher hätte man gehen können, aber nur auf Kosten der Umgehung einer Absperrung. Die werden wohl ihre Gründe schon gehabt haben hier abzusperren und v.a. hatten wir erst vor kurzem in der Zeitung gelesen wie 2 Kinder in Norwegen mitansehen mussten wie ihre Eltern von herabfallenden Eisbrocken eines Gletschers erschlagen wurden. Auch sie hatten Absperrungen umgangen um näher an den Gletscher heranzukommen. Ihre Kinder hatten sie hinter den Absperrungen zurückgelassen.

Wir blieben also vernünftig und sahen uns das Ganze aus sicherer Entfernung an.

Auch hier hatte sich ein See gebildet und auch hier trieben "Eisberge" darin. Der See war nicht so klar und rein wie gestern am Jökulsárlón. Aber wir wollen mal nicht so verwöhnt sein.

Jetzt wollten wir aber wirklich nach Hause. Aber HALT! Da ist doch noch der Skogafoss. Der liegt nun wirklich direkt vor unserer Haustüre. Den müssen wir uns unbedingt noch anschauen. Liegt ja auch direkt neben der 1. Als wir den Parkplatz ansteuerten, öffnete der Himmel wie auf Befehl seine Pforten und ergoss alles, was er hatte, über unser Haupt.

Man konnte kaum mehr unterscheiden, ob nun der Wasserfall diese Menge an Wasser produzierte oder der Himmel.

War aber letztendlich auch ziemlich egal. Wir hatten unseren Spaß, denn irgendwann ist es einfach egal ob man nass ist. Nässer wie nass geht nicht und dann ist es nur noch lustig. Vor allem, wenn man kurz vor zu Hause ist und ein Hot Pool auf einen wartet;)

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@lljogi 2018 - Träume nicht dein Leben, lebe deinen Traum