11.03.2007

the trout

Die 1. Nacht geht ohne weitere Unterbrechungen vorüber. Als ich aufwache, geht die Sonne schon auf. Wieviel Uhr es ist kann ich allerdings nicht sagen, da Motel 6 scheinbar die Wecker einspart die sonst in den Zimmern stehen. Darüberhinaus werden wir den ganzen Tag heute mit der aktuellen Uhrzeit so unsere Probleme haben.

1) Heute Nacht wird hier die Uhr auf Sommerzeit umgestellt. Die Sommerzeit heißt allerdings nicht Sommerzeit, sondern Daylight Saving Time ist aber garantiert das gleiche.
2) Wir fahren heute bis Ruby´s Inn am Bryce in Utah und dort sollte die Zeit wieder anders sein. Allerdings schleicht sich ein kleiner Denkfehler in unsere Zeit ein. Anstatt nach vorne zu rechnen, rechnen wir die Zeit zurück und merken am Eintritt zum Zion das es ja in Wirklichkeit nicht 1.45 pm ist, sondern 3.45 pm.

Man sollte mit Jetlag im Körper das Denken nicht zu kompliziert machen.

Den Tag heute beginnen wir am Buffet des Excalibur. Danach gehts in den Walmart Supercenter am Charleston Boulevard. Zum Überleben die nächsten Tage kaufen wir Wasser, Budweiser (nicht zum Überleben, sondern nur zum Trinken) und Proviant. Ein paar Schleckereien sind auch dabei. Die anschließende Shoppingtour durch die Premium Outlets fiel dann leider ins Wasser, da es gerade umgebaut wird. Nicht weil heute Sonntag ist, das stört die Amerikaner nicht.

Wir haben uns kurzentschlossen sofort auf den Weg Richtung Norden gemacht. Irgendwie habe ich allerdings die nächste Interstate Auffahrt verpasst, so hatten wir auch noch eine gratis Tour durch North Las Vegas. Muß nicht sein, wir wissen jetzt auch wo die Obdachlosen der Stadt rumlungern. Der Unterschied zwischen arm und reich ist innerhalb weniger Strassenblocks sichtbar und greifbar. Bei Nacht sollte man sich glaube ich hierher nicht verlaufen, wobei hier so ziemlich alle Vorurteile mit im Spiel sind die es so gibt.

Nachdem wir die Interstate gefunden hatten, hatten wir auch den ersten Stau gefunden. Was für ein Zufall. Die meisten wollten allerdings zum Nascar Rennen. Danach gings es zügiger vorwärts, aber so voll wie heute habe ich dieses I15 nach St. Georg noch nicht erlebt. Von Las Vegas bis zum Zion brauchten wir ca. 3 Stunden. Im Zion selber haben wir das Kurzprogramm absolviert. Besuch des Visitor Centers und anschließend haben wir den kurzen Hike zum Zion Overlook gemacht. Die Aussicht von dort oben ist einfach toll.

Bis zum Bryce sind es vom Zion aus ca. 60 milen durch ein an sich sehr schönes Tal. Wenn man genau hinsieht kann man immer wieder Bryce ähnlich Abbrüche an den Hängen erkennen. Die Chance in ein paar 10 tausend Jahren hier ein weiteren Bryce Canyon zu sehen, halte ich für sehr groß. Natürlich wird es den Originalen dann nicht mehr geben. Da die Sonne bereits relativ tief stand haben die Steine sehr kräftig geleuchtet. Auch der Red Canyon hat sich von seiner besten Seite gezeigt. Die Wettervorhersage hat für die nächste Woche weiterhin dieses tolle Wetter vorhergesagt. Da wird das ein oder andere schöne Bildchen von roten Steinen schon noch dazukommen.

Nach dem Einchecken im Ruby´s Inn haben wir noch schnell versucht den original Bryce während des Sonnenunterganges zu erwischen. Ist uns allerdings nur teilweise gelungen. Morgen wollen wir den Peek-a-boo-Trail laufen. Der wird zwar noch etwas schneeig sein, aber es wird schon gehen. Gesperrt ist er auf jeden Fall nicht.

Wo bleibt eigentlich die Jetlag Müdigkeit. Stellt sich heute irgenwie nicht ein. Um 20.30 gehen wir ins einzige Restaurant am Platz. Ein lange Schlange erwartet uns beim waited to be seated. Hatten noch mehr, vor allem Deutsche, die gleiche Idee. Das Essen war nichts besonders. Wie sagt man so schön: "Zum einmal essen ging es schon". Hört sich aber schlimmer an, als es in Wirklichkeit war.

So geht unser 1. komplette Tag in den USA vorüber. Wir haben ein wenig rein geschnuppert. Ab morgen wollen wir etwas tiefer vordringen.

Vokabel des Tages: Beim Anstehen zum Essen heute abend haben wir uns mit einem Pärchen aus Deutschland über die Speisekarte unterhalten und mussten dabei feststellen wie löchrig doch unsere Vokabelkenntnisse sind. Im normalen Leben fällt das hier ja nicht so auf, wenn man aber konkret gefragt wird was heißt "Flat Ranch Top Steak" oder so ähnlich, kommen einen schon Zweifel. Nun kann man ja da noch passen. Ist ja nicht so schlimm. Aber was ist "Trout". Wir schwankten zwischen Fisch und Elch. Fairerhalber sage ich jetzt nicht wer was meinte. Wer jetzt sofort weiß was ein Trout ist bekommt volle Punktzahl. Für alle anderen setzen 6.

Trout ist eine Forelle. Danach ist die genannte Mountain Red Trout eine sich am Berg verlaufene und deswegen vor Anstrengung rote Forelle. So einfach kann das sein.

Hier gehts weiter: 12.03.2007

@lljogi 2018 - Träume nicht dein Leben, lebe deinen Traum