Pazlantik

2013

Day 9 - Houston the eagle


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Die Karte zeigt den Weg den wir bisher zurückgelegt haben. Bis zum Pazifik ist es noch ein ganzes Stück. Gut so, wir haben ja auch noch etwas Zeit. Heute nehmen wir uns erst einmal wieder eine kleine Auszeit. Wir verbringen 2 Nächte in Houston und haben somit einen ganzen Tag Zeit um ihn uns zu vertreiben.

Für was ist Houston bekannt? Was macht man in Houston wenn man einen ganzen Tag Zeit hat? Na klar, man stattet dem Johnson Space Center der NASA einen Besuch ab. Ist doch klar. Nicht ganz so klar sind die Meinungen der Reiseführer über diesen Park, diesen Center oder wie auch immer man dazu sagen will. Für den einen ist es ein "Muss", für den anderen ein "Naja" und in diversen Reiseberichten im Internet kommt er gar nicht gut weg. Wir werden uns also ein eigenes Bild machen müssen. Damit wir es uns nicht noch anders überlegen und weil es pro Person 5$ billiger ist (23.50$ statt 28.50$) haben wir uns die Eintrittskarten bereits im Vorfeld online gekauft.

Vom Hotel im Westen von Houston mussten wir in 45 Minuten in den Südosten der Stadt fahren. Ähnlich wie in LA oder auch vielen anderen amerikanischen Städten sind die mehrstöckigen Verkehrsführungen immer wieder überraschend.

Der Space Center öffnete um 10 Uhr und wir waren kurz nach 10 vor Ort. Unsere Eintrittskarten mit dem aufgedruckten Barcode funktionierten und wir holten uns gleich nach dem Eingang die Kopfhörer für die Audio-Tour ab. Erste Anlaufstelle war die Tramtour auf das Gelände der NASA. Nun wird hier in Houston ja keine Rakete abgeschossen, es werden eigentlich auch keine Raketen hier gebaut. Man kann also nicht erwarten hier viel mehr zu sehen als Bürogebäude. In Houston gibt es aber Mission Control. Die ersten Worte die auf dem Mond gesprochen wurden waren:

"Houston, the eagle has landed"

Von Houston aus wurde auch die wohl bekannteste nicht erfolgreiche Mission geleitet. Apollo 13, verfilmt mit Tom Hanks in der Hauptrolle als Jim Lovell, sagte die verhängnisvollen Worte:

Noch schöner fand ich die Worte dieses Mannes (der mit den kurzgeschorenen Haaren und der weißen Weste):

"Failure is not an option" - "Scheitern ist keine Option"

Gene Krenz war der zuständige Flugdirektor von Mission Control, eine Legende der Raumfahrt. Er hat u.a. bei der ersten Mondlandung, eben bei Apollo 13 und auch bei der Explosion der Raumfähre Challenger am 28. Januar 1986 Mission Control geleitet. Gespielt wurde er im Film von Ed Harris. Gene Krenz ist seit 1993 im Ruhestand.

Wir durften auf unserer Tramtour als zweite Besuchergruppe überhaupt das neue Mission Control Center sehen. Von hier aus werden in Zukunft Marsflüge geleitet werden. Bis zum Jahre 2030 will die NASA einen bemannten Raumflug zum Mars gestartet haben. Da sind wir ja mal gespannt. Mein Sohn hat das Gerücht in die Welt gesetzt, dass das Budget der US-Army für Klimaanlagen größer ist als das komplette Budget der NASA. Ob man mit einem solchen schmalen Geldbeutet Mars jemals erreichen wird. Wir werden es sehen.

Nachdem man eine kurze Einführung in die augenblicklichen Aufgaben der NASA im Mission Control Center bekommen hatte, ging es auch schon wieder zurück mit der Tram. Auf der Rückfahrt fuhr man noch im Rocket Center vorbei und konnte eine Apollo-Rakete bewundern. Die Apollo Missionen wurden mit der Nr. 17 abgebrochen. Die Nr. 18 wurde nicht mehr gestartet, sondern hierher gebracht und ausgestellt.

Damit endete auch schon die Tour. Irgendwie hätte man gern noch mehr erfahren und noch mehr gesehen. Aber wie gesagt, hier in Houston ist das NASA Gelände eben wenig spektakulär. Da kann jetzt Houston nichts dazu, die Raketen werden nun mal in Cape Canaveral abgeschossen und der dortige John F. Kennedy Space Center ist halt um einiges interessanter.

Aber es gab hier auch noch weitere Attraktionen zu besuchen wie z.B. eine Vorstellung über die Marsmission von Curiosity.

Es gab weiterhin noch ein IMAX Film über die Geschichte der Internationalen Raumstation und ein sehr schönes Museum über die Geschichte der Raumfahrt. Hier konnten wir auch endlich unseren Audioguide benutzen. Wenn die Amerikaner etwas können, dann ein Museum gestalten. Die Jungs vom Deutschen Museum in München sollten vielleicht mal eine Excursion hierher machen.

Auch Felix Baumgartner ist hier verewigt. Wer war jetzt noch mal Felix Baumgartner? Den Namen habt ihr bestimmt schon mal gehört und wenn ihr das Bild anseht, dann wißt ihr auch gleich das war der Mann dem Flügel verliehen wurden.

Was man hier im Space Center unbedingt tun muss ist das Amusement Center in der Mitte der Halle auszublenden. Hier gibt es Spielplätze für Kinder, Flugsimulatoren, Kletterwände usw. Alles Dinge die man nicht unbedingt in einem Space Center der NASA erwarten würde. Vor allem hier haben sich die Amerikaner aufgehalten. In den Kinos und im Museum war dagegen recht wenig los. Hier in der Mitte war dann auch der Lärmpegel dementsprechend. Warum jetzt Berge von Kindergartenkinder den Space Center besuchen hat sich uns auch nicht richtig erschlossen. Natürlich waren weder die gezeigten Filme, noch das Museum und schon gar nicht die Tramtour von Interesse. Einzig und allein die Spielplätze konnte die Kids locken. Ob man deswegen aber den Eintritt bezahlen muss? Darauf weiß ich jetzt keine Antwort.

Wir verbrachten mehr als 4,5 Stunden im Space Center und fuhren anschließend wieder in Richtung Downtown Houston. In der Zwischenzeit hatten wir einen ernst zu nehmenden Hunger bekommen und stillten diesen in einem Chili´s. Jawohl in einem Chili´s, nicht in einem Dennys und das obwohl am Wegesrand genügend zu finden gewesen wären. So leicht ausrechenbar sind wir dann doch nicht.

Nach dem Essen fassen gings vollends rein nach Downtown bzw. nicht ganz, sondern nur soweit um Downtown auch richtig fotografieren zu können. Vom Eleanor Tinsley Park in der Sabine Street hat man einen hervorragenden Blick auf die Hochhäuser der Stadt.

Hier konnte ich auch gleich einmal die Panaromafunktion meiner neuen Panasonic ausprobieren.

Nun hatten wir nur noch eine Mission zu erfüllen. Wir waren bzw. mein Sohn war auf der Jagd nach Basketballshirts. In Atlanta hatten wir ja bereits erste Schwierigkeiten gehabt etwas zu finden. Hier in Houston würde wir jedoch auf jeden Fall fündig werden. Schließlich sind die Houston Rockets eine Institution im Basketball. Wir fuhren zur Mall at the Galleria. Hier in dieser riesigen Einkaufspassage fanden wir dann schließlich auch was zu finden war. Shirts der Houston Rockets, der San Antonio Spurs und sogar der LA Lakers.

Viel interessanter war aber der Weg vom Park zur Mall in der Westheimer Road. Wir fuhren auf dem Kirby Drive durch ein Stadtviertel wie es so wohl nur noch in Beverly Hills gibt.

Ein Haus neben dem anderen, ein riesiges Stadtviertel nur mit Villen. Vor den Toren parkten nur Mercedes und Audi Geländewägen. Der ein oder andere Porsche verirrte sich jedoch auch. So ließe es sich hier durchaus leben. In der Mall selber haben wir dann allerdings gemerkt, dass wir diesen ganzen Luxus nicht brauchen. Es gibt wohl wichtigeres im Leben als all diese unnützen Dinge. Wer braucht schon eine Handtasche von Prada, wer braucht Läden wie Fendi oder Tiffanys. Wer braucht Schuhe mit denen man nicht laufen kann. Wir sahen einige Frauen mit solchen Dingern durch die Gegend stampfen. Schön ist anders.

Dagegen sah ich auf dem Weg zum Hotel diesen tollen Hund.

Irgendwie ist meine Familie nicht einer Meinung mit mir. Ich finde Boxer toll und süß, richtig schnuckelig. Das kommt wahrscheinlich daher, dass ich als Kind einen Boxer hatte. Weitere Diskussionen darüber erspare ich mir jetzt. Boxer sind super und fertig.

Mit dem obligatorischen Poolbesuch endete der heutige Tag. Zeit für die Gedanken zur Nacht.

In Houston wirbt irgendeine Fluggesellschaft für Nonstopflüge nach Istanbul. Fliegen Amerikaner eigentlich auch in die Türkei in Urlaub und wenn ja warum? Nonstopflüge nach Vail oder Beaver Creek dagegen kann ich v.a. im Winter nachvollziehen. Auch dafür gibt es Werbung.

Die Straßen der Stadt sind voll und trotzdem haben wir hier noch keinen handfesten Stau gehabt. Irgendwie läuft der Verkehr oder wie man es im Fachjargon sagt, er fließt. Manchmal langsam, aber stetig. Für das hohe Verkehrsaufkommen haben wir zumindest gefühlt sehr wenig Unfälle und sehr wenig Pannenfahrzeuge am Standstreifen gesehen. Ist nur so ein Gefühl, Statistik darüber habe ich nicht gefunden.

Übrigens Unfälle. Ich habe es in diesem Reisebericht gar nicht erwähnt. Bereits am dritten Tag in den USA hatten wir unheimliches Glück. Wir fuhren durch die Wälder Georgias. Ich war am Steuer und gerade damit beschäftigt den Tempomat einzustellen, als meine Frau auf dem Beifahrersitz plötzlich einen Schrei fahren ließ. Bis ich das Unheil sah konnte ich nur noch eine Alibibremsung vollziehen. Direkt vor uns flitzte eine Hirschkuh über die Straße. Ich konnte nur noch ganz leicht nach rechts ausweichen. Sie war Gott sei Dank schnell genug. Ich verfehlte sie nur um Haaresbreite. Gefühlt fehlten zum Zusammenstoß maximal 10 cm und ich übertreibe nicht.

War ja nochmal gut gegangen. Also keine Aufregung deswegen. Hirschkühe scheinen mich besonders zu mögen. Vielleicht erinnert ihr euch, auf der Father and Son-Tour 2011 hatte ich sie erwischt.

Ab morgen treten wir jetzt endgültig den Weg in den Westen an. Wir lassen die Großstädte hinter uns. Als letztes besuchen wir noch San Antonio und die Stätte der Schlacht um Alamo und dann geht es in die Einsamkeit von Texas. Apropo Texas. Texas wird ja auch der Lone Star State genannt und diesen Lone Star kann man nun wirklich überall und in allem sehen. Meine Frau hat es sich zur Aufgabe gemacht wirklich jeden Stern zu fotografieren und sie hat uns doch tatsächlich mit dieser Manie angesteckt. Deswegen hier eine Übersicht der bereits gefundenen Sterne.

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Man darf glaube ich ohne Widerspruch behaupten Texas ist das Bayern unter den amerikanischen Bundesstaaten. Texaner scheinen auch sehr überzeugt von ihrem Land zu sein.

Das wars jetzt endgültig für heute. Machts gut bis morgen.

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@lljogi 2018 - Träume nicht dein Leben, lebe deinen Traum