Wie gehts eigentlich

dem Vulkan

07.09.2014 - Der Höhepunkt

Update Vulkan

Die meisten Erdbeben gab es heute in der Bárðarbunga Caldera, an der Eruptionsstelle, am Dyngjujökull und Herðubreiðatögl. Die beiden größten Beben waren heute Morgen mit M4.6 undM5.4 in derBárðarbunga caldera.
Holuhraun Eruption

Auch heute Morgen gab es nichts überwältigendes Neues vom Vulkan. So nah wie heute werden wir ihm in diesem Urlaub auch nicht mehr kommen. Die Straße verläuft ca. 50 km südlich des Bárðarbunga. Der Bárðarbunga ist nur ein Vulkan von vielen, die mit dem Eis des Gletschers Vatnajökull überzogen sind und darunter vor sich hin schlummern.

Der Vatnajökull (isl. „Wassergletscher“) ist der größte Gletscher Islands und zudem außerhalb des Polargebiets auch der größte Europas. Seine Fläche beträgt rund 8.100km⊃2;, was etwa 8 % der Fläche Islands entspricht. Das Eisvolumen wird auf über 3.000 km⊃3; geschätzt. Überwältigende Zahlen, wenn man sie so liest. Wenn man sich ihm dann nähert, werden die nackten Zahlen zur Realität.

Das Wetter meinte es auch heute wieder gut mit uns. Der einzige Tag des ganzen Urlaubs an dem es nicht hätte regnen dürfen. Die überwältigende Natur in dieser Gegend hätte im Regen nun wirklich nicht gewirkt.

Wir verließen recht früh unsere Unterkunft...

und waren um kurz vor 9 Uhr bereits am ersten Ziel angekommen. Macht euch jetzt darauf gefasst, es wird ein paar Bilder mehr geben. Der Fotoapparat ließ sich nicht mehr beruhigen und es wurde auch wirklich aus jeder Lage geschossen. Die Auswahl hier ist wirklich nur ein ganz, ganz kleiner Bruchteil der Ausbeute.

Na, hab ich euch kurz einmal angefüttert. Dann gibts jetzt noch schnell ein paar Infos zum Ziel, dem Jökulsárlón.

Wikipedia meint dazu:
Der See Jökulsárlón (deutsch „Gletscherflusslagune“) ist der bekannteste und größte einer Reihe von Gletscherseen in Island. Mit 248 Metern ist er der tiefste See Islands. Seine Fläche beträgt etwa 18 km². Er diente bereits als Schauplatz für bekannte Filmproduktionen wie James Bond – Stirb an einem anderen Tag, James Bond 007 – Im Angesicht des Todes, Tomb Raider und Batman Begins. Damit Fahrzeuge auf dem See fahren konnten, wurde für den James-Bond-Film der Zugang zum Meer verschlossen, was innerhalb von 24 Stunden zu einer geschlossenen Eisdecke führte. Faszinierend James!

faszinierend und überraschend waren die Eisberge im See am Fuße des Gletschers, auch das Wetter passte, unvergesslich

Wie unschwer zu erkennen ist, treiben auf dem See Eisberge. Fotografen gehen hier die Motive, inbesondere bei solchem Traumwetter wie wir heute hatten, sicher nicht aus. Die Eisberge sollen eine Höhe von bis zu 15 m erreichen. Sie lösen sich von der Gletscherzunge des Breiðamerkurjökull ab. Oft sind Farbunterschiede in den Eisbergen zu beobachten. Das Blau rührt von verschiedenen Kristallen im Eis und deren Reflexion her, das Schwarz von vulkanischer Asche.

Immer wieder konnte man beobachten,wie sich Eisberge urplötzlich umdrehten.

Am Ausgang zum Meer, unterhalb der Brücke, stauen sich die Eisberge dann. Erst wenn sie abgetaut und klein genug sind, können sie durch die Engstelle ins freie Meer treiben.

Am Strand liegen sie dann herum, die letzten Reste der einstmals riesigen Eisberge des Sees. Der See selber kann mit einem Amphibienfahrzeug befahren werden und auch wenn man sich hier selbstverständlich mitten in einer Touristtrap befindet, muss man diese Fahrt einfach mitmachen. Zu 5. haben wir 130 Euronen bezahlt, was nach Adam Riese ca. 26 Euronen pro Person oder ziemlich genau 4.000 Isländische Kronen ebenfalls pro Person waren. Das war es uns Wert. Wann hat man als Mitteleuropäer schon mal diese Gelegenheit.

Ein paar Bilder müssen jetzt aber doch noch sein, wahllos vom See und vom Meeresstrand aneinandergereiht.

Der Jökulsárlón ist wohl der bekannteste der Eisbergseen in dieser Gegend, aber nicht der einzige. Es gibt daneben noch weitere, einen davon haben wir besucht. Entschuldigt bitte, aber den Namen habe ich dann doch leider vergessen. Wobei wozu gibt es Internet? Der See hieß Fjallsárlón. Wie konnte ich das nur vergessen.

Ungefähr 50 km über den rechten Berggipfel hinweg liegt übrigens der Bárðarbunga. Noch am Abend wird diese Nähe eine gewisse Rolle beim Telefonat mit meinen Eltern zu Hause spielen. Dazu aber später mehr.

Nächstes Ziel des heutigen Tages der Skaftafell-Nationalpark und die Wanderung zum Svartifoss. Nach den Hochglanzzielen der Gletscherseen hätte heute auch gar nichts mehr kommen müssen und wir wären heute Abend trotzdem glücklich ins Bett gefallen. In der Gegend um den Skaftafell-Nationalpark gab es ursprünglich einige größere Bauernhöfe. Allerdings wurden die meisten mit der Zeit aufgegeben, nachdem sich das vorgelagerte Ackerland wegen der Ausbrüche des Öræfajökull und der Gletscherläufe der Skeiðará in schwarze Sander verwandelt hatte. Sander könnte man auch als Schotterebene oder Schotterfläche bezeichnen.

Das sieht dann ungefähr so aus. An ein Leben hier ist eigentlich nicht mehr zu denken. Immer wieder führen Vulkanausbrüche und das dadurch bedingte Abtauen von Gletschereis zu gefährlichen Überschwemmungen. Im angeschlossenen Visitor Center des Nationalparks kann man Filmaufnahmen solcher Gletscherläufe ansehen. Die Wucht und die Kraft die dabei entfesselt wird ist unbeschreiblich. Man versucht mit Barrikaden und künstlich angelegten Flussläufen etwaige Gletscherläufe aufgrund von Vulkanausbrüchen so zu kanalisieren damit zumindest die Strasse auch weiterhin nutzbar bleibt. Ob dies gelingt sei einmal dahin gestellt.

Nach dem verheerenden Ausbruch vom 21. Mai 2011 des Vulkans Grimsvötn war die Querung des Sanders auf der Ringstrasse für mehr als 2 Wochen nicht mehr möglich. Wer allerdings die Bilder im Visitor Center gesehen hat, konnte kaum glauben, dass bereits nach 2 Wochen die Strasse wieder befahrbar war. Der Gletscherlauf rieß alles mit sich und zerstörte alle Brücken. Der Vulkan Grimsvötn ist dabei einer der aktivsten Vulkane Islands. Im Durchschnitt bricht er alle 10 Jahre aus, wie z.B. 1996, 2004 und eben 2011.

Aber eigentlich waren wir ja wegen ihm hierher gekommen...

Darf ich vorstellen, der Svartifoss oder auch zu deutsch, der schwarze Wasserfall. Schwarz wegen den Basaltsäulen, die hier eigentümlicherweise verkehrt herum stehen, irgendwie...

Jetzt muss ich zugeben, von dem Foss nicht ganz so begeistert wie unser Reiseführer gewesen zu sein. Die Aussicht vom Berg allerdings waren die Mühen des 3/4 stündigen Aufstiegs durchaus wert.

Stimmt, dass Bild hatten wir doch schon. Es wurde vom Berg oben geschossen. Wie gesagt, die Aussicht war nicht schlecht.

Ich gebe zu, uns lief jetzt langsam der Akku leer. Nicht der vom Foto, obwohl nach der Safari am Jökulsárlón wäre dies kein Wunder gewesen. Nein, der körpereigene Akku war fast leer und wir freuten uns schon auf unsere Hütte in Ásólfsskáli. Unterwegs haben wir z.B. noch dieses Tal verewigt...

Aber mehr ging nicht mehr. Wir wollten jetzt unbedingt in unsere Hütte. Wir fuhren an Vik vorbei und am Skogafoss und bestimmt noch an vielen anderen Fossen, aber wie gesagt, wir hatten jetzt einfach keine Lust und keine Kraft mehr. Ein Freund vom usa-stammtisch hat hier viel mehr Zeit verbracht. Er war ziemlich genau 1.5 Wochen vor uns hier unterwegs und hat ebenfalls einen Reisebericht verfasst. Wenn ihr Lust habt, könnt ihr ja mal rüberswitchen - reisewut.com- Lord of the Ring

Wir hatten jetzt Lust auf das hier...

Während unsere beiden Mädchen noch etwas Bewegung brauchten und den Berg hinter unserer Hütte erklommen. Frauen halt, die sind manchmal einfach nicht zu bremsen.

Zum Abschluss noch ein Wort zum Telefongespräch mit meinen Eltern. Im deutschen Fernsehen musste gestern ein Bericht über den Vulkanausbruch des Bárðarbunga gekommen und auch etwas Panik verbreitet worden sein. Nicht nur meine Eltern, sondern auch Freunde bestätigten uns dies nach unserer Rückkehr. Als guter Sohn rief ich am Abend zu Hause an und meine Eltern verlangten allen Ernstes von mir, sofort meine Familie zu schnappen und zurückzufliegen, solange es noch gehen würde. Der Vulkan wäre ausgebrochen und die Sperrung des Flugraumes nur noch eine Frage der Zeit. Mein Hinweis, dass der Vulkan bereits vor 10 Tagen ausgebrochen wäre und keine Gefahr im Moment bestehen würde, half nicht wirklich. Welche tolle Infos wurden da nur im deutschen TV abgesondert. Es ist wohl besser nicht alles was im Fernsehen kommt für bare Münze zu nehmen.

Ein letztes noch bezüglich Nordlichter. Am Jökulsárlón trafen wir ein amerikanisches Ehepaar aus Jackson Hole. Sie hatten die Nacht ebenfalls in Höfn verbracht und in der Nacht eben solche gesehen und fotografiert. Ärgerlich, ärgerlich.... Ich hatte am Abend einfach zuviel gegessen und in der Nacht zu gut geschlafen. Ich hatte die Chance auf die Sichtung von Nordlichter einfach verträumt. Aber aus Ärger resultieren nur Falten und wer will die schon.

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@lljogi 2018 - Träume nicht dein Leben, lebe deinen Traum