24.08.2009 - das Bad von Vegas
Das Bild des Tages:
Die Tour heißt Bad Vegas und heute war das Bad von Vegas dran. Wir besuchten die Badlands. Eine unwirkliche Gegend die nichts außer harte heiße Sommer und lange kalte Winter kennt. Die Siedler die sich hier niederließen, haben in der Mehrzahl wieder die Segel gestrichen und sind weitergezogen. Zu den harten Sommern und kalten Wintern gesellt sich noch ein anderer Kollege. Laut Visitor Center Film weht hier ein ewiger Wind und tatsächlich weht er seit wir hier sind. Nur die Tage in den Blackhills hatten wir Ruhe vor ihm.
Eigentlich hatte ich keine richtige Vorstellung von den Badlands. Um so überraschender ist die Landschaft hier. Die Plains werden hier durch eine Art Treppenstufe unterbrochen. Diese Treppenstufe sind die Badlands. Von den Lakotas wurde dieser Absatz "the Wall" genannt. Genauso wirkt es auch auf einen wenn man davor steht.
Wir haben heute morgen ohne Frühstück aus unserem Motel ausgecheckt. Gut, ist nicht ganz richtig, zumindest einen Kaffee und ein paar Donuts haben wir uns doch geholt. Wir wollten vor der Tageshitze unseren ersten Hike laufen, den Notchtrail. In der Beschreibung des Nationalparks und auch im ein oder anderen Reisebericht wird dieser Weg als anstrengend eingestuft. Er erfordert Trittsicherheit und die ein oder andere Kletterpassage. Der Weg führt rein in die Badlands auf eine Länge von 2.4 km hin und zurück.
Zunächst führt der Weg durch Wiesen hindurch. Seit unsere Begegnung mit einer Schlange in den Nebraska Badlands haben wir einen Riesenrespekt vor diesen Wiesenwanderungen. Überall wird man hier auch durch Warnschilder darauf aufmerksam gemacht vorsichtig zu sein - "Beware of Rattlesnakes". Da sich aber die Amerikaner scheinbar keine Gedanken wegen Schlangen machen, sollten wir uns auch keine machen. Schließlich warten die Tiere nicht im hohen Gras, um einen im vorbeigehen anzufallen. Auch die Schlange in Nebraska ist schließlich vor uns geflüchtet, statt uns zu verfolgen. Trotzdem, ich gebe es zu, dass mulmige Gefühl bleibt.
Nach ca. 10 Minuten auf dem Trail kommt das erste Hindernis.
Der Trail fängt an spannend zu werden. Die Kletterei ist aber nicht wirklich eine Herausforderung, aber es macht Spaß.
Anschließend geht es ca. 100 m am Hang entlang. Der Weg ist aber breit genug, um dieses kleine Hinderniss ohne Probleme zu meistern. Das war es dann aber auch schon mit der angeblichen Trittsicherheit. Der weitere Weg bis zum Endpunkt birgt keine weiteren Schwierigkeiten mehr.
Das ist die Aussicht vom Wendepunkt der Wanderung, dann geht es auf dem gleichen Weg wieder zurück. Der Notchtrail ist lohnenswert und sollte auf keinen Fall versäumt werden. Schwierig ist er aber nicht. Unser Tip, laßt euch nicht vom Parkführer und der darin gemachten Beschreibung vom Begehen abbringen.
Den Rest des Parkes haben wir dann mit dem Auto besichtigt. Langsam wurde es wieder warm und der Wind pfiff unablässig. Wir bekamen einen kleinen Eindruck von dem was die Siedler bewog, hier wieder abzuziehen. Anschließend noch ein Best of der Bilder von den Badlands.
Nachdem wir nochmals einigen Präriehunden einen Besuch abstatteten, sind wir noch bis zum Sheep Mountain Table gefahren. Haben dort ein paar Bilder geknipselt und sind dann Richtung unseres heutigen Endzieles der Stadt Sundance, Wyoming gefahren. Ach ja, da fällt mir ein, es fehlen noch die statistische Daten zu Wyoming.
Wyoming | stat. Daten |
Einwohner: | ca. 0.51 Mio. |
Größe: | ca. 253.000 Quadratkilometer |
Bevölkerungsdichte: | ca. 1,9 Einwohner pro Quadratkilometer |
Noch ein paar weitere interessante Infos zu Wyoming:
- Wyoming war der erste Bundesstaat der USA, der das Frauenwahlrecht eingeführt hat.
- Wyoming hat die wenigsten Einwohner aller Bundesstaaten.
Bevor wir aber die Staatsgrenze von South Dakota zu Wyoming überschritten bzw. überfahren haben, hoffentlich ist ihr nichts passiert, haben wir noch einen kleinen Abstecher nach Deadwood gemacht. Deadwood ist sozusagen das Las Vegas der Blackhills, also fast. Zumindest gibt es Casinos und einen Saloon. Einen ganz bestimmten Saloon.
Hier wurde Wild Bill Hickock beim Kartenspiel erschossen. Wir sind aber nicht in den Saloon reingegangen, sondern wollten Kevin Kostner einen Besuch abstatten. Wenige Meilen nördlich von Deadwood hat er ein Museum namens Tatonka gebaut. Ursprünglich wollte er seinen Traum eines Riesenhotels hier verwirklichen. Dazu kam es aber nicht, weil er nicht genügend Investoren dafür fand. Das Museum soll das Leben der Lakota-Indianer und ihr Verhältnis zum Bison darstellen. Leider war das Museum für uns nicht das richtige. Es wird wenig gezeigt, dafür um so mehr erklärt. Dafür reicht aber die Kenntniss der Sprache bei meinen Kids noch nicht aus. In einem Satz, ihnen war es langweilig und die gezahlten 33.50 Dollar zu viel. Außer ein paar indianischen Artifakten, zwei Tipis und Skulpturen einer Jagd von Lakotas auf Bisons gibt es nichts zu sehen. Auch die Erklärungen des Lakotas und ein gezeigter Film haben das ganze nicht wesentlich verbessert, weshalb mein Fazit negativ ausfällt und ich dieses Museum nicht weiterempfehlen kann.
Mangels Möglichkeiten gingen wir heute Abend in Sundance in einen Subway zum Essen. Eines der wenigen Male, dass wir hier in den USA einen Fast Food Laden aufsuchen. Morgen wird es einen Fahrtag geben. Wir müssen eine Überbrückungsetappe in den Südwesten einlegen. Die erste Woche unseres Urlaubes hier oben war absolute Spitzenklasse und ich kann nur jedem empfehlen diese Gegend einmal zu besuchen. Wieder einmal hat uns die USA gezeigt, wie vielfältig sie sein kann.
@lljogi 2018 - Träume nicht dein Leben, lebe deinen Traum