Canadusa

2011

24.08.2011 - Plain of six glaciers

Für alle Insider die sich gestern fragten, wass er wohl mit der Teahouse - Wanderung meinte. Natürlich war der "Plain of the six glacier" gemeint. Start- und Zielpunkt dieser Wanderung ist das Lake Louis Chateau. Nebenbei eine recht billig wirkende Kopie des Banff Chateaus, wobei billig natürlich die Sache nicht klar umreißt.

Wir haben heute Morgen wieder einmal den Wecker sprechen lassen und wieder einmal war er zum Aufwachen gar nicht notwendig. Irgendeiner von uns 5 ist immer früh wach. Es gab ein schnelles Motelzimmer-Frühstück und dann fuhren wir von Canmore zurück nach Lake Louis. Das Wetter versprach heute so einiges und wir waren nach unserem Glacier Crest Hike von vor 3 Tagen wieder bereit für neue Schandtaten.

Zunächst geht es am Lake Louis entlang um dann am Ende langsam anzusteigen. Der Höhenunterschied bis zum Teahouse beträgt ca. 350 m. Man taucht dabei immer tiefer in die Gletscherwelt des Banff N.P. ein.

Am Ende dieses 1.Abschnittes würde dann eigentlich der Look out des Hikes stehen. Der war aber gesperrt worden aufgrund eines angeblich instabilen Untergrundes. Natürlich hielten sich nicht alle an diese Sperrung und gingen trotzdem weiter, was sicher auch möglich gewesen wäre. Aber wir hatten kurz vorher noch so etwas wie einen Schuß oder ein tiefes Grummeln gehört. Es schien so als wenn dieses Geräusch von einem Gletscher gekommen wäre. Wir dachten uns die Sperrung wird wohl nicht aus Böswilligkeit hier errichtet worden sein und fügten uns. Das 1. Teahaus des Tages war der Endpunkt.

Wir wollten jetzt aber nicht einfach wieder zurückgehen und entschlossen uns zum Big Beehive hinauf zu laufen und über den Agnes Lake und den Mirror Lake wieder nach Lake Louis abzusteigen. Genau so machten wir es dann auch. Eine hervorragende Idee wie sich zeigte. Die Aussicht vom Big Beehive nach weiteren ca. 300 Höhenmetern ist die Anstrengung mehr als wert.

Von hier oben kann man das Chateau ohne lästigen Menschenauflauf aufs Foto bannen.

Aber auch die Gletscher sahen von hier oben noch eindrucksvoller aus.

Der Abstieg hinunter zum Agnes Lake ist dann so richtig steil

Der Agnes Lake selber wirkt dann wie einem Postkartenmotiv entsprungen.

Am Seeauslauf befindet sich dann ein weiteres Teahouse, das ziemlich beliebt zu sein schien. Der Weg von Lake Louis hinauf zum Teahouse ist wohl so etwas wie das Mindestprogramm an Wanderungen welches hier absolviert werden muss. Dementsprechend ist der Weg auch gut ausgebaut und sterbenslangweilig. Vom gut ausgestatteten Rucksackwanderer bis zum mit Flip Flops beschuhten Möchtegernwanderer war alles unterwegs.

Nach 6 Stunden und 14,5 km erreichten wir wieder unseren Yukon und wollten heute außer einem Sprung in den Pool und einem umfangreichen, schmackhaften und sehr italienischem Essen im Boston Pizza Restaurant nichts mehr. Genauso machten wir es auch. Hier nochmals ein letzter Blick auf unsere Wanderung.

Rechts auf dem Bild ist der Big Beehive zu erkennen, dessen Erklimmung heute den Höhepunkt der Wanderung darstellte.

Von der Wildlife Ecke gibt es auch neues zu berichten. Nein, es kamen keine neuen Bärsichtungen dazu. Heute wäre es wohl auch fast unmöglich gewesen auf dem Hike zum Plain of six glaciers einen Bären zu sehen. Zu überlaufen schien der Berg heute gewesen zu sein. Obwohl, ob sich der Grizzly davon abhalten ließe. Unsere Bärglocken haben auf jeden Fall den ganzen Weg über vor sich hin gebimmelt. Egal ob das jetzt cool oder uncool ist. Bisher hat es auf jeden Fall geholfen.

Nein, es kam eine Spezies als Sichtung dazu, von der wir noch vor ein paar Tagen im Visitor Center des Glacier Nationalparks gelesen hatten wie selten er ist und wie stark er vom Aussterben bedroht ist. Gemeint ist der Wolferine.

Es gab ein paar Diskussionen unter den Wanderen ob es sich nicht doch um einen Biber handeln würde. Aber als sich der Wolferine bewegte gab es keinen Zweifel mehr. Wie gesagt erst vor ein paar Tagen hatten wir einen ausgestopften Wolferine von der Nähe betrachten können und dies war ohne Zweifel ein lebendes Exemplar dieser Gattung. Einer Gattung von der ich zugegebenermassen bis vor ein paar Tagen noch keinen blassen Schimmer hatte.

Morgen werden wir jetzt die Kanadischen Rockies verlassen. Für den einen oder anderen vielleicht etwas zu früh. Mehr Zeit wollten wir uns aber gar nicht nehmen. Dieser Urlaub soll noch andere Facetten haben als die Berge der Rockies. Abwechslung ist angesagt und deswegen wird morgen eine gänzlich andere Landschaft im Vordergrund stehen. Ihr dürft gespannt sein, wo es hingeht.

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@lljogi 2018 - Träume nicht dein Leben, lebe deinen Traum