25.08.2007

unsere Route heute, zum Vergrößern einfach anklicken

Der 10. Tag in den USA. Heute verlassen wir die Sierra Nevada und werden wieder in die Zivilisation zurückkehren. Unser Weg führt heute in Richtung Pazifik. Noch werden wir ihn heute nicht ganz erreichen. Wir übernachten in Gilroy. Welche Sehenswürdigkeiten gibt es den jetzt in Gilroy oder Umgebung zu sehen? Eigentlich keine, aber es liegt für uns relativ günstig. Morgen wollen wir etwas die Pazifikküste erkunden und übermorgen nach San Francisco fahren. Deshalb haben wir hier 2 Nächte eingeschoben, um uns etwas vom Urlaub zu erholen. Keinen Tag zu früh!

Dafür muss ich jetzt etwas ausholen und wird wahrscheinlich auch nur von Leuten verstanden werden, die mit Kindern unterwegs sind. Unsere Kinder, ich möchte dies jetzt nicht verallgemeinern, sind ganz verrückt nach dem Westen und dem Urlaub in den USA. Schon seit Monaten freuen sie sich darauf. Wir haben jetzt hintereinander Death Valley, Alabama Hills, Mono Lake und Bodie, Yosemite und Sequoia besucht. Jeden Tag war Programm und obwohl wir die Tage nicht zu lang gestalteten, waren die Kinder am Abend sehr müde. Sehr viele Eindrücke mussten schließlich verarbeitet werden. Seit der Fahrt über den Tioga Pass kommt auch noch eine Besonderheit dazu, die es im Südwesten so nicht gibt - Tuckelstrassen. Tuckelstrassen sind z.B. Passtrassen bei der eine Kurve der nächsten folgt. Wie ich bereits in meinen Tagesberichten geschrieben habe, muss man auf solchen Strassen sehr sattelfest sein. Schlecht sollte es einem da nicht zu schnell werden. Aber auch wenn man wie unsere Kinder nicht dazu neigt, Essen wieder oben rum zu entsorgen, so macht sich mit der Zeit eine gewisse Sattheit und Überdrüssigkeit breit. Als wir gestern vom Giant Forest oben am Sequoiapark wieder herunterfuhren, spürte man deutlich - Jetzt reicht es. Als wir heute morgen dann nochmals den Kingscanyon ansteuerten, haben wir wohlweislich schon eine Strecke ausserhalb des Parkes gewählt, um nicht nochmals den Anstieg über den Südeingang nehmen zu müssen. Viel besser kurventechnisch war diese Strecke dann aber schließlich auch nicht. Letztendlich haben wir uns dann nur noch die Gegend rund um den General Grant Tree angesehen. Einer der drei größten und mächtigsten Bäume auf Erden.

Da einem ein wenig der Vergleich fehlt, läßt sich nicht sofort erkennen wie riesig diese Bäume sind. Deshalb hier ein Versuch die Bäume ins Verhältnis zu etwas zu setzen was man kennt, z.B. Autos.

Nachdem wir aber den Grant Tree Trail gelaufen waren, hatte sich doch eine gewisse Sättigung bei unseren Kindern breit gemacht. Selbst bei uns war jetzt irgendwie die Luft raus. Wir entschieden noch ein kurzes Picknick am Panorama Point einzulegen und dann in Richtung Gilroy aufzubrechen. Runde 170 Meilen lagen vor uns. 170 Meilen quer durch Kalifornien. Durch vielleicht den langweiligsten Teil Kaliforniens, obwohl ich noch nicht jeden Teil Kaliforniens gesehen habe. Deswegen kann ich den Titel noch nicht endgültig vergeben.

Aussicht vom Panorama Point auf den Kings-Canyon

Die komplette Familie brauchte jetzt erst mal wieder eine kleine Pause, um wieder aufnahmefähig zu werden. Morgen haben wir entschieden einen ruhigen Tag einzulegen. Was allerdings ruhig bedeutet, werden wir erst morgen früh entscheiden. Ach ja, ehe ich es vergesse. Eingangs habe ich die Frage gestellt, welche Sehenswürdigkeiten gibt es denn jetzt in Gilroy zu sehen? Ich würde es jetzt nicht gerade als Sehenswürdigkeit bezeichnen, aber hier gibt es ein Premium Outlet. Im Prinzip direkt neben unserem Motel, in Gehweite. Selbstverständlich werden wir trotzdem nicht hinlaufen, sondern fahren. Wir sind ja schließlich in Amerika. Das hier ein Outlet ist, habe ich erst nach der Buchung dieses Motels erfahren. Das könnte also ein Zeichen sein morgen mal so richtig shoppen zu gehen. Ich fürchte nur, dass unsere beiden Jungs nicht ganz so begeistert sein werden. Wir werden sehen.

Auf dem Weg heute quer durch Kalifornien kam zum ersten Mal so etwas wie Heimweh nach Red Rock Country auf. Meine Frau, die dieses Mal die Route fast im Alleingang geplant hatte, versicherte sich immer wieder ob mir die Route auch gefallen würde. Sie selber vermisse schon etwas die Roten Steine. Ich gebe zu, auch mir geht es so. Jetzt ein paar Tage rund um Moab unterwegs wäre nicht schlecht. Trotzdem hat die Route bisher nichts vermissen lassen. Wir hatten schier unerträgliche Hitze im Death Valley, so wie das einfach auch sein sollte und wie man es auch erwartet im Tal des Todes. Die Alabama Hills werden uns sicher nicht zum letzten Mal gesehen haben und im Yosemite warten noch einige Wandertouren darauf von uns begangen zu werden. Leider konnten wir dem Kingscanyon heute nicht die Zeit widmen, die wir eigentlich geplant hatten. Aber der Plan musste aus den oben erwähnten Gründen abgeändert werden. Hierher werden wir also ebenfalls nochmals irgendwann zurückkehren müssen.

Die nächsten 2 Tage werden wir etwas mehr Zivilisation um uns herum haben, um dann ab Montag in unbekanntes Terrain vorzustossen. Darauf freue ich mich genauso, als wenn wir jetzt nach Moab fahren würden. Die letzten zwei Familien-USA-Urlaube hatten halt immer den Südwesten mit im Programm. Die Frage die zu diskuttieren wäre, muss es immer der Südwesten sein? Ist ein USA Aufenthalt nur dann komplett, wenn auch der Südwesten mit im Programm war? Ich lasse die Frage offen und werde erst am Ende unseres Urlaubes ein Fazit ziehen. Im Moment würde ich noch sagen: "Nein, die USA ist so vielfältig, da muss nicht immer der Südwesten das Ziel sein". Mal sehen wie wir in 11 Tagen darüber denken.

Bild des Tages:

Beams gibts nicht nur im Antelope Canyon zu finden, sondern auch auf dem Grant Tree Trail

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