22.08.2011 - Yoho, Yoho
a pirates live for me.
Yoho, Yoho a pirates live for me.
Die Disneyland Fans unter euch wissen was gemeint ist. Wir haben heute Vormittag im Yoho Nationalpark etwas Piraten gespielt und sind ins oder besser gesagt aufs Wasser gegangen. Ins Wasser ist uns erspart geblieben. Aber von vorne an.
Frühstück haben wir heute Morgen in unserem Hotel in Golden eingenommen. Unsere Fahrt nach Osten hat gestern 1 Stunde gekostet. Wir haben die Zeitzone überschritten und waren so auf einen Schlag heute schon etwas später beim Frühstücken dran. Um 8.00 Uhr betraten wir den Frühstücksraum. Natürlich waren bereits alle Tische (deren gab es ganze 4), an denen mehr als 2 Personen Platz gefunden hätten, besetzt. Selbstverständlich von jeweils max. 2 Personen. Die Fragen die sich nun stellen und die sind nicht einmal nur auf unser heutiges Hotel begrenzt, wären:
- Warum setzen sich Einzelpersonen bzw. Pärchen an einen 4er Tisch?
- Weshalb sind die Frühstücksräume bzw. - ecken in den Hotels immer so klein, dass man eh nur mit Glück einen Sitzplatz bekommt?
- Aus welchem Grund schreibe ich überhaupt darüber?
Wir haben dann doch noch einen 4er Tisch zu fünft ergattert und uns unser Frühstück schmecken lassen. Es gab zwar keine Eier oder Bacon, aber dafür konnte man sich wieder Waffeln zubereiten.
Wie bereits gestern angekündigt wollten wir den heutigen Tag etwas ruhiger gestalten. Wir sattelten unseren Yukon und fuhren in den Yoho Nationalpark ein. Jetzt einmal etwas grundsätzliches zu den Nationalparks hier in Kanada. Im Zusammenhang mit Nationalparks erwarteten wir eigentlich zunächst sowas wie einen Eingang und einen Visitor Center. Das gibts hier aber gar nicht. Schließlich geht der TCH (Trans Canadian Highway) mittendurch. Wer auf diesem bleibt und keine Parkplätze anfährt, muss auch keinen Eintritt zahlen. Die anderen natürlich schon. Dazu muss man sich aber eine Zahlstation suchen, denn sowas wie ein Eintrittsportal wie bei amerikanischen Nationalparks, gibts hier nicht. Auch sind die Eintrittspreise ganz anderer Natur als in den USA. In den USA kostet der Jahrespass 80 $. Hier kostet die Familien-Jahreskarte 136 CAD. Man bezahlt nicht nur pro Auto, sondern pro Insassen seinen Eintritt. Auch das ist anders als in den USA. Wir haben z.B. für 6 Tage Eintritt in den Nationalparks der Umgebung 117 CAD bezahlt. Dafür ist unsere Eintrittskarte gültig bis 25.08.2011 16.00 Uhr.
Kartenmaterial für die Nationalparks muss man sich kaufen oder das nehmen was kostenlos angeboten wird. Dies ist aber nicht sehr gut und keinesfalls mit dem Material zu vergleichen, dass einem in den USA beim Eintritt übergeben wird.
Nicht das ihr jetzt meint, dies soll Kritik am kanadischen System sein. Ich wollte nur die Unterschiede aufzeigen, weil wir darüber diskutiert hatten. Selbstverständlich ist die Landschaft grandios. Das ist keine Frage. Aus diesem Grund hatten wir uns auch für heute etwas ganz besonders vorgenommen. Wir wollten uns ein Kanu mieten. Ausgesucht dafür hatten wir uns den Emerald Lake im Yoho N.P.
Um 10.00 Uhr betraten wir den Kanu-Vermiet-Laden und buchten für 2 Stunden 2 Kanus. Der See war noch komplett unberührt, wir waren die ersten die die Oberfläche des Emerald Lakes am heutigen Tag zum Wellen brachten.
Relativ schnell hatten wir das schwankende Kanu im Griff und es fuhr in die Richtung in die auch wir wollten. Nämlich zum Ende des Sees.
Man schaue sich nur einmal die Farbe des Sees an. Ist das nicht grandios. Ähnlich grandios wie die Umgebung hier.
Um 12.00 Uhr gaben wir die Kanus wieder zurück. Wir waren um eine Erfahrung reicher, nämlich die dass eine Kanufahrt hier in dieser Landschaft einfach dazugehört. Das war ein Erlebnis von dem wir auch noch in Jahren erzählen werden. Weist du noch damals in Kanada, als wir mit unseren Kids kanuieren waren?
Was wollten wir jetzt mit dem angebrochenen Tag noch anfangen? Wir wollten es ja ruhig angehen lassen. Auf dem Rückweg vom Emereld Lake fuhren wir noch den Parkplatz der Natural Bridge an.
An dieser Stelle hat sich der Kicking Horse River seinen Weg durch das Gestein gegraben.
Das Wasser fließt mit Macht durch diese Engstelle hindurch. Im Frühjahr bei Schneeschmelze allerdings fließt es einfach darüber hinweg.
Nächster Anlaufpunkt waren die Spiral Tunnel der Zugverbindung über die Rockys. Diese Spiral Tunnel mussten angelegt werden, weil die Steigung für die Züge einfach zu steil war und es zu viele Unfälle auf dieser Strecke gab. Schweizer Ingenieure hatten die Idee, im Berg durch Spiralen an Höhe zu gewinnen. Hier hat man zwei dieser Spiralen gebaut und damit die Steigung bis zum heutigen Tag für die Züge befahrbar gehalten. Wenn man etwas Glück hat, dann kann man den Zug bereits bei der Tunnelausfahrt schon wieder sehen während sein Ende gerade in den Tunnel hineinfährt. Leider hatten wir dieses Glück heute nicht, aber wer weiß. Morgen fahren wir ja noch einmal daran vorbei.
Zum Picknicken suchten wir uns anschließend ein ganz besonders Plätzchen aus. Wir lunchierten unterhalb des Takakkaw Falls.
Mächtig fällt hier das Wasser zu Tal.
Aber wie gesagt, wir wollten heute einen ruhigen Tag verbringen. Deshalb entschlossen wir uns dann ins Hotel zurückzufahren und noch etwas den Pool unsicher zu machen. Mit einem Abendessen im Timberline beendeten wir den Tag.
Ein kurzes Bärupdate habe ich auch noch für euch. Auch heute kam keine neue Bärsichtung dazu. Hätten wir nicht gleich am 2. Tag einen Bären gesehen, wir würden gar nicht glauben dass es hier welche geben würde. Im Pool erzählte uns ein Einheimischer folgende Story. Das Glacier Crest Gebiet wäre bekannt für seine Grizzly Bären. Na hoppla! Waren wir da nicht erst gestern unterwegs. Er meinte die Glocken an unseren Rucksäcken wären eine gute Idee in dieser Gegend und außerdem seien die Bären hier nicht sehr aggressiv. Wie beruhigend!
Zum Abschluß des heutigen Tages noch eine verkehrstechnische Frage an die Spezialisten. Was bedeutet das folgende Verkehrszeichen und warum kann man als Europäer dabei in Kanada ganz schön alt aussehen?
Ich sage es euch. Das Schild bedeutet keinesfalls, wie man vielleicht annehmen könnte Überholverbot Ende. Es bedeutet, hier fängt das Überholverbot an. Ob der kanadische Polizist da ein Auge zu drücken würde?
@lljogi 2018 - Träume nicht dein Leben, lebe deinen Traum