Pazlantik

2013

Day 1 - The Start


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Wir sitzen am Gate und spielen Karten. Schafkopf ist das Spiel und die Karten sind deutsch bzw. bayrisch. Schafkopf hat Tradition. Das Spiel hat mein Vater schon gespielt, dieses Spiel habe ich in der Schule gespielt und auch unsere Kids spielen es in der Schule. Wir rufen die Gras Sau aus oder wenn ein Solo gespielt wird dann heißt der Wenz oder z.B. Eichelsolo. Bei uns spielt die ganze Familie. Schon unsere Kleine ist eine Könnerin mit den Karten. Ich kenne wenige 13 jährige Mädchen die Schafkopf spielen und sie spielt schon seit ein paar Jahren.

Was wollte ich eigentlich damit sagen? Ach ja, wir waren am Frankfurter Flughafen gut angekommen heute Morgen. Die Formalitäten waren schnell erledigt und wir hatten etwas Zeit noch ein zweites Frühstück zu uns zu nehmen. Aber der Boardingvorgang ließ nicht lange auf sich warten. Wie immer bei der Lufthansa verläuft das Boarding relativ chaotisch, weil sich niemand an irgendwelche Sitznummern hält die von hinten nach vorne aufgerufen werden. Letztendlich kommen aber dann doch irgendwie alle an ihre Plätze, man muss sich manchmal schon wundern.

Die Filmauswahl war heute zwar nicht übermäßig überwältigend aber die 9,5 Stunden Flug würde man damit schon über die Runden bringen. Bei Stirb langsam 5 bin ich ca. eine halbe Stunde vor Ende eingeschlafen. Übermäßig interessant schien er nicht gewesen zu sein, sonst hätte er mich vielleicht länger wach halten können. Außerdem hab ich noch einen Zaubererfilm aus Las Vegas angesehen bei dem Bully Herbig eine ganz kleine Nebenrolle hatte und Jack and the Giants. Diesen habe ich dann auch nur angeschaut weil Obiwan Kenobi mitspielte. Also der Schauspieler der Obiwan gespielt hat in Teil 1-3, Ewan McGregor.

Unser Abflug verzögerte sich noch ein klein wenig weil eine Mitpassagierin sich etwas unwohl fühlte. Nach mehrmaligen Gesprächen mit dem Kapitän stieg sie dann aber doch nicht aus und flog mit nach Atlanta. Der Flug schien für sie ohne weitere Schwierigkeiten überstanden worden zu sein. Warum und wieso der Kapitän mit ihr so lange sprach konnte ich nicht in Erfahrung bringen, aber es hatte offensichtlich geholfen die Frau bis zur Landung in Atlanta zu stabilisieren.

Im Flugzeug selber hat man ja immer etwas Zeit people watching zu betreiben und weil so ein Flug bis nach Atlanta ja überbrückt werden will hierzu ein paar Gedanken. Vielleicht 6 Sitzreihen schräg vor mir saß eine hochschwangere Frau die ihr Kind im September zur Welt bringen wollte. Ihrem Bauch nach hätte ich allerdings geschätzt sehr lange wird es wohl nicht mehr auf sich warten lassen. Vielleicht wäre ihr eine frühere Geburt auch ganz recht gewesen. Immerhin haben in den USA Geborene automatisch eine amerikanische Staatsbürgerschaft oder können diese wenigstens beantragen. Diese Aussicht wird nicht wenige dazu verleiten kurz vor der Niederkunft doch einfach einmal in den USA vorbei zu schauen.

Eine Sitzreihe vor mir saß eine Familie aus Indien. Vater, Mutter, 3 kleine Kinder. Die fünf saßen nicht zusammen sondern etwas verstreut. Das war ein ständiges hin- und hersitzen. Der Kleine zur Mami, die Größere wieder zu Papi um kurz darauf doch wieder alles umzuschmeißen. Müde schienen die Kids auch nicht zu werden. Der kleinste von ihnen versuchte soviele Filme wie möglich in kurzer Zeit zu sehen, weshalb er alle Filme im Schnelldurchlauf ansah und nur ab und zu einmal auf normale Geschwindigkeit abbremste. Da er dies die meiste Zeit schräg vor mir sitzend tat konnte ich auf diese Weise gleichzeitig mehrere Filme auf einmal sehen. Okay ohne Text, aber es gibt Filme da braucht man keinen Text.

Die gleiche Familie hatte auch etwas Schwierigkeiten mit dem angebotenen Essen. Es gab zwar Auswahl, aber bis ganz nach hinten zu unseren Sitzen kam die Auswahl nicht durch. Weshalb man mich fragte ob ich Kindergulasch essen würde. Ich stutze ein klein wenig, so schlimm waren die Kids vor mir jetzt auch nicht gewesen. Aus dem Kindergulasch wurde dann aber Rindergulasch und ich war etwas beruhigter. Das Gulasch war so ganz nebenbei hervorragend. Die indische Familie jedoch wollte ein anderes Essen, ob vegetarisch konnte ich nicht verstehen. Die Stewardessen waren kurzzeitig etwas ins Schlingern geraden. Man konnte ja alles vorab bestellen, aber während des Fluges war dies halt nicht mehr möglich. Die Inder hatten aber vorgesorgt und Mengen an eigenen Essen dabei.

Pünklich um 15.45 Uhr setzte der Kapitän unseren Airbus auf der Landebahn auf. Ganz hinten sitzend hat man da immer etwas das Gefühl man würde den Piloten nach dem Aufsetzen rechts überholen, so schlingerte der Vogel hin und her. Letztendlich passierte aber natürlich nichts und wir waren in Atlanta.

Die Einreiseformalitäten waren schnell hinter uns gebracht. Unser Officer hatte Feierabend und wollte noch eine letzte Partie über sich ergehen lassen. Dass dann gleich 5 Deutsche zu ihm vortraten verleitete ihn zu der Aussage: "I´ve sad one person". Er meinte es nicht ernst. Während des Abstempelns murmelte er ein paar unverständliche Fragen, die wir so gut wie es eben ging beantworteten. Mit dem Auto nach San Francsisco zu fahren von Atlanta aus, war für ihn dann doch aber ein paar Nachfragen wert.

Am Kofferband mussten wir nur kurz auf unsere Gepäckstücke warten und schon hatten wir es wieder einmal geschafft. USA du hast uns wieder. Bis wir unser Auto von Alamo abgeholt und den Weg aus dem Flughafengelände gefunden hatten war es bereits kurz nach 6 Uhr. Wir sprangen noch schnell in einen Supermarkt, gingen zum IHOP Essen fassen und dann gings ab ins Motel.

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@lljogi 2018 - Träume nicht dein Leben, lebe deinen Traum