30.08.2007

unsere Route heute, zum Vergrößern einfach anklicken

Ein Novum heute Morgen im Motel. Das Best Western hier in Crescent City lockt die Gäste mit einem Full breakfast. Man bekommt einen Frühstücksbon und kann damit im Restaurant nebenan das Buffet besuchen. Dieses Buffet ist nicht sehr groß, hat aber alles was man braucht. Eier, Bratkartoffel, Pancakes usw. Man kann sich also den Magen vollschlagen.

Was wollen wir heute unternehmen? Die Landschaft hier, die Wälder bis an den Ozean, die Riesenbäume und die Urwälder unter den Riesenbäumen sind einfach nur phantastisch. Wir wollen uns heute seinen Geheimnissen noch etwas nähern. Was macht ein guter Amerikaner wenn er in den Allgäu kommt? Na klar, er wird Schloss Neuschwanstein besuchen, was sonst. Eine Touristenfalle hoch 3, aber sehr sehenswert. Ähnlich ergeht es uns heute, vielleicht nicht auf so hohem Niveau. Etwa 10 Meilen südlich von Crescent City gibt es die sogenannten "Trees of Mystery". Dies ist im Prinzip ein kommerziell genutzter Teil der Redwoodwälder. Gewidmet ist dieser "Park" einer Legende der Redwoods hier - Paul Bunyan.

Paul und sein Ochse begrüßt die Gäste am Eingang zum Mystery Trail

Jetzt fragt nur nicht, warum dieser Paul Bunyan zur Legende wurde. Ich habe keine Ahnung, es hat mich einfach nicht interessiert. Das schöne an dem Park "Trees of Mystery", man sieht wirklich sehr kuriose Dinge, wie z.B. den Kingdom Tree. Ein Baum auf dessen Ästen insgesamt 12 weitere Baumstämme gewachsen sind.

Läßt sich wie immer nur sehr schwer fotografieren. Man läuft an gefallenen Redwoods vorbei, die wiederum den Grundstock bilden für weitere Redwoodstämme. Der Cathedral Tree ist ein weitere Höhepunkt dieses Trails. Dort werden sogar Hochzeiten durchgeführt. Eine wahrhaft mystische Umgebung für ein Ja-Wort.

Zu guter Letzt geht es noch am "Brotherhood Tree" vorbei. Ein wahrer Koloss seiner Zunft. Ein Redwood der den Sequoias, was den Durchmesser angeht, richtig Konkurrenz macht. Höher ist er allemal.

Danach setzten wir uns in den Sky Train hinein und schwebten in einer Schweizer Gondel, auf Höhe der Redwood Gipfeln, nach oben. Von oben hat man einen mehr oder weniger guten Rundblick auf die umliegenden Hügel. Nichts atemberaubendes, aber es war im Eintrittspreis von 13,50 $ für Erwachsene und 6,50 $ für Kinder zwischen 4-11 Jahre, mit eingeschlossen.

Nach unten kann man dann, wenn man will, wieder mit der Gondel fahren oder den "Wilderness Trail" nehmen. Wir haben uns natürlich für den Trail entschieden. Diverse Warnungen machten den geneigten Wanderer darauf aufmerksam, dass nur die Erfahrensten das Ganze wahrscheinlich überleben werden. Er sei steinig, steil und abenteuerlich. Am Einstieg am Berg konnte man sich Wanderstöcke nehmen, die man dann unten wieder abgab. Besonders gut hat mir diese Abteilung für Raucher oben am Berg gefallen, ansonsten war das Rauchen komplett verboten.

Ist es nicht süss, wie liebevoll die Raucher umsorgt werden

Der Weg nach unten war ca. 1 Meile lang. Also nichts womit man prahlen könnte. Aber steil war er, dass musste man ihm lassen. Um den Mystery Trail wieder zu verlassen, musste man durch einen Giftladen durch, dem auch ein Museum für indianische Kunst angeschlossen war. Ist im übrigen im Schloss Neuschwanstein genau das Gleiche. Auch dort musst du, bevor der Weg in die Freiheit ruft, durch den Souvenirladen durch. Einen anderen Weg gibt es nicht.

Ich hatte zu Anfang etwas Sorge dieser "Trees of Mystery" wäre etwas zu kommerziell. Aber er hat Spaß gemacht und unser Reiseführer hatte Recht behalten, der Eintritt lohnte sich.

Als nächsten Programmpunkt haben wir für den Nachmittag den "Klamath Overlook - Hidden Beach Trail" ausgesucht. Startpunkt dieser Wanderung ist der Parkplatz des Klamath Overlook, nur wenige Meilen südlich des "Trees of Mystery". Am Parkplatz selber machten wir erstmal etwas Picknick, bevor wir den Trail angehen wollten.

Klamath Overlook, where the Klamath River meets the Pazific

Die Sonne schien, aber im Gegensatz zu den letzten Tagen hatte es heute sehr angenehme Temperaturen. Wärmer wie 78 Grad Fahrenheit wurde es eigentlich nie. Der Trail selber verläuft die meiste Zeit im Urwald. Eigentlich hatte der Reiseführer hervorragende Aussichten aufs Meer und Seehunden versprochen. Leider waren die Aussichtspunkte auf das Meer sehr rar gesät und die Seehunde konnte man nur hören, nicht aber sehen. Wir liefen insgesamt 50 min. den Coastal Trail entlang bis wir wieder umkehrten. Den Hidden Beach hatten wir leider noch nicht erreicht und es sah am Wendepunkt auch nicht danach aus, dass wir dies innerhalb der nächsten 15 Minuten schaffen könnten. So blieb von der Wanderung nur einige wenige Overlooks und ein beeindruckender Weg durch den Urwald, direkt am Meer, übrig.

Als wir wieder ins Motel zurückkehrten, machten wir erstmal den Pool unsicher. Gegen Abend fuhren wir nochmals raus, vor die Tore von Crescent City um den Sonnenuntergang am Pazifik zu erleben. Das Wasser war noch angenehm warm und wir liefen am Strand entlang. Das Meer hat etwas beruhigendes. Ich könnte stundenlang barfuss entlanglaufen und das Meer die Beine umspielen lassen.

Mit dem Sonnenuntergang wurde es dann nicht mehr so richtig etwas. Auf dem Meer waren wieder Nebelwolken unterwegs. War aber auch nicht weiter tragisch.

Schon wieder geht ein Tag zu Ende. Wenn ich bedenke, wie schnell die Tage vorbei gehen. Schon sind wir wieder 2 Wochen hier in den USA. Noch eine Woche bleibt uns. Schon jetzt schleicht sich ein klein wenig Wehmut ein, wenn ich an den Rückflug denke. Nein, daran sollte man noch nicht denken. 7 tolle Tage stehen uns noch bevor. Außerdem werden wir wieder zurückkommen. Das steht fest. Heute haben wir übrigens die 2000 Meilen Grenze überschritten. Soviel sind wir also noch gar nicht gefahren. Dies wird sich ändern in den nächsten Tagen. Es geht noch weiter in Richtung Norden. Morgen überschreiten wir die Grenze nach Oregon.

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