Pazlantik

2013

Day 19 - die ersten Deutsche


Bloomfield - Page auf einer größeren Karte anzeigen

Gestern Abend haben wir noch mit einem Oki über die vielen Ölfelder hier gesprochen und heute Morgen kam im Fernsehen folgende Nachricht: "Der Preis für eine Gallone Sprit ist in der vergangenen Woche um 8 cent gefallen. Durch die neuen zahlreichen Ölfunde in den USA erwarten die Analysten einen weiteren Rückgang der Preise um bis zu 20 cent bis Ende des Jahres". Ehrlich, könntet ihr euch so eine Meldung in Deutschland vorstellen. Niemand würde einen Rückgang der Spritpreise ankündigen nur weil neues Öl gefunden wurde und wenn die Politik ehrlich ist möchte sie das auch gar nicht. Gehen ihr doch wichtige Steuergelder bei einer Preisreduzierung durch die Lappen.

Die Grünen würden aufschreien und diesen Weg als völlig falsch darstellen. Ihnen kann ja der Spritpreis nicht hoch genug sein, sollen die Deutschen doch zusehen wie sie mobil bleiben. Jede Partei die in den USA so handeln würde hätte einfach keine Wähler. Ein Grund warum die Grünen hier keinen Fuß auf die Erde bekommen. Mobilität ist das höchste Gut. Aber ich höre besser mit dem politisieren auf. Mir geht das ganze Gehabe von wegen die Politik weiß alles besser und muss ihren Bürgern vorschreiben wie sie zu leben haben gewaltig auf den Zeiger. Der neueste Vorschlag in Kantinen einen Veggieday einzuführen ist auch so eine Gängelei. Ich lass mir doch nicht vorschreiben was ich zu essen habe und nicht weil ich jeden Tag Fleisch esse, sondern weil ich mir das von keinem Politiker dieser Welt diktieren lasse. Soweit kommt es noch.

By the way wollte ich ja noch die Bezeichnung Oki von gestern auflösen. Ein Oki ist ganz einfach in Oklahoma geboren worden. Unser Ölarbeiter von gestern war aus Oklahoma und ziemlich stolz darauf.

Jetzt zum heutigen Tag. Unser Ziel wird heute Abend Page sein. Zuvor aber war das Erreichen von ein paar Arches angesagt. Natürlich haben wir die Seite von Fritz Zehrer zu Hilfe genommen und uns für den Hike zu der Serendipity Twin Bridges, dem Heart of Aztec Arch und dem Enterprise Arch entschieden. Hier starteten wir die Aktion.

Ich hab euch ja gesagt hier wird an allen Ecken und Enden gefördert bis der Arzt kommt. Etwas nach Gas hat es auch tatsächlich gerochen. Trotzdem bleibt die Gegend hier sehr sehenswert.

Anhand der GPS-Daten von Fritz war das Finden der Ziele kein Problem, heute stimmte auch die Einstellung der Einheiten auf unserem GPS-Gerät. Schon bald hatten wir das erste Ziel vor unseren Augen.

Serendipity Twin Bridges

Auf dem Weg zum Heart of Aztec Arch findet ihr diese entenkopfartige Gesteinsformation.

Wenn ihr die Ente noch nicht so richtig erkennen wollt, schaust du hier.

Entenmäßiger geht es ja nicht mehr. Direkt hinter Duckface findet man dann auch den Heart of Aztec Arch.

Einen kleines Stück weiter erreicht man dann schlußendlich den Enterprise Arch.

Direkt über ihm machten wir erst einmal eine kleine Pause und genossen die Aussicht. Zum Auto hatten wir von hier auch nur ca. 100 m.

Jetzt wollten wir aber etwas Meilen herunterspulen. Page liegt schließlich nicht um die Ecke. Wir fuhren zurück nach Aztec und über Farmington in Richtung Kayenta. Auf dem Weg nach Westen kommt man ziemlich nah an das Four Corner Monument heran. Extra dahin gefahren wären wir jetzt nicht, habe ich doch zu oft von einer Touristtrap gelesen, aber wenn man schon einmal bis auf 5 Meilen daran vorbeifährt. Warum nicht?

Wir ließen den Shiprock links liegen...

und erreichten das Four Corner Monumnent. Wir bezahlten pro Person 3 $ Eintritt und fuhren auf den Parkplatz. Hier trafen wir dann auch unsere ersten Deutschen des Urlaubs. Es ist kaum zu glauben, aber bisher waren uns keine Landsleute untergekommen. Kaum erreicht man den Südwesten schon sind sie wieder da. Aber zurück zum Four Corner. Four Corner heißt auf deutsch soviel wie 4 Ecken und bezeichnet die Stelle an der sich die Grenzen von Utah, Arizona, New Mexico und Colorado treffen. Man kann also gleichzeitig in allen 4 Bundesstaaten stehen.

Rund herum um diesen einzigartigen Punkt gibt es Verkaufsstände der Indianer. Das ganze ist gar nicht so schrecklich wie ich es mir vorgestellt hatte. Wir schlenderten etwas an den Angeboten vorbei, wobei mir ein T-Shirt besonders gut gefallen hat. Die Aufschrift lautete:

"Navajo Tribe....Fighting Terrorism since 1492"

So hat halt jede Nation seine Geschichte.

Nach diesem kurzen Besuch verabschiedeten wir uns endgültig von New Mexico und erreichten Arizona.

Es wird nur für kurze Dauer sein. Wir werden nur eine Nacht in Arizona verbringen. Der weitere Weg bis Page zog sich dann etwas dahin. Meine Frau und mein Mittlerer spielten Schiffe versenken, der Rest las oder hörte MP3-Player. Naja und ich fuhr Auto. Musste ja auch irgendwer machen. By the way gab es aber trotzdem immer wieder sehr schöne Landschaft zu bewundern. Vor allem durch die Sonneneinstrahlung wurde die Fahrt rund um Kayenta zu einem Highlight.

In Page stillten wir erst einmal unseren Hunger im Dennys und brachen dann auf zu den Bee Hives. Mein Mittlerer und ich hatten im März hier einen Cache gesucht und dabei eine wirklich wunderschöne Landschaft kurz hinter dem Staudamm gefunden. Es gab aber noch einen weiteren Cache hier und den haben wir dann heute Abend gesucht. Mehr als 2 Stunden sind wir auf den Bee Hives herum gestiegen. Es ist wirklich toll hier, v.a. bei Abendstimmung lohnt sich meiner Meinung der Besuch. Hier ein Teil unserer Bildausbeute.

Kurz vor Sonnenuntergang erfrischten wir uns dann noch am Page Beach im Wasser des Lake Powell.

Damit ging dieser Tag dann auch zu Ende. Mit einem dramatischen Sonnenuntergang möchte ich mich heute von euch verabschieden. Der Tag war zwar wieder einmal geprägt von viel Fahrerei, aber die morgendliche Wanderung und die abendliche Cachesuche sowie das Bad im Lake Powell haben auch diesen Tag zu einem Höhepunkt werden lassen. Ich weiß gar nicht ob ich jemals wieder normal in den USA auf einer Rundreise urlauben kann. Dieser Urlaub hat wirklich alles was man sich nur vorstellen kann. Wir haben bisher soviel verschiedene Landschaften erlebt, unterschiedliche Mentalitäten kennengelernt. Einfach grandios. Ich kann schon jetzt an dieser Stelle jedem empfehlen einmal eine solche Kontinentalquerung anzugehen. Man lernt die USA ganz anders kennen.

Jetzt aber zum dramatischen Sonnenuntergang wie versprochen.

OK, geht noch besser.

Wenn das nicht dramatisch ist dann weiß ich es nicht mehr. Also bis morgen dann und gute Nacht.

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@lljogi 2018 - Träume nicht dein Leben, lebe deinen Traum