Norwegen Euch-Tag 15
Das Gewitter gestern Abend war nicht weiter störend. Die restliche Nacht ging dann ohne Regen vorüber, soweit ich dies beurteilen konnte. Schließlich hatte ich ja die ein oder andere Stunde geschlafen. Manch einer mag auf dem Campingplatz deshalb das Brummeln des Gewitters noch in der Nähe vermutet haben, war aber nur mein Schnarchen. Der Campingplatz hier vor den Toren von Geirang ist selbstverständlich ein sehr beliebter, was zur Folge hat, hier quasi Zelt an Zelt und Wohnmobil an Wohnmobil stehen zu müssen. Meistens ist diese Enge auf den Campingplätzen Norwegens nicht der Fall, vor allem nicht wenn man im August unterwegs ist und im Prinzip Nachsaison herrscht. Hier in Geirang allerdings schläft man beim Nachbarn mit im Zelt, bildlich gesprochen.
Nach dem Aufstehen heute Morgen verspürten wir den Drang nach einem Frühstückbuffet. Ihr wisst ja, Sitzmöbel sind aus Platzgründen zuhause geblieben. In Geirang wurden wir selbstverständlich auch fündig. Es gibt hier zahlreiche Hotels und in eines davon sind wir einfach hinein spaziert und haben nach dem Frühstücksbuffet gefragt. Für 500 NOK konnte sich die ganze Familie den Bauch vollschlagen. Welche Wohltat auf einem Stuhl zu sitzen und richtigen Kaffee aus richtigen Tassen zu trinken und das im Prinzip auch noch als –all you can drink- Herrlich!
Nach so einem Tagesbeginn muss ein Tag ja gut werden. Wie bereits gestern beschrieben windet sich hinter Geirang die Straße wieder die Berge hinauf und als sei dies noch nicht genug, verlassen wir auch noch die Hauptstraße auf der Passhöhe und schwenken nach links auf eine Mautstraße hinauf zum Dalsnibba ca. 1.500 m über N.N. Die Kosten für die Mautstraße 85 NOK.
Oben auf dem Gipfel hatte man einen schönen Überblick über die Landschaft und natürlich auf den Geiranger Fjord. Fehlen durfte hier auch nicht der unvermeidliche Souvenirshop. Meine Mitbringsel kann ich hier nicht nur in norwegischen Kronen, sondern auch in Dollar, Pfund und Euro bezahlen. Man sieht, hier ist man auf internationale Gäste bedingt durch die vielen Kreuzfahrtschiffe eingestellt.
Da wir noch nicht genug vom Passstraßen fahren hatten, haben wir gleich auch noch eine Alternativroute zur 15 nach Grotli, den Strynefjellsvegen, genommen. Die Straße wurde in den Jahren 1881 – 1894 erbaut und wurde bis in die 1950ziger Jahre von Menschenhand vom Schnee im Frühjahr befreit. Heute fährt allerdings die Schneefräse durch. Ist natürlich viel leichter und schneller, dafür aber weniger romantisch. Wobei, ob die 200 Schneeschaufler das Freischaufeln romantisch fanden?
Der Strynefjellsvegen führt auch an einem Sommerskigebiet vorbei, dem allerdings der Gletscher abhanden gekommen ist. Die Gletscherzunge, die hier zum Sommerskilauf dienen sollte, hatte keine Lust mehr sich hier im Sommer betreten zu lassen und ist abgehauen. Zurück blieben alleine die Liftanlagen. Irgendwie ein trauriges Bild.
Der Rest des Weges ist schnell erzählt. Die 15 mündet in die E6. Da war sie wieder. Diese führte uns direkt bis nach Lillehammer. Kurzeitig haben wir die Fahrt nochmals in Ringebu verlassen um die dortige Stabkirche zu besichtigen.
Für die nächsten 2 Nächte haben wir uns in Lillehammer etwas gegönnt. Wir mieteten eine Hütte, ganz spontan und erwischten die letzte freie für 5 Personen. Nach den vielen Zeltübernachtungen eine richtige Luxusherberge. Wir werden es uns auf jeden Fall die nächsten Tage gut gehen lassen.
@lljogi 2018 - Träume nicht dein Leben, lebe deinen Traum