10.02.2009

Der Mensch ist unglücklich, weil er nicht weiß, dass er glücklich ist. Nur deshalb. Das ist alles! Wer das erkennt, der wird gleich glücklich sein, sofort im selben Augenblick.
(Fjodor Michailowitsch Dostojewski, russ. Schriftsteller, 1821 - 1881)

Als wir heute morgen aufgestanden sind und aus dem Fenster schauten, war da blauer Himmel. Die Sonne schien, die Vögel zwitscherten. Okay, das mit den Vögeln kann ich nicht sagen, dafür war die Heizung zu laut.

Auf jeden Fall wollten wir es versuchen und den Whitmore Point erreichen. Die Chance stand vielleicht nicht bei 100%, aber ganz aussichtslos war das Unterfangen nicht. Ohne Frühstück natürlich wollten wir uns nicht in die Wildnis wagen. Deswegen haben wir uns noch zuvor bei Denny´s etwas genehmigt. Soviel Zeit musste sein.

Gegen 9.00 Uhr St. Georg Zeit fuhren wir von der I-15 an der Ausfahrt 4 runter und in die Brigham Road in Richtung Bloomington Hills. An der T-Kreuzung rechts und dann immer geradeaus durch ein kleines Gewerbegebiet. Die Strasse führt über einen neugebauten Highway, der noch nicht in Betrieb ist und geht über in eine Gravel Road. Von da an immer geradeaus. Die Road war weitestgehend trocken. Da es hier noch gestern wie aus Kübeln geschüttet hatte, gab es keinen Grund der Sache zu misstrauen.

Die Strasse führt allerdings immer weiter die Berge rauf. Mein Navi zeigt mir eine Höhe von 1630 m an der höchsten Stelle. Tja und da oben war alles schneebedeckt.

die beiden dachten sich wohl auch, welche Rindvieher kommen da gefahren

Der Schnee war aber eigentlich kein Hinderungsgrund, da er sehr fest und gut zu befahren war. Die Road war unter dem Schnee gefroren, es war ja auch noch sehr kalt und deswegen kamen wir gut voran.

Natürlich ist die Gegend hier nicht unbedingt ein Highlight, dennoch würde ich sie nicht als uninteressant bezeichnen. Schließlich gibts bei uns in Germany ähnliche Landschaften nicht. Ein wenig wunderte uns, dass die Strasse statt tiefer zu gehen sich immer höher schlängelte. Wie gesagt, an der höchsten Stelle 1630 m. St. Georg selber liegt unterhalb von 1000 m. Bei etwa 900 m, aber ich bin mir nicht ganz sicher.

Nach gut 55 Meilen haben wir dann das Schulhaus erreicht und sind ausgestiegen.

Hier schauten wir uns beide an. Wir mussten eine Entscheidung treffen. Die Sonne schien jetzt stärker hier. Die Road war immer noch mit Schnee bedeckt, aber es zeichneten sich schon immer öfters kleine Matschseen ab, durch die wir durch mussten. Dies würde mit steigender Sonneneinstrahlung nicht besser werden.

Zwar war es nach wie vor sehr kalt und eigentlich müsste der Schnee den Temperaturen wegen nicht schmelzen, aber er tat es trotzdem. Kurz hinter dem Schulhaus brachen wir die Aktion ab. Zu unsicher waren uns die Gegebenheiten.

Wie weit würde der Schnee noch gehen?

Was ist dann? Matsch?

In St. Georg war die Road ohne Probleme befahrbar, hier jedoch war nicht mehr absehbar was kommen würde. Über den Mount Trumbull wollten wir auch nicht fahren. Der Toroweap wäre ja noch eine Alternative von hier gewesen. Aber der Weg über den Pass wäre bei diesem Schnee eher schwierig geworden. Obwohl Spuren verliefen. Die Ersten wären wir nicht gewesen.

Wir entschieden uns zurück zu fahren. Schon nach kurzer Zeit war klar, die Entscheidung war richtig. Die Road die noch eine halbe Stunde zuvor mit Schnee fast komplett bedeckt war, hatte sich vom Schnee entledigt und war jetzt nur noch eine Matschpiste. Unser Highlander ist das ein oder andere Male ausgebrochen, ohne das man dagegen etwas hätte tun können. Das ESP hat das ganze aber immer wieder gerichtet. Gegen 12.30 Uhr waren wir wieder in St. Georg.

Wie unser Auto ausgesehen hat, könnt ihr euch lebhaft vorstellen. Für alle anderen hier ein Bild.

In Colorado Springs haben wir unseren Toyoten dann vom Roten Staub befreit. Wir sind dann bis Page durchgefahren und haben hier im Best Western eingecheckt. Morgen ist die Wave dran. Wir haben Permits, die Houserock Valley Road sieht befahrbar aus. Regnen soll es morgen auch nicht. Also ist alles gerüstet, damit wir zum ersten Mal die Wave sehen. Wir waren schon unzählige Male im Südwesten, die Wave haben wir irgendwie fast boykottiert bisher. Jeder, der was auf sich hält, muss sie gesehen haben. Der Run ist riesig, was auch die Teilnehmerzahl bei den Permitverlosungen zeigt. Ein Grund mehr für uns, es bleiben zu lassen. Aber vor 4 Monaten haben wir uns dann doch entschlossen es im Internet zu probieren und haben uns für eine Permit beworben. Was soll ich sagen, wir haben prompt eine bekommen und deswegen sind wir heute jetzt hier.

Schauen wir mal wie es wird. Durch die vielen Berichte die ich bisher gelesen habe, ist die Gefahr groß enttäuscht zu werden. We will see.

Eine kleine Geschichte noch am Rande, die zeigt wie Amerikaner wirklich ticken. Wir wollten wie schon gesagt unseren Toyoten vom Staub befreien und fuhren zu einer Selbstwaschanlage. Aber irgendwie kamen wir mit dem Ding nicht zurecht. Also bin ich zu unserem Nachbarn gegangen, der gerade seinen Dodge RAM vom Staub befreite und habe ihn gefragt warum und wieso wir zu dumm sind. Er schaute sich die Sache an und meinte nur, man müsste min. 1.50 $ in den Automaten werfen. Da wir leider aber nicht mehr als 1 $ in Quarter hatten, hat er einfach von sich zwei Quarter noch rein geschmissen. Er zeigte mir dann noch wo der Automat zum Wechseln von Quartern ist, denn mit 1,50 würde der Toyote nicht sauber werden. Leider funktionierte der aber nicht und ich musste ihn nochmals um Rat fragen. Er versuchte es ebenfalls vergeblich. Dann griff er sich in die Hose und gab mir einfach so eine Hand voll Quarter und meinte nur, ich sollte mir soviel nehmen wie ich bräuchte. Ich war etwas verwirrt, aber unser Highlander musste ja gesäubert werden. Also zählte ich 8 Quarter raus, mein Freund war allerdings schon wieder weg und arbeitet an seinem RAM. Als wir fertig waren, habe ich ihm seine restlichen Quarter wieder in die Hand gedrückt und ihm 2 $-Scheine geben wollen. Das hat er aber rund um abgelehnt und so hat mir ein wildfremder Amerikaner einfach so 2,50 $ geschenkt und das mitten in der größten Finanzkrise. Das sind doch Geschichten, die nur das Leben schreibt.

Jetzt noch die Auflösung des Filmzitats gestern. Es stammte aus dem Film: "Fluch der Karibik"

Hier das Neue:

"Ui toll, vergib mir, wenn ich vor Freude nicht in die Luft springe - ich hab's im Kreuz, weißt du?"

@lljogi 2018 - Träume nicht dein Leben, lebe deinen Traum