03.11.2012 - I´ll make it anywhere
Heute gehts wieder in die Heimat. Unser A380 Singapore Airlines Flug wird heute Abend um 21.10 Uhr den John F. Kennedy Airport in New York verlassen und wir werden drinnen sitzen. Viel Zeit also bis heute Abend und deswegen wird heute der Financial District von Manhattan unsicher gemacht. Es ist Samstag und deswegen auch kein Berufsverkehr. Trotzdem entscheiden wir uns nach Brooklyn mit dem Auto zu fahren, dort einen Parkplatz zu suchen und dann zu Fuß über die Brooklyn Bridge nach Manhattan zu laufen. So war der Plan und so machten wir es dann auch.
Statt 5.4 Meilen durch den Holland-Tunnel fuhren wir 28.4 Meilen bis zum Parkplatz. Gestern kostete der Tagesparkplatz 23$ und war als günstige Variante anzusehen, hatten wir doch auch Parkplätze für 49$ und mehr im Internet gefunden. Heute waren Tiefgaragen sehr viel schwieriger zu finden und deshalb fanden wir erst gar keine. Hier in Brooklyn waren erheblich mehr Schäden durch Sandy entstanden, v.a. waren Keller nach wie vor überflutet.
Als wir so suchend durch die Gegend fuhren, viel uns dieser Platz hier auf.. Leider habe ich kein Bild davon. Es war eine unbebaute, geteerte Baulücke und der Hüter der freien Plätze bemerkte wohl unsere Suche und winkte uns hinein. Dieser Platz war der einzige in der Umgebung der noch Plätze frei hatte und wir folgten der Einladung. Ich bin mir sicher er hätte uns wahnsinnig gerne nicht --- übers Ohr gehauen. Als unser Wagen sauber in der Parklücke stand, kassierte er mich ab. 60$ und ich Depp habe bezahlt. Ich hatte einfach keine Lust mehr auf eine weitere Suche. But you know shit happens. New York ist zu schön um sich lange darüber aufzuregen. Schließlich ist hier alles teuer. Allerdings sollte diese Abzocke nicht die letzte des Tages gewesen sein. Dazu aber später mehr.
Wir machten uns auf den Weg über die Brooklyn Bridge nach Manhattan. Der Tag konnte beginnen.
Das Foto ist natürlich von einem Bild abfotografiert. Die Gedenkstätte 9/11 stand unter Wasser und war deswegen geschlossen. Außerdem konnte man vorab auch keine Karten übers Internet besorgen, das heutige Datum war schon Wochen vorher ausverkauft.
Dazu fällt mir jetzt nichts ein.
Auch dieser Tag ging mit ganz viel Gelaufe zu Ende...aber Halt! Da war doch noch was. Wir mussten ja noch zum Flieger und nach Hause fliegen. Wir holten unseren Pfadfinder vom sauteuren Parkplatz ab, suchten noch nach einen Dennys oder Ihop und ließen uns navigieren. Wir fuhren durch Queens, sahen Bäume in Häuser liegen, umfuhren gesperrte Straßen und hatten plötzlich keine Lust mehr Essen zu gehen. Wir wollten nur noch zum Flughafen und das ohne Hektik. Außerdem wußte von uns niemand was am Flughafen für ein Chaos sein würde, denn JFK liegt direkt im und am von Sandy mit am stärksten betroffenen Gebiet.
Übrigens Fotos gab es jetzt leider keine mehr. Unser Fotoakku hatte mit seiner letzten Kraft
dieses Foto geschossen und hatte sich dann verabschiedet.
Der Weg zum Flughafen von Brooklyn über Queens ist nicht besonders lange. Was aber immer wieder auch hier, wie schon gestern in Jersey City auffiel, waren die Schlangen vor den Tankstellen. Ein klein wenig bedrückend fanden wir v.a. die Polizisten mit den Maschinengewehren die für Ordnung sorgten.
die ich aber vorsichtshalber mal nicht fotografiert habe, nicht dass sich noch aus Versehen vor lauter Schreck ein Schuß löst. Wer in einer solchen Schlange steht und dies laut TV gestern Abend, über 5 Stunden und mehr, der wird seine Lockerheit weitestgehend eingebüßt haben. Weswegen wir entschieden unseren Pfadfinder nicht vollgetankt zurückzugeben. Unsere Lockerheit wollte ich nicht aufs Spiel setzen.
Zum ersten Mal hätte ich mir gewünscht die erste Tankfüllung mit gekauft zu haben beim Mieten des Fahrzeuges, aber wie immer war ich ja schlauer und wollte den Wagen vollgetankt zurück bringen. Der Hertz Mitarbeiter bei der Rückgabe war dann auch sehr locker und hat uns fairerweise, wie ich zuerst dachte, nur den halben Tank berechnet. Hätte er doch auch den ganzen Tank in Rechnung stellen können, obwohl unser Tank tatsächlich nur 1/2 leer bzw. voll (wir sind ja Optimisten) war. Auf dem Weg aus der Vermietstation heraus fing ich jedoch zu stutzen an. Halt mal, konnte es sein, hatten die jetzt wirklich, Nein so unverfroren würde sie doch dann nicht... Doch so unverfroren waren sie. Der 1/2 Tank wurde uns zum Preis von 9,25$ die Gallone abgerechnet.
Diesen Preis lasse ich jetzt einmal ein bißchen auf euch einwirken. Zum Vergleich, der normale Preis an den Zapfsäulen hatte die 4$ nur selten überschritten. Dies wollte ich jetzt doch nicht auf mir sitzen lassen und bin nochmals rein in die Hertzstation. Eine kaugummikauende Mitarbeiterin fragte mich dann auch, ob etwas nicht stimmen würde und ich erklärte ihr ganz ruhig die Situation. Ganz ruhig erwiderte sie mir dann, dass ich jawohl selbst Schuld sei, brachte ich den Wagen ja nicht vollgetankt zurück. Daraufhin war es mit meiner Ruhe schlagartig vorbei. Meine Einlassungen, ob sie schon einmal sich die Schlangen an den Tankstellen angeschaut hätte und das dies wohl eine Notsituation gewesen wäre und Hertz sich jetzt an dieser Notsituation bereichern würde, ließ sie jedoch kalt. Warum auch, hatte ich wirklich erwartet man würde sich kulant zeigen? In diesem Moment war für mich klar, nie wieder Hertz. Jetzt mit ein wenig Abstand, kann ich nur sagen, die anderen Vermieter werden es wohl ähnlich gemacht haben. Kundenservice sieht für mich zwar definitiv anders aus, aber eine Wahl hatten wir ja nicht.
Zwischen den verschiedenen Terminals am JFK und den Auto-Vermietstationen fährt eine Hochbahn seine Kreise. Jedoch nicht heute. Wegen Sandy waren die Verbindungen gekappt und wir mussten auf Busse ausweichen. Auch dies an sich keine große Sache, wenn das Wörtchen wenn nicht wäre. Wenn man z.B. irgendwo Hinweisschilder aufgestellt hätte. Hatte man aber vorsichtshalber nicht. Man musste sich irgendwie durchfragen, wobei die Befragten relativ genervt antworteten, da sie ja ständig von irgendwem gefragt wurden. Hinweisschilder hätten da defintiv geholfen.
Der Rest ist kurz erzählt. Wir checkten mehr als rechtzeitig bei Singapore Airlines ein, ließen auch alle Sicherheitschecks hinter uns und flogen zurück nach Frankfurt. Vom Flug selber hatte ich nicht viel mitbekommen, weil der Schlaf mich irgendwann übermannte. Auch meine Familie hat sich weitestgehend schlafend gestellt, bis auf meinen Mittleren, der schlief erst kurz vor Frankfurt ein. Das Inseat-Entertainment hielt in dann doch sehr lange wach.
In Frankfurt bestiegen wir wieder unseren Espace und machten uns auf den Weg nach Hause. Zeit ein Fazit zu ziehen..
@lljogi 2018 - Träume nicht dein Leben, lebe deinen Traum