Bad Vegas

2009

07.09.2009 - Dirt roads holpern

Bild des Tages:

Das war unser Alstrom Point heute. Der, der in unserer National Geographic Karte steht. Den Punkt den alle mit dem Alstrom Point meinen, ist nochmals min. 2.5 - 3 Meilen entfernt. Luftlinie laut GPS allerdings nur 1.5 Meilen.

Unser 1. Ziel war heute morgen aber nicht der Alstrom Point, sondern der Denny´s in Page zum Labour Day Frühstück.

Danach machten wir einen kurzen Abstecher zum Staudamm Viewpunkt. Anschließend gings zum Horseshoe Bend. Noch vor wenigen Jahren gab hier nicht mal ein Schild, geschweige denn einen großen geteerten Parkplatz. Zum ersten Mal von diesem Punkt habe ich auf der Webseite von Karsten Rau gelesen (karsten-rau). Bei meinem ersten Besuch hier 2005 stand auch noch kein Hinweisschild auf dem Highway. Auf dem Weg zur Schleife haben wir genau einen Menschen getroffen. Heute sah es auf dem Parkplatz so aus.

Der Aussichtspunkt war übersät mit Menschen. Alleine die Aussicht auf die Schleife zu genießen völlig unmöglich. Spannend fand ich vor allem welche Steine erklommen werden, um ein tolles Foto zu schießen. Ob hier schon mal jemand den freien Fall geübt hat? Wenn nicht, wird es nicht mehr lange dauern. Die Kletterei auf Steine direkt am Abhang, sehr oft mit Flip-Flops, kann nicht gut gehen. Aber ich schweife schon wieder einmal ab. Wo waren wir stehen geblieben? Ach ja, bei der Aussicht auf den Horseshoe Bend.

Besser bekam ich ihn mit meinen fotografischen Möglichkeiten nicht aufs Bild. Zusätzlich war so früh am Vormittag noch etwas viel Schatten im Canyon. Ehrlich, da ich kein Geld mit meinen Fotos verdienen muss bzw. kann, lebe ich mit dieser Qualität und freue mich über das Erinnerungsfoto.

Da wir gestern gehikt sind und morgen der nächste Hike schon wieder auf dem Programm steht, wollten wir heute etwas Sightseeing aus dem Auto heraus machen. Wir entschieden uns für den Alstrom Point. Auch unsere Kids waren einverstanden, aber nur wenn sie heute abend noch in den See zum Baden springen dürften. Dieses Einverständnis war um so erstaunlicher, da die Dirt Road gestern zum Yellow Rock ganz schön schaukelte.

Aber die Dirt Road zum Alstrom Point ist in viel besserem Zustand als die Cottonwood Canyon Road. Wir haben für nahezu die doppelte Strecke die gleiche Anfahrtszeit gebraucht. Erst als es nach der zweiten Kreuzung rechts abging, geradeaus geht die Smokey Mountain Road weiter, wird die Road etwas schlechter. Nach der nächsten Kreuzung und dem Hinweisschild, Alstrom Point 5 Meilen, wird sie dann noch sandig. Aber sie bleibt gut zu fahren. Bis zum Alstrom Point. Zumindest dem Punkt der auf unserer Karte, wie bereits oben erwähnt als Alstrom Point ausgezeichnet ist. Übrigens genau 5 Meilen nach dem Hinweisschild. Hier kommt eine steinige Passage an der wir passen mussten. Unserem Outlook wollte ich diese Strapaze nicht zumuten. Ich weiß, ich weiß, hier fahren alle weiter. Aber ehrlich, ohne Jeep oder wirklichem Offroader ist hier kein weiterkommen. Wir haben etwas zum Trinken eingepackt und sind zu Fuß weiter gegangen. Bis wir hier standen.

Auch schon eine schöne Aussicht. Um noch weiter zu laufen, brannte uns die Sonne zu sehr auf den Pelz. Ihr wißt ja, gestern hatten wir etwas Sonnenbrand erwischt. Der musste nicht noch mit einer zweiten Schicht überzogen werden. Wir vollzogen hier unser Chipsessen-Ritual, machten Fotos und schauten den Hausbooten auf dem Lake Powell beim Stehen zu. Dazwischen fuhren auch immer wieder ein paar schnellere Boote. Dabei überlegten wir, ob dies für uns auch einmal etwas wäre. Wir sind dann aber zu dem Entschluss gekommen, dass mit Kindern das Mieten eines Hausbootes nicht in Frage kommt. Zumindest nicht mit unseren. Am ersten Tag wäre es noch spannend. Am zweiten Tag würde das Interesse schon rapide nachlassen und am dritten Tag wäre dann die Frage schon im Raum, kann man hier noch mehr machen als schwimmen und dösen.

Wir machten uns danach wieder auf den Rückweg. Bis zu diesem Zeitpunkt war uns nicht ein Auto begegnet. Dieses begegnete uns erst an der Washdurchfahrt kurz vor Big Water. Es blieb stehen und die beiden Insassen des Jeeps erkundigten sich, ob sie auf dem richtigen Weg zum Alstrom Point wären. Waren sie. Im Laufe des Gesprächs merkten wir, dass wir unser Englisch wieder abstellen konnten. Auf Deutsch war es dann doch leichter sich zu unterhalten. Die beiden kamen aus Salzburg und waren noch ganz am Anfang ihres Urlaubes. Den Jeep hatten sie nicht nur aus Jux und Tollerei gemietet, sie wollten damit echte Offroadtouren machen. Leider hatten sie ihre Unterlagen über den Alstrom Point nicht dabei und wir gaben ihnen unsere, aus dem Internet ausgedruckte, Karte. Wir brauchten sie ja nicht mehr. Mit ihrem Jeep sind sie wohl bis zum Alstrom vorgedrungen. Wenn die beiden dies hier zufällig lesen sollten, nochmals schöne Grüße an euch.

Bevor wir jetzt aber nach der Schaukelei des Dirt Road fahrens unser Versprechen des Badens im Lake Powell einlösen wollten, beharrte ich noch darauf wenigstens noch den kurzen Abstecher zu den Toadstool Hodoos zu machen.

Am Parkplatz gibt es neue Hinweisschilder auf die Toadstools und auch das Buch zum Eintragen ist dorthin verlegt worden. Langsam aber sicher wird die Umgebung hier touristisch erschlossen.

Meine Family war von den Toadstools nicht so begeistert wie ich mir das erhofft hatte. Meine Frau drückte das in etwas so aus: "Der Landschaftsspeicher ist im Moment voll und müsste mal wieder gedownloadet werden". Wir haben in den letzten Wochen soviele tolle Landschaften und Plätze gesehen, dass dieses kleine Hodoofeld sie jetzt nicht vom Hocker gehauen hat. Kann ich verstehen. Mir erging es fast genauso. Die letzten zwei Male als ich hier war, fand ich es noch ganz besonders hier. Heute fand auch ich nicht den richtigen Zugang zu dieser Laune der Natur. Zugegeben habe ich es aber nicht und kurzzeitig etwas beleidigt getan, ob des Desinteresses meiner Family. Pssst, aber nicht weitersagen.

Jetzt ging es aber ab zum Baden bevor die Sonne unterging. Die geht hier nach Arizonazeit schon sehr früh unter. Um 7 pm ist sie weg. Dafür läßt sie kurz vorher noch die roten Steine so richtig glühen.

Meine Kids hatten auf jeden Fall ihren Spaß. Das Wasser im Lake ist gar nicht so kalt, wie es man sich denken könnte.

Danach ging es zurück ins Motel und ein weiterer Tag war vorbei. Die Tage fliegen nur so vorüber. Meine Güte wie lange ist es jetzt her, dass wir am Crazy Horse Monument standen. Kaum zu glauben, was wir in den letzten Wochen alles erlebt haben. Ich lege mich jetzt schlafen und downloade meinen Speicher. Gute Nacht.

Da fällt mir noch ein. Das Spiel "Wasserstandsmeldung" wollte ich noch mit euch spielen. Dazu gibt es 3 Fotos:

2007

2008

2009

Der Wasserstand hat den Überlauf erreicht. Im Jahre 2007 war der Wasserstand noch meilenweit davon entfernt. Ich schätze mindestens 10 m. 2008 pirschte sich das Wasser dann schon auf ca. 2 m an den Überlauf heran und heute 2009 ist der Überlauf erreicht bzw. der Eingang zum Überlauf. Noch hat der Damm Kapazitäten um zu steigen. Man sieht aber mit bloßen Auge wenn man den See betrachtet, dass im Moment sehr viel Wasser im Lake ist. Gut für den See, schlecht für alle die prophezeit hatten der See würde verschwinden. Ich bin gespannt was der Wasserstand macht, wenn ich das nächste Mal da sein werde. Wann das allerdings sein wird, steht in den Sternen.

@lljogi 2018 - Träume nicht dein Leben, lebe deinen Traum