Pazlantik 2013
Es ist wieder soweit. Nach der letztjährigen England-/Schottland-/Walesreise ist wieder Nordamerika dran. Unser Ziel und die Aufgabe die wir uns dieses Mal gestellt haben, wir werden Wasser aus dem Atlantik quer über den Kontinent in den Pazifik bringen. Wenn ihr jetzt fragt warum wir dies denn machen wollen? Naja, klingt doch interessanter als einfach nur von Ost nach West zu fahren.
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Eine Ära geht zu Ende. Eine Ära die größtenteils auf dieser Seite nachgelesen werden kann. Die Ära der alljogi-Familienurlaube. Unser Ältester ist im Januar 18 Jahre alt geworden. Im Juni hatte er seine letzte Abiturprüfung und damit auch seine Ära der Schulzeit erfolgreich beendet. Er wird uns trotzdem auf dieser Reise begleiten. Kein Wunder haben wir uns doch eine sensationelle Abschlußtour herausgesucht. Seine eigene Reise hat er sich bereits an Pfingsten genommen. Mit einem Freund mietete er sich ein Auto in New York und die beiden machten 2 Wochen den Osten unsicher, davon 6 Tage allein in New York City.
Hat eigentlich jemand gewußt wie schwierig es für zwei 18-jährige sein kann in einem Hotel einzuchecken? Klappt nicht immer, denn in den USA bist du erst mit 21 Jahren volljährig. Zweimal musste ich telefonisch eingreifen und das jeweilige Hotelmanagement bitten es mit den beiden doch zu versuchen. Die restlichen Nächte haben sich die Jungs selber zu helfen gewußt.
Wie man auf der Karte unschwer erkennen kann haben wir zur Kontinentalquerung die Südroute bzw. eine Südroute gewählt. Auf Höhe White Sands National Monument werden wir die Route etwas nach Norden versetzen und durch den Südwesten bis nach Las Vegas fahren. Von dort geht es dann durch den Yosemite nach San Francisco. Für dieses Mammutprogramm haben wir uns 26 Tage Zeit genommen. 26 Tage voller Besichtigungspunkte, Landschaften und Wanderungen. Selbst die amerikanische Geschichte wird nicht zu kurz kommen. Wir befinden uns sozusagen bereits seit einigen Wochen im Trainingslager. Zur Vorbereitung schauen wir alle die Serie "North and South" im Originalton. Ein Epos voller Herzschmerz, Krieg und Bruderkampf zwischen Nord und Süd. Manchmal etwas mehr Herzschmerz als Krieg. Ach übrigens wenn ihr euch fragt welche Serie dies wohl ist. Bei uns waren Orry Maine und Georg Hazard eher bekannt geworden mit der Serie "Fackeln im Sturm".
Ein weiteres Mal werde ich versuchen live zu berichten. Für uns zum Nachlesen wenn der Urlaub schon lange wieder vorbei ist und für die Daheimgebliebenen zur Information. Erst vor kurzem habe ich die "Canadusa Tour 2011" nachgelesen. Das Nachlesen war wie ein kleiner Urlaub zwischendurch. Ab und zu brauche ich diese Entspannung auch im Alltag, v.a im Alltag.
Meine Familie vor 9 Jahren. Nur eine Person auf dem Bild hat sich so gut wie nicht verändert. Genau - mein ältester Sohn! Nein ist natürlich Quatsch, selbstverständlich meine Frau.
Das Bild habe ich vor allem zur Auflockerung eingebaut, ansonsten ist es wieder einmal viel Text. Meinen treuen Lesern verlange ich immer wieder so einiges ab. Anschließend noch ein paar Anmerkungen zur Tour.
Warum dieses Mammutprogramm?
Die ursprüngliche Idee lautete vom Atlantik zum Pazifik zu fahren. Aufgrund der Entfernung war kurzfristig angedacht worden den Atlantik kurzerhand in den Golf von Mexico zu verlegen und die Reise eventuell in New Orleans oder gar in Houston starten zu lassen. Da hatten aber unsere Kids ganz entschieden etwas dagegen. Wenn schon Atlantik dann richtiger Atlantik und der befindet sich nun einmal an der Ostküste. Dieser Logik konnten wir uns alle nicht verschließen und somit beginnt die Reise in Atlanta.
Ganz schlaue Zeitgenossen könnten jetzt antworten, Atlanta befindet sich ja gar nicht an der Ostküste und da haben sie natürlich Recht. Besserwisser gibt’s nun mal überall. Von Atlanta aus ist es nicht sehr weit bis zur Ostküste und diesen kleinen Schlenker gönnen wir uns einfach mal.
Wie viele Meilen sind im Durchschnitt pro Tag geplant?
Das ist der kleine Haken an der Sache. Wir werden die eine oder andere Meile hinter uns bringen müssen. Unseren Kids war dies durchaus bewusst als wir uns für diese Tour entschieden haben. Man kann es drehen und wenden wie man will, aber zwischen 180 – 200 Meilen im Schnitt werden wir pro Tag schon absolvieren müssen. Wenn man eine Durchschnittsgeschwindigkeit von ca. 50 Meilen/Std. annimmt, sind das täglich an die 4 Stunden Autofahrt. Zusammen mit den zahlreichen Besichtigungspunkten die wir uns vorgenommen haben, stehen uns durchaus lange Tage bevor. Die eine oder andere Überbrückungsetappe wird es auch geben, dafür gönnen wir uns an ausgesuchten Stellen auch kleine Ruhepausen. So werden wir z.B. in Santa Fe 3 Nächte verbringen oder im Big Bend Nationalpark 2 Nächte, ebenso in Las Vegas.
Was werden die Highlights der Tour sein?
Wie immer haben wir uns einen Mix aus kulturellen und landschaftlichen Höhenpunkten, sowie diversen Wanderungen ausgesucht. Das Highlight der Tour wird es nicht geben, nicht im Vorhinein. Im Nachhinein könnte dies schon passieren. Wir lassen uns gerne überraschen. Zu Beginn wird der Schwerpunkt eher auf den zahlreichen Städten des Ostens und der Golfküste liegen. Besonders gespannt sind wir auf Savannah und New Orleans.
Zur Mitte der Reise dominiert dann die Einöde, dies ist zumindest die Erwartung. Wir lassen uns aber gerne vom Gegenteil überzeugen. Texas ist heiß, groß und eintönig. Städte wie San Antonio und Houston jedoch könnten durchaus ihren Reiz entfalten und auch die geschichtlichen Hintergründe der Gegend, angefangen vom mexikanisch-amerikanischen Krieg und den Unabhängigkeitsbestrebungen der Texaner, versprechen spannend und interessant zu werden.
Zum Ende der Reise betreten wir dann wieder bekanntes Gebiet im Südwesten und es wird uns nicht sehr schwer fallen hier die Tage ausfüllend zu gestalten. Zum Ende hin warten dann noch einmal zwei Höhepunkte auf uns. Zum einen der Yosemite Nationalpark und zum zweiten San Francisco. Aber daran möchte ich noch gar nicht denken. Sind wir einmal in San Francisco angekommen wird die Reise auch schon zu Ende sein und wir sicher alle etwas traurig.
Gibt es schon Reiseplanungen über diesen Urlaub hinaus?
Ich habe einmal zu Beginn einer Reise geschrieben, ich hasse es wenn ich nach Hause komme und noch nicht weiß wo der nächste Urlaub hingeht. Das ist, ich gebe es ehrlich zu, ein Luxusproblem. Eines das mir hilft den Alltag zu gestalten, ein Ziel zu verfolgen und zu wissen am soundsovielten bin ich wieder unterwegs. Leider wird dies in diesem Jahr nicht so sein. Weder ist etwas für den Herbst, noch für den Winter und schon gar nicht für nächstes Jahr geplant. Wie eingangs erwähnt ist unser Ältester auf dem Sprung in ein neues Leben und damit auch die ganze Familie. Was die Zukunft bringen wird, können wir noch nicht vorhersagen. Aber irgendwas wird sich sicher ergeben da bin ich ganz zuversichtlich. Auch deswegen freuen wir uns auf diesen gemeinsamen Urlaub ganz besonders.
@lljogi 2018 - Träume nicht dein Leben, lebe deinen Traum