Canadusa

2011

31.08.2011 - hog friendly

Ein letztes Mal geht es heute in den Yellowstone. Im Gegensatz zu den letzten 3 Tagen ziehen heute morgen Gewitter übers Land. Der Nachteil von Gewitter ist, man könnte darunter nass werden. Der Vorteil, die dunklen Wolken zaubern eine ganz eigene Stimmung im Hintergrund.

Wir sind nochmals ein paar Geysire abgefahren und hatten tatsächlich Glück. Der White Dome Geysir bricht direkt vor unseren Augen aus, ohne dass wir hätten warten müssen.

Auch sonst sind uns noch paar wirklich schöne Motive vor die Linse gekommen.

Über den Südausgang verließen wir dann den Yellowstone. Um ziemlich genau High Noon fuhren wir in den Grand Teton N.P. ein. Dieses Mal muss ich unserem Reiseführer einmal Recht geben. Passiert nicht oft, weil wir oft unsere eigene Meinung zu vielen Dingen haben. Diese Meinungen sind zwar nicht immer Mainstream tauglich, aber was soll man machen. Wir denken halt manchmal um verschiedene Ecken herum. Im letzten Jahr z.B. habe ich mich darüber aufgeregt, dass unser Norwegen Reiseführer das Nordkap und die Umgebung schlecht redete. Weil ich doch von einem Reiseführer eine positive Einstellung zu dem zu beschreibenden Land erwarte, hatte ich für die Beschreibung des Teton kein Verständnis. Nachdem wir diesen Nationalpark besucht haben, muss ich ihm aber zustimmen. Wer die Alpen kennt, kann den Teton ruhig links bzw. rechts liegen lassen. Auch wird um diesen Park herum etwas viel Tamtam veranstaltet. Die Bergkette, die hier Range genannt wird, ist nicht besonders eindrucksvoll. Wenn auch aus dem richtigen Blickwinkel fotografiert eine gewisse Eindrucksvolligkeit nicht abgesprochen werden kann.

Natürlich gibt es auch hier allerlei Wildtiere zu beobachten, auch wenn wir heute auf unserer Fahrt keine gesehen haben. Aber dazu hätte man wohl auch ins Hinterland wandern müssen. Was wir heute nicht getan haben. Was wir getan haben, war auf den Signal Mountain hinaufzufahren und dann wieder hinunter (logisch), was man sich auch hätte schenken können. Wir sind diverse Lakes abgefahren und haben zum Abschluß das nagelneue Visitor Center in Moose besucht. Dieses Visitor Center hat dann auch etwas versöhnt mit dem Grand Teton, denn es ist wirklich schön gemacht und der Film der gezeigt wurde über den Teton auch wirklich sehenswert. Nach der Vorstellung ging der Vorhang des Projektors auf und man konnte direkt auf die Range blicken. Das war wirklich toll gemacht.

Danach gings durch Jackson hindurch von dem wir nur vom Durchfahren das Gefühl hatten, es handelte sich um eine Tourist-Trap. Wobei "Downtown" ganz nett anzuschauen war.

Das Geweihfoto darf natürlich nicht fehlen. Mehr haben wir dann allerdings von Jackson auch nicht gesehen. Unser Ziel war ja heute Idaho Falls. Wobei heute eine Premierennacht auf dem Programm steht. Wir werden unsere erste Nacht in Idaho verbringen. Durchgefahren sind wir schon. Dieses Mal also werden wir auch die Nacht hier verbringen. Wird wohl auch nicht anders sein, als in anderen Bundesstaaten. Aber wer weiß das schon so genau? Unser Hotel hier in Idaho Falls hat z.B. eine riesige Poolanlage. Neben dem Pool mit Rutsche im kanadischen Brooks, der beste Pool den wir bisher auf unseren Amerikareisen hatten. Genau gegenüber des Hotels ist ein Dennys zu finden. Auch dies könnte als Schicksal verstanden werden. Unser 1. Dennysbesuch auf USA-Gebiet in diesem Urlaub musste heute sein. Hier stimmte auch wieder alles, so wie wir das gewohnt sind von unserem Dennys. Die Portionen angemessen und die Preise sensationell niedrig. Gerne stelle ich in diesem Zusammenhang immer wieder die Frage, wo man es denn schaffen könnte, in Deutschland als 5-köpfige Familie, für 40 EUR satt zu werden und zwar so richtig satt?

Hier gelang uns dies heute Abend. Dank sei auch etwas dem günstigen Dollarkurs. Dieser Dollarkurs dagegen bewirkt, dass viele Amerikaner eben keinen Urlaub in Europa machen können. Im Whirlpool bin ich mit einem Amerikaner ein klein wenig ins Gespräch gekommen und er meinte seine Frau wollte so gerne nach Europa fahren, aber wegen der Krise sei dies im Moment nicht möglich. Er aber sei überzeugt, die Krise läge in den letzten Zügen und es würde wieder aufwärts gehen. Er sehe positiv in die Zukunft. Diese Amerikaner, die denken halt immer positiv. Das mag ich eigentlich. Davon könnte man sich im Alltag viel öfters eine Scheibe abschneiden.

Zum Abschluß des heutigen Tages noch ein paar Schnappschüsse. So ein Fahrtag wie wir ihn heute absolvierten, verführt auch manchmal zu Ideen die man, wenn man sich zurückhält, als Albernheiten beschreiben könnte. Seit heute haben wir einen 6. Begleiter mit im Auto. Mr. Friendly oder im Spitznamen Cheese getauft, hat sich heimlich eingeschlichen.

Ihr werdet schon selber erraten, wo er sich versteckt hat.

Auch das Werbeschild unseres Motels läßt verschiedene Interpretationen zu.

Das Substantiv Hog hat ganz verschieden Bedeutungen. Die wohl stärkste davon ist Schwein, Sau, aber auch Vielfraß könnte möglich sein. Was also will uns der Satzsteller mitteilen.
Variante 1: Im Hotel sind Schweine herzlich willkommen
Variante 2: Vielfresser werden gerne aufgenommen oder
Variante 3: Das Hotel bezeichnet sich einfach als "saufreundlich".

Wie immer kann ich nur spekulieren.

Zum Abschluß ein letztes: Auf Wunsch meines Mittleren und im Hinblick auf seinen gestrigen Looserabend soll ich heute doch bitte davon schreiben, wie er beim Dennys heute Abend angsprochen wurde. Levin unser Kellner meinte nämlich zu ihm: "Do you want a refill, Sir".

Ab sofort möchte er jetzt mit "Sir" angesprochen werden. Das hat ihm gefallen. Oh, yes Sir.

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@lljogi 2018 - Träume nicht dein Leben, lebe deinen Traum