Father and Son

2011

24.04.2011 - der Unvollendete

Frohe Ostern aus Page

Der Morgen fing heute mit einer Überraschung an. Unsere Freunde aus good old Germany, ebenfalls im Südwesten unterwegs, haben die Nacht im gleichen Hotel in Page verbracht wie wir. Ohne dass wir dies voneinander wußten. Ich hatte heute Morgen noch eine SMS an Thomas abgesetzt und 2 Minuten später klingelte das Telefon und wir stellten überrascht diese Tatsache fest. Eigentlich war unser Treffen erst für Las Vegas vorgesehen. So konnten wir uns hier schon die ein oder andere Urlaubsgeschichte gegenseitig erzählen. Es scheint so als würden davon unzählige nach dem Urlaub warten.

Thomas und sein Sohn Felix wollten heute noch weiter zum Grand Canyon und von dort nach Las Vegas. Wir dagegen werden noch einen Tag im Raum Page verbringen und morgen dann über den Zion nach Las Vegas fahren. Nach dem Zufall hier wird es ja wohl kein Problem sein, dass wir uns in Las Vegas wieder treffen.

Unser heutiges Ziel hieß Cobra Arch. An der 89 von Page nach Kanab geht es kurz vor dem Outpost Restaurant links auf eine sandige Road. Zunächst fährt man den Long Canyon entlang.

Dann läßt man den Canyon hinter sich und es geht bergan. Links und Rechts geht es relativ steil den Hang hinunter. Für den ein oder anderen ist hier Endstation.

Für alle anderen, auch für uns, ging es dann auf sandigen Straßen in Richtung des Trailheads. Beim Blick in Richtung Westen schwante uns allerdings Übles.

Bis zum Trailhead haben wir es dann auch nicht geschafft. Nicht wegen dem bevorstehenden Regen. Hier ging es ca. 1 km vor dem Parkplatz aufgrund der aktuellen Straßenverhältnisse für unser Auto nicht mehr weiter.

Dieser Wash konnte von uns mit unserem Auto nicht durchquert werden. Der tiefe Sand und die steile Ein- und Ausfahrt war unüberwindbar. Mit einem Jeep Wrangler vielleicht möglich, ansonsten ist hier Schluß. Das alleine hätte uns aber natürlich nicht vor dem Erreichen des Cobra Arch abgebracht. Schließlich hätte man den restlichen Weg leicht zu Fuß zurück legen können.

Der Anstieg nach dem Long Canyon machte mir etwas Kopfzerbrechen. Sollte der Regen tatsächlich kommen und sich die Abfahrt in Schmierseife verwandeln, dann gebe dies bestimmt eine tolle Schlittenfahrt. Darauf hatten wir aber gar keine Lust und brachen die ganze Aktion ab.

Der Cobra Arch blieb heute der 1. Unvollendete.

Als wir wieder die 89 erreichten, naja seht selber.

Irgendwie hatte ich das Gefühl unsere Entscheidung war nicht ganz falsch gewesen. Obwohl es sich ja nur um Regenschauer handelte, dazwischen riß die meiste Zeit der Himmel auf. Aber wer kann das schon so genau sagen und schließlich gibt es hier in der Gegend genug zu sehen. Eine Alternative zu finden sollte nicht schwer fallen.

Wir entschieden uns den Hike zum Birthday Arch anzugehen. Geparkt wird hierfür direkt an der 89 kurz vor Big Water an der Felsformation, wie Fritz Zehrer sie nennt, den 3 von der Tankstelle. Man steigt dort über den Zaun und kämpft sich querfeld ein nach Süden. Die Koordinaten hatte ich auf meinem GPS gespeichert. Das Wetter sah mittlerweile wieder richtig gut aus und wir machten uns relativ wenig Gedanken. Schließlich konnte man zu Fuß ja nicht irgendwo festsitzen.

Mal eine Frage, legt diese Steine jemand so hin oder treibt die Natur hier ihre Späße.

Auf dem Weg zum Birthday Arch geht es bald einen Wash aufwärts.

Der Himmel sah gut aus, zumindest den Teil den wir aus dem Wash heraus erblicken konnten.

Aber irgendetwas da hinten braute sich zusammen. Aber wir waren ja kurz vor dem Arch und erblickten ihn kurz darauf auch auf der rechten Seite.

Näher an den Arch kamen wir leider dann nicht heran. Die ersten Blitze ließen sich am Himmel sehen und auch der Donner ließ nicht mehr lange nach dem Blitz auf sich warten.

Ein Gewitter direkt über uns, hier auf dem freien Feld, keine wirklich prickelnde Vorstellung. Also ließen wir Arch Arch sein und machten uns an den Rückweg. Aber natürlich war das Gewitter und vor allem der Regen schneller als wir.

Unter einem Baum suchten wir Schutz und fanden ihn dann auch. Um uns herum brach kurzzeitig die Hölle los und wir saßen hier und spachtelten Chips und Äpfel.

Nach einer Viertelstunde war dann auch wieder alles vorbei und die Sonne schien so, als wenn nichts gewesen wäre. Natürlich hätten wir nochmals einen Versuch starten können, den Arch doch noch zu erreichen. Ehrlich gesagt, wäre aber der Weg zurück recht lang gewesen und das nächste Gewitter am Horizont ließ auch nicht mehr lange auf sich warten. Für das ein oder andere Foto musste aber genügend Zeit bleiben.

Der nächste Regen erwischte uns dann nur noch schon im Auto sitzend. Auch der Birthday Arch musste an diesem Tage ein Unvollendeter bleiben.

Nach all dem Unvollendeten am heutigen Tage mussten wir aber doch noch etwas vollenden. Wir gingen gegenüber unserem Hotel ins Glen Canyon Cafe und nahmen unser Oster-Dinner zu uns. Oster Dinner mit Salatbuffet, Suppe, Hauptgericht und zum Abschluß Carrot Cake und Cafe. Dieses Essen blieb definitiv nicht unvollendet.

Was mir sonst noch auffiel

Wir besuchten heute noch den Visitor Center des Glen Canyon Staudamms. Waren nicht immer sonst am Eingang in den Visitor Center Körper- und Taschenkontrollen? Ich kann mich an einen Besuch hier erinnern, an dem Thomas sein Messer abgeben musste und mir nicht ganz bewußt war wie man einen Staudamm mit einem Taschenmesser in die Luft sprengen könnte.

Diese Kontrollen gibt es nicht mehr. Nicht wenn man nur den Visitor Center an sich besuchen will. Die Kontrollen wurden nach hinten verlegt und werden jetzt nur noch vor den Führungen durchgeführt. Hat sich die Vernunft am Ende doch durchgesetzt? Man weiß es nicht.

Immer wenn ich hier am Staudamm bin überprüfe ich gerne einmal den Wasserstand. Gegenüber dem letzten Male ist der Wasserstand wieder ein wenig gefallen. Ob jetzt der Winter so trocken war oder vor kurzem erst eine Grand Canyon Flutung durchgeführt wurde konnte ich nicht in Erfahrung bringen. Die Tatsache bleibt aber bestehen.

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Als Richtmaßstab muss der rote Fleck an der Felswand dienen und der Überlauf.

Wir werden jetzt unsere leicht gefüllten Mägen in Richtung Bett bewegen und etwas pflegen. Rollie hat sich übrigens heute etwas zurückgehalten. Heute Morgen hatte er noch wie wild Eier gesucht und sich beim sofortigen vertilgen etwas den Magen verdorben. Vielleicht wollte er aber nur einmal wieder den ganzen Tag im Bett verbringen und Fernsehen schauen. Wer weiß das schon so genau.

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@lljogi 2018 - Träume nicht dein Leben, lebe deinen Traum