Father and Son 2013

reloaded

27.03.2013 - Tage des Geistes

Heute war nicht nur der Tag des Geistes, des weißen Geistes oder angelsächsisch ausgedrückt der Tag des White Ghosts. Nein, heute war auch ein Tag um ein paar Häckchen an Listen zu bringen die seit langem darauf warteten.

Da wäre zum Ersten wie erwähnt die White Ghosts oder auch Wahweap Hoodos genannt. Heute Morgen stellte sich der März als Glücksfall für uns heraus. Normalerweise will man die White Ghosts im Sonnenlicht fotografieren, jetzt steht aber dummerweise eine Felswand vor den Ghosts so dumm in der Gegend herum, dass du wirklich sehr früh los musst um das Sonnenlicht noch zu erwischen. Aber nicht so im März, die Sonne ist später dran und damit durften auch wir etwas später dran sein.

Fragt mich jetzt aber nicht wie spät wir dran waren. Ich habe es bereits gestern erwähnt, das mit den Uhrzeiten in dieser Gegend ist so eine Sache. Eine Uhr tragen wir beide auch heute immer noch nicht, so bleibt die genaue Uhrzeit eben reine Gefühlssache. Das Hotel verließen wir aber nicht vor 8 pm, als wir uns auf den Weg in Richtung Cottonwood Canyon Road machten.

Der Weg über die 431 ist sehr gut zu befahren. Der ein oder andere Wash muss durchfahren werden und eine große Bodenfreiheit ist unabdingbar wil man nicht ständig mit dem Unterboden auf der Strasse schleifen. Aber alles in allem macht unser Tahoe immer mehr Spaß. Die Hindernisse können gar nicht schwierig genug für ihn sein. Sicher durchfährt er jede Situation und der Fahrer muss nun wirklich nicht viel dazu tun. Auch das ein oder andere Jungrind staunte da nicht schlecht.

Und auch die dazugehörigen Mamas waren begeistert...

Als wir am Ende der Strasse, nach zwei durchfahrenen Viehgatter, in den Wash hinunter fuhren durfte unser Tahoe sich dann erst einmal etwas ausruhen und für den Rückweg Kräfte sammeln. Dieses Mal schlossen wir auch alle Fenster sorgfältig zu.

Der Rest der Wegstrecke musste zu Fuß zurückgelegt werden. Der Wash selber war dann gar nicht einmal so trocken wie wir dies vermutet hätten. Wir rätselten schon wie es sein konnte, dass unser Tahoe eine Temperatur von 50 Grad Fahrenheit anzeigte, wir aber definitiv eher das Gefühl hatten mindestens 20 Grad Celsius oder eben 70 Grad Fahrenheit zu haben.

Unser Wasser aus dem Walmart zogen wir aber trotzdem vor. Wir wanderten den Wash abwärts und bereits nach kurzer Zeit tauchte er auf.

Ab sofort lief jetzt die Kamera heiß und die Geister wurden von allen Seiten auf Bilder gebannt.

Wir schauten uns die verschiedenen Gruppen an und machten dann Brotzeit vor der eindrucksvollsten und schönsten Gruppe.

Man fragt sich ohne es zu wollen, wie wohl die Hüte auf die Hoodos kamen und warum diese nicht einfach herunterfallen. Warum haben relativ kleine Hoodos manchmal Riesenhüte und recht große Hoodos ganz kleine.

Und warum eigentlich hatte ich beim nächsten Bild das Gefühl der Geist des Hoodos schält sich aus der Felswand heraus.

Nach unser wenn auch sehr kleinen Brotzeit verließen wir wieder die Geister und machten uns auf unser Auto zu suchen. Schneller als erwartet waren wir wieder am Ausgangspunkt unserer kurzen Wanderung und fuhren wieder zurück zum Highway 89.

Übrigens Highway 89. Heute Morgen überholte mich auf Höhe von Big Water ein Pickup. Ich fuhr die vorgeschriebenen 55 Meilen und Mr. Pickup wollte halt etwas schneller von A nach B kommen. Kurz hinter Big Water beschleunigte ich auf die erlaubten 65 und Mr. Pickup wohl auch etwas darüber hinaus. Von vorne kam der Sheriff über die Kuppe gefahren, schaltete seine Beleuchtung ein, drehte auf offener Fahrbahn um und hielt Mr. Pickup augenblicklich an. Damit will ich auch nur sagen. Hier in den USA hat man immer den Eindruck, ach so ein wenig schneller fahren was macht das schon aus. Aber die Sheriffs hier sind scharf wie Chili. Ich weiß nicht wo sie immer herkommen aber Fakt ist, immer wieder sahen wir in den letzten Tagen Verkehrssünder an der Seite stehen. Wir vermuteten schon die Polizisten kommen aus irgendwelchen Erdlöchern herausgefahren, sobald ein Tempobolzer an ihnen vorbei fährt.

Mit diesen Gedanken überbrückten wir die Fahrt zum Alstrom Point. Der Alstrom Point ist ein weiterer Punkt auf meiner Liste der unerledigten Ziele. Zweimal habe ich es bisher probiert und bin zweimal gescheitert. Einmal wegen einsetzendem Regen bzw. der Gefahr er könnte einsetzen und das zweite Mal kam unser Traverse die Steinstufe am Alstrom Point (der Punkt der auf den Karten steht) nicht hinauf. Unser Tahoe ließ sich jedoch nicht zweimal bitten und wir überwanden dieses Hinderniss ohne Probleme.

Allerdings sind wir auch heute nicht bis ganz zum Alstrom Point gefahren. Wir hatten uns dann doch irgendwo unterwegs wieder verfahren und liefen dann den letzten Kilometer zu Fuß. Bis ganz genau zum Alstrom Point sind wir dann ehrlicherweise auch nicht gegangen, vor allem weil ich keine Lust mehr hatte nochmals 500 Meter den Hang hinauf zu laufen. Aber wir waren ja jetzt fast da und ich denke es gilt auch so.

Auf dem Rückweg in Richtung Page wollten wir dann noch einen Cache namens "Big Horn" mitnehmen. Waren aber nicht mehr erfolgreich. Wir kletterten eine Felsformation, die kurz vor der Utah-Arizona Grenze zu finden ist, hinauf. Mussten dann am Ende aber doch klein beigeben. Die Kletterei wurde mir dann doch zu mulmig und ich musste meine väterliche Autorität walten lassen und die Suche abbrechen. Es war definitiv zu heiß ohne Sicherung noch weiter an den Felsen hinaufzuklettern. Allerdings hatte mein Sohn doch Verständnis für diese Entscheidung, wobei ich sicher bin er wäre weitergegangen und sicher wäre auch nichts passiert. Aber für einen Cache muss dieses Risiko ja nun wirklich nicht sein.

Nach dieser letzten Anstrengung des heutigen Tages hatten wir einen gepflegten Hunger, den wir wieder einmal in einem Dennys stillten. Mein Sohn genehmigte sich einen Double Cheese Burger mit Fries und ich hatte Lust auf Spaghetti mit Fleischbällchen. Zum Abrunden des ganzen gab es dann für mich noch einen warmen Apfelkuchen. So herrlich gefüllt gings zurück ins Hotel

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