Christmas on Tour

2010

03.01.2011 - Keystone at its best

Der Wetterbericht gestern Abend auf dem hiesigen Wetterkanal verhieß nichts Gutes. Bewölkt mit zeitweisen Schneefall war da zu hören und zu lesen. Unser erster Skitag würde also nicht sonnig und gnadenlos schön werden. Im Gegenteil, wir werden in einem uns völlig unbekannten Skigebiet fast blind durch die Gegend fahren müssen. Tolle Aussichten die wir da gestern Abend noch hatten.

Wenn man sich aber auf etwas verlassen kann, dann auf den Wetterbericht und seinen falschen Vorhersagen. Okay, okay, manchmal hat er ja Recht und in letzter Zeit habe ich das Gefühl das passiert immer öfters. Heute dagegen lag er komplett daneben. Aber so was von komplett, das kann man sich kaum vorstellen. Als wir heute morgen aus dem Hotelzimmer geschaut haben, hat es geschneit. Als wir vom Frühstück wieder zurückkamen sah es schon etwas besser aus. Es hatte bereits aufgehört zu schneien. Als wir ins Auto stiegen um nach Keystone unserem ersten Skiziel zu fahren, schien bereits die Sonne. Die Sonne blieb auch den restlichen Tag unser Begleiter. Ein Wahnsinn und kaum beschreibbar wie toll dieser Skitag war.

Angefangen von der Begrüßung am Skilift. Ich will ja den Jungs in den Alpen, weder im Allgäu noch in Österreich, zu nahe treten, aber von der Freundlichkeit und dem Enthusiasmus der Jungs hier könnten sie sich eine Scheibe abschneiden. Während man bei uns immer wieder einmal das Gefühl hat im Grunde nur geduldet zu sein beim Ski fahren, fühlt man sich hier willkommen.

Da es heute Nacht ca. 15 cm geschneit hatte im Skigebiet, war der Schnee unglaublich. Bildete ich mir es nur ein oder war der Schnee tatsächlich lockerer und leichter als bei uns zu Hause? Heute Morgen konnte man den Schnee vom Auto mit dem Mund wegblasen. Die erste Abfahrt auf diesem Schnee, auf unpräparierten Pisten war.... mir fehlen die Worte. Es muss genügen wenn ich sage, es war unbeschreibbar.

Die Abfahrten in Keystone sind sehr familienfreundlich. Was soviel heißt wie, die Abfahrten sind niemals zu schwierig oder gefährlich zu fahren. Dazu haben die einzelnen Abfahrten eine unglaubliche Länge. Für einen der fast nur im Allgäu Ski fährt sehr ungewohnt. Selbst das größste Skigebiet im Allgäu am Feldhorn hat nicht eine Abfahrt zu bieten, die annähernd eine Länge hat wie die meisten der Abfahrten hier. Auch das Vorurteil, das ich nebenbei auch hatte, die Liftanlagen in den USA wären nicht ganz up to date stimmt hier definitiv nicht. Es gibt, bis auf einen Sessellift, nur Highspeed-Anlagen die einem in einer unglaublichen Geschwindigkeit wieder auf den Gipfel bringen. Nachteil davon man muss viel Ski fahren. Viel Ski fahren bedeutet aber auch viel Müdigkeit und morgen wahrscheinlich den größsten Muskelkater der Geschichte.

Es gibt aber auch Dinge im Skifahrerleben, die bleiben immer und überall gleich. Zum Beispiel die voll besetzte Alm um die Mittagszeit. Deswegen begeben wir uns bereit immer schon zwischen 11.00 Uhr und 11.30 Uhr auf Nahrungssuche. Das Frühstück ist dann bereits lange genug verdaut worden und durch das Ski fahren auch genügend neuer Hunger wieder hinzugekommen. Auch hier in Keystone waren die Almen um 12.00 Uhr gut gefüllt. Genau wie unsere Mägen.

Wir haben den Skitag heute bis zum letzten Zug ausgekostet. Um 16.00 Uhr schloßen die Lifte und wir machten Feierabend. Den Abend verbrachten wir in unserem Hotel mit Schwimmbadbesuch, Essen auf dem Zimmer und Nachts im Museum 2 auf HBO. Es ist jetzt 9 Uhr und die Lichter sind eben im Augenblick aus gegangen. Nur noch mein Laptop leuchtet. Aber nicht mehr lange, denn ich werde mich jetzt auch in die Traumwelt verziehen. Morgen steht uns wieder ein langer Skitag bevor und ich muss fit sein. Morgen wird dann wohl Breckenridge dran sein, wenn das Wetter mitspielt. Der Wetterkanal bringt übrigens für morgen schönes Wetter. Wenn das mal hoffentlich kein schlechtes Omen ist.

@lljogi 2018 - Träume nicht dein Leben, lebe deinen Traum