Fazit

Die Route

zum Vergrößern einfach anklicken, von links nach rechts, Komplettroute, Route - südlicher Teil, Route - nördlicher Teil

Die ersten 2 Nächte im eigenen Bett sind vorbei. Der Jetlag noch nicht ganz besiegt. Trotzdem ist es an der Zeit ein Fazit der diesjährigen "We go West - Tour" zu ziehen. Fangen wir, wie jeden Tagbericht, mit der Route an. Wir haben uns ganz bewußt dieses Jahr für eine alternative Route entschieden. Es war unser dritter Familienurlaub in den USA und wir wollten nicht zum dritten Mal den Südwesten besuchen. Die USA ist viel zu groß und zu vielfältig, als dass nur der Südwesten als Urlaubsziel in Frage kommen würde. Trotzdem haben uns ganz, kurz nach der 1. Woche, so ein wenig die roten Steine gefehlt. Dieses Gefühl ist dann aber sehr schnell wieder verschwunden. Die Route hatte alle Facetten die man sich vom Westen der USA verspricht.

Rote Steine, zumindest am Anfang im Red Rock State Park,
die Alabama Hills, eines der Highlights des Urlaubes
große Bäume im Sequoia und dem Redwood National Park,
Pazifikküste, an der kompletten Westküste entlang,
mit dem Crater Lake, dem Lava Beds und dem Lassen Volcanic N.P. weniger besuchte und doch sehr eindrucksvolle Parks,
mit San Francsisco und natürlich Las Vegas tolle Städte
und nicht zuletzt Wüste und endlose Landschaften mit den dazugehörigen Temperaturen.

Hätte ich die Route nochmals zu fahren, ich würde nichts ändern. Vor allem meine Frau hat genau die Mischung gefunden, die eine 3 Wöchige Reise interessant bleiben läßt. Überhaupt hat meine Frau den Hauptanteil der Routenfindung übernommen und ich habe mich so ein wenig mittreiben lassen. Vor allem wenn man mit Kindern unterwegs ist, ist es aus unserer Sicht sehr wichtig öfters einmal 2 oder 3 Tage an einem Platz, sprich in einem Motel, zu bleiben. Dies ist uns wie ich finde sehr gut gelungen.

Der Flug

Der Preis hatte uns überzeugt und war mit ein Auslöser, warum wir überhaupt dieses Jahr wieder in die USA flogen. Der Flug mit Condor direkt von Frankfurt nach Las Vegas und zurück hat mich dann auch restlos überzeugt. Noch nie war ich so schnell in Las Vegas. Der Comfort und der Service bei Condor ist auch nicht anders wie bei anderen Fluggesellschaften. Das Essen war sogar überdurchschnittlich gut und der verfügbare Platz ausreichend. Klar ist die Beinfreiheit nicht gerade üppig bemessen, aber bei welcher Fluggesellschaft ist er das schon, wenn man nicht gerade mit Economy Plus von United unterwegs ist. Die Verspätung beim Rückflug war zwar ärgerlich, aber nicht zu vermeiden. Besser man merkt vor Abflug, dass der Flieger einen technischen Defekt hat. Condor hat aber alles versucht uns die Verspätung weitestgehend zu erleichtern. Man hat Wertgutscheine von 10 $ pro Person verteilt die verzehrt und verdrunken werden konnten und die Flugzeit hatte sich beim Rückflug auch um 1,5 Stunden auf insgesamt 10 Stunden verringert. Mein Fazit des Condorfluges lautet also ganz klar: "Gerne wieder, ich bin nicht zum letzten Mal mit dieser Verbindung geflogen".

Das Mietauto

Auch hier hat der Preis die maßgebende Rolle bei der Buchung gespielt. Ich bin eigentlich ein Fan von Hertz und miete überdurchschnittlich oft bei dieser Vermietfirma meine Autos. Bei Hertz fühle ich mich einfach gut aufgehoben. Dieses Mal aber war der Preis von National, gebucht über FTI, unschlagbar günstig und lag auf dem Niveau des letzten Jahres eines Ford Explorer von Hertz. Nur hatten wir bei National einen Fullsize SUV gebucht und der entspricht ungefähr der Autogröße eines Ford Expediton. Deswegen war ich ein klein wenig unruhig, ob alles so funktionieren würde, wie ich mir dies vorstellte. Schließlich mussten wir 5 Personen und das dazugehörige Gepäck unterbringen. Man ist, wenn man diese Art von Urlaub macht, 3 Wochen sehr viel im Auto unterwegs. Da sollte es auch einigermassen bequem und großzügig zugehen. Was soll ich sagen, unser Auto war in jeder Hinsicht Klasse.

Aber es war nicht Liebe auf den ersten Blick. Erstens die lange Warterei bei der Zuteilung des Fahrzeuges. Das hat extrem genervt und ist mir bei Hertz so noch nie passiert. Auf der anderen Seite habe ich in Reiseberichten anderer Reisender gelesen, die am gleichen Tag in Las Vegas bei Alamo/National gemietet hatten, dass die keine Probleme hatten und sogar eine richtige Choice-Line nutzen konnten. Unsere Choice-Line bestand nach einer Stunde warten aus einem Jeep Commander und unserem letztendlichen Auto, dem Saturn Outlook XE.

Zweitens hatten wir einen Reifenschaden, der eindeutig nicht uns zuzurechnen war. Natürlich kann auch National da nichts dafür. Jetzt kommt das große aber, es gab kein Werkzeug an Bord. Reifenwechsel, egal wo, wäre ohne Werkzeug extrem schwierig geworden. Natürlich hätten wir bei der Übergabe des Fahrzeuges danach schauen müssen, aber wir waren schon so extrem angenervt und froh überhaupt ein Auto zu haben. Lust nach solchen Dingen wie Ersatzreifen und Werkzeug zu schauen, hatten wir einfach keine mehr. Dazu kam, dass auch keine Bedienungsanleitung im Auto zu finden war. Also kurz und gut, das Auto selbst ließ keine Wünsche offen, das drumherum von National dagegen schon. Aber jetzt komm ich zum Anfang zurück, der Preis war halt auch unschlagbar günstig. Da kann man einige Unannehmlichkeiten dann schon mal in Kauf nehmen.

Die Motels

Wie immer in unserem Familienurlaub in den USA haben wir alle Motels und Hotels vorgebucht. Das werden wir auch in Zukunft so beibehalten, wenn wir als Familie mit Kindern unterwegs sind. Basta und Ende der Diskussion, kann ja jeder machen wie er will. Wir machen es halt so. Am Flughafen haben wir auch von anderen Familien erfahren, die mit zwar schon etwas größeren Kindern unterwegs, schon mal am Abend 3 Stunden eine Übernachtungsgelegenheit gesucht haben, weil einfach nichts zu finden war. Das bräuchte ich jetzt einfach im Urlaub nicht.

Dazu kommt, dass wir zu fünft sind. Trotzdem will ich nur ein Zimmer buchen. Aus diesem Grund haben wir unsere Buchungsgewohnheiten etwas von Best Western auf Comfort Inns oder Quality Inns verlagert. Dort gibt es immer wieder tolle Suiten zu buchen, die außer 2 Queensbetten auch noch ein Sofabett haben. Teilweise hatten wir dieses Jahr sogar Suiten mit 2 Zimmern und jetzt kommt das Beste. Der Preis für solche Suiten ist auch nicht höher, als wenn ich ein normales Zimmer gebucht hätte. Nur einmal, allerdings war dies gleich die erste Nacht, hat man uns ein Zimmer mit 3 Betten verwehrt. Die Tuscanny Suites in Las Vegas haben irgendein Gesetz herausgegraben und uns das Sofabett verweigert, das wir eigentlich auf unserer Buchung stehen hatten. Dafür gaben sie uns aber Bettzeug und unsere Kleine konnte auf dem Sofa trotzdem sehr gut schlafen. Insgesamt 2x haben wir ein Bett selber auf dem Boden hergerichtet, weil kein Roll-away zur Verfügung stand. Auch dies war problemlos und für unsere Kinder kein Problem. Die Motels haben dann auch ohne Zusatzkosten extra Bettzeug gebracht (sheet and pillow).

Wir hatten so viele tolle Motels, dass es sehr unfair wäre ein einzelnes herauszustellen. Trotzdem war vor allem das Oceanview Motel in San Francisco überraschenderweise ein Highlight. Vielleicht auch deshalb, weil ich bei diesem Motel am meisten Sorge hatte. Aber das Zimmer war riesig und das Motel frisch renoviert. Auf den äußeren Schein durfte man sich bei diesem Motel auf keinen Fall verlassen. Positiv ist uns auch das Niveau des Breakfast aufgefallen. Dieses Niveau scheint immer mehr zu steigen. Teilweise hatten wir jetzt sogar schon ein Buffet im Preis mit inbegriffen. Bei der Buchung haben wir darauf geachtet, dass die meisten Motels ein Pool dabei haben. Dies war dann auch ein tägliches Ritual in diesem Urlaub. Man kommt ins Motel, nimmt das Zimmer in Beschlag und dann geht es ab in den Pool. Einfach toll und für unsere Kinder ein Muss an jedem Tag.

Das Essen

Wir haben wie immer gut und reichlich gegessen. Essen in den USA ist halt mal vor allem mit großen Portionen und viel Fett verbunden. Das ist kein Vorurteil, das ist einfach so. Vielleicht gerade deshalb freut man sich dann doch immer wieder darauf. Dieses Jahr haben wir es aber durchgezogen. Wir waren max. einmal pro Tag beim Essen. Entweder beim Frühstücken oder beim Abendessen. Dazwischen gab es nur das, was die Coolbox hergab. An zwei Tagen waren wir sogar kein Mal essen. Richtig schlecht gegessen haben wir nirgends, richtig gut gegessen dafür aber fast immer. Was soll ich sagen, am Ende bin ich immer nur gespannt was zuhause die Waage dazu sagt. Dieses Jahr waren es dann gerade einmal 0,5 kg die an Mehrgewicht zu Buche schlugen. Damit kann ich eindeutig mehr als zufrieden sein. Das war mir die "Fresserei" dann auf jeden Fall wert.

Der Schluß

Morgen fängt der Alltag wieder an und dann ist dieser Urlaub auf jeden Fall Geschichte. Ich bin sehr froh, diesen Reisebericht geschrieben zu haben. Wie schon die Vorgänger werde ich auch diesen Bericht, immer wenn ich mentalen Zuspruch brauche, wieder hervorkramen und durchlesen. Das ist dann jedes Mal so, als wenn ich gerade im Urlaub wäre. Sozusagen der kleine Urlaub für zwischendurch. Ich möchte mich nochmals bei allen bedanken die uns auf dieser Reise begleitet haben. Ich im Speziellen bedanke mich bei meiner Familie. Es war einfach super zusammen diesen Urlaub erleben zu dürfen. Keiner von uns wird jemals diesen Urlaub vergessen.

Das letzte Wort dieses Reiseberichtes soll aber meine Frau haben. Sie war schließlich diejenige die die Route ausgetüffelt hat, Reiseführer gelesen hat und mit mir zusammen die Route durchgebucht hat. Ihr Anteil am Gelingen dieser Reise ist um einiges größer als der Meinige. Bis zum nächsten Mal, das sicher kommen wird.

Euer alljogi.

Weibliches Fazit

Ein weibliches Fazit? "Frei von der Leber weg", sagt mein Mann so leicht! Er hat doch schon alles dazu geschrieben! Oder?
Als ich 1990 zum ersten mal mit meinem Mann in Frankreich am Atlantik stand, er gen Westen schaute mit den Worten:"Da drüben ist Amerika!" ahnte ich ja nicht im geringsten, dass er bereits mit einem Virus infiziert war. Mit einem Virus, mit dem er mich und unsere Kinder gnadenlos anstecken würde! Anfangs hielt sich die "Krankheit" aus finanzieller Sicht etwas zurück, doch mit zunehmendem Alter schlug sie jährlich zu, inzwischen sind 2x in Ordnung, 3x USA wäre spitzenmäßig! Wo führt das hin????
Zurückblickend auf die letzten 12 Wochen meines Lebens sage ich nur: "Super, Schatz, wann hast Du denn wieder Zeit und wann kann ich wieder mit und wann machen wir den nächsten Familienurlaub, drüben, im Westen, hinterm Atlantik....."
Man(n) merkt schon, Achtung, hier schreibt eine Frau, Vorsicht, Gefühle! Nein, was ich sagen wollte ist, dass das Leben - und scheint es im Moment auch so gut für einen zu laufen - ganz, ganz schnell eine sch... Wendung nehmen kann und da sollte man eigentlich schon darüber nachdenken, was einem im Leben wirklich wichtig ist, wofür sich der Alltag lohnen sollte... und damit bitte nicht bis zur Rente warten, denn der "Hammer" kann schon vorher kommen!

Nun zur diesjährigen USA - Route! Die gute Vorarbeit hat sich ausgezahlt, es hat alles gepasst. Wir haben darauf geachtet, stark besuchte Parks wie Yosemite und Sequoia nicht gerade am Wochenende anzusteuern, das Labourday-Weekend im Hinterland zu verbringen, öfters 2 Nächte im selben Motel zu wohnen, nicht nur Durchhetzen, sondern alles genau anschauen und doch noch Zeit für den täglichen Poolbesuch und nervenaufreibende Phase-10-Runden zu haben. Für mich gab es eigentlich nur 3 negative Gesichtspunkte:
- das lange Warten auf den Mietwagen bei National mit sehr müden Kindern die eine sehr müde Mutter dabeihatten!
- das plötzliche Aufmucken meiner Neben-Höhlen nach dem Besuch der Oregon-Höhlen, die sich mit Aspirin nur sehr langsam wieder in Griff bringen ließen und mit denen ich morgen dann endlich zum Arzt gehen darf!
- 5 Stunden Urlaubswäsche bügeln - mehr muss frau nicht dazu sagen!

Morgen beginnt die Schule wieder, bis Mittwoch hat uns der Alltag wieder fest im Griff, es werden von meinen Männern noch diverse Urlaubsfime zum Anschauen sein,...... und der Virus wird wieder zuschlagen.......die Jungs würden das nächste Mal gerne die "Köpfe" anschauen (Mount Rushmore), mein Mann nochmal zu Yellowstone fahren, meiner Kleinen gefällt ja der Daddy-cake-arch (Delicate) so gut und ich würde ja eher südlicher Richtung White Sands fahren......ja, wir haben es bereits getan, wir haben schon wieder in die Landkarte geschaut, wir haben schon wieder ein Ziel für einen Familienurlaub im Westen, aber das wird diesmal doch 2 Jahre warten müssen, denn nächstes Jahr ist mal wieder unser Lieblingsfleck in Frankreich dran, mit einem tollen Strand, einem tollen Strand am Atlantik, und ich seh meinen Mann dort schon stehen, mit unseren Kids und ich werd sagen "Da drüben ist Amerika!" So wird es kommen, oder auch nicht - wer weiß das schon, denn wir leben ja im hier und jetzt - wer weiß, was in 2 Jahren alles passiert.
Eines weiß ich sicher - der nächste Reisebericht von meinem Mann wird nicht so lange auf sich warten lassen.......

Ich wünsche allen Infizierten einen schönen nächsten Trip und nochmals an Alle: "Träume nicht Dein Leben - lebe DeinenTraum" - wann immer es möglich ist!
Dann schließe ich mit den Worten meines Mannes: "Danke fürs Lesen und so long!"

@lljogi 2018 - Träume nicht dein Leben, lebe deinen Traum