Father and Son 2013

reloaded

30.03.2013 - Tage des Vulkans

Fangen wir den heutigen Tag einmal mit einer Entspannungsübung an. Gefunden haben wir diese in dem höchst intelligenten Buch:

"Unnützes Wissen"

Jetzt haltet euch einmal alle die Nase zu und sagt dabei "Mmmmmm", so lange ihr könnt. Nicht schummeln, einfach probieren.

Ich wette es schafft keiner länger als 3 Sekunden. Der Wahnsinn. Jetzt wißt ihr, mit was ich mich auf unseren langen Gravelroadfahrten manchmal rumschlagen muss. Was wir in den letzten Tagen schon gelernt haben, man glaubt es nicht.

Jetzt aber zum heutigen Tag. Der Tag stand im Zeichen des Vulkans. An der Hole in the Rock gibt es unzählige Ziele und wir haben heute Morgen die Entscheidung getroffen die 9.5 Kilometer zum Mud Volcano zu laufen. Zunächst geht es aber von der Hole in the Rock Road in Richtung Harris Wash.

Nach dem Trailhead des Harris Wash, von wo es u.a. zum Zebra Slot geht, führt der Weg jetzt schon etwas offroadiger weiter. Wir hatten wieder einmal die Koordinaten von Fritz Zehrer in unser GPS eingegeben und fuhren immer weiter. Mein Sohn sagte immer noch etwas von 500 m zum Trailhead als es einen Abhang hinunterging, indem ein Stein mitten im Weg stand, den ich weder umfahren noch überfahren wollte. Hier war also erst einmal Schluß. Wir parkten unseren Tahoe am Wegesrand und machten uns zu Fuß auf.

Auch wenn auf dem Bild die Strasse sehr gut aussieht, fahrbar war diese nur noch mit einem echten Jeep. Der Tahoe der uns bisher wirklich durch alle Schwierigkeiten des Offroadfahrens gebracht hatte, war absolut schuldlos. Weiter ging es einfach nicht mit einem normalen SUV. Die 10 km zum Mud Volcano waren zu Fuß auch gut zu bewältigen.

Der Sand war zwischendurch zwar ziemlich tief, aber wir waren frohen Mutes die 11 km zum Mud Volcano leicht laufen zu können. Schließlich hatten wir ja die Koordinaten von Fritz Zehrer, was sollte also schief gehen. Er schreibt auf seiner Internetseite: "Am Ende der Strasse den Berg hoch". Die Strasse ging noch ewig und wir liefen und liefen. So 12 km können ganz schön lange sein.

Laut unserem GPS müsste der Volcano rechts von der Strasse sein. Was uns etwas komisch vor kam, waren doch die Berge die man rauf gehen könnte eher links zu finden. Aber was solls, das würde sich schon aufklären. Schließlich war ja auch die Strasse noch nicht zu Ende. Okay, von Strasse konnte eigentlich keine Rede mehr sein, das Ganze war mehr ein Sandkasten. Ein Auto war hier aber vor kurzer Zeit doch noch gefahren und wir liefen einfach weiter. 13 km bis zum Mud Volcano sind ja auch kein Pappenstiel.

Dann hatten wir ihn endlich erreicht, den Mud Volcano. Also wir hatten die Koordinate erreicht, die wir eingegeben hatten. Von Mud oder Volcano war weit und breit keine Spur. Verdammt, was war schief gelaufen. Ich kramte in meiner reichhaltigen Erinnerung und fand eine ähnliche Situation schon einmal bei einer Cachesuche vor. Wir fanden zwar die Koordinaten, aber den vermuteten Cache nicht. Damals war das Koordinatensystem des GPS auf einer falschen Einheit eingestellt gewesen. Genau wie dieses Mal. Ich stellte die Einheiten auf min. und sec. und siehe da, der Mud Volcano musste sich in ca. 900 m Entfernung vor uns erheben.

Naja auch egal, laufen wir halt 14 km zum Ziel.

Wir kämpften uns den Berg hinauf und hatten endlich nach 15 km den Mud Volcano erreicht.

Hier oben kommen meine limitierten Fotomöglichkeiten zum Vorschein. Ein Weitwinkel wäre klar von Vorteil, etwas was meine kleine Panasonic definitiv nicht hat. Wir versuchten so gut es geht den Volcano in Szene zu setzen.

Auch Bruno wollte verewigt werden.

Nach einer zünftigen Brotzeit am Rande des Volcano machten wir uns wieder auf den Heimweg. Dieses Mal auf dem vermuteten richtigen Weg. Man konnte sogar vereinzelt Spuren erkennen die die Strasse verließen. Das Ende der Straße, welches von Fritz Zehrer gemeint war ist wirklich das Ende. Jedoch geht der Weg nach einem Sandkasten von vielleicht 200 m wieder weiter und da wir überzeugt waren, den Volcano auf der rechten Seite zu finden, sind wir einfach weitergelaufen.

Damit verlängerte sich unser Weg auf sage und schreibe 16 km. Wir liefen und liefen, schließlich sind 17 km kein Zuckerschlecken. Nach sage und schreibe 18 km erreichten wir wieder unseren Tahoe und fuhren durch den Harris Wash zurück.

Okay, okay ich habe etwas geschwindelt. Im Ganzen sind wir etwa 11 km gelaufen. Normalerweise und ohne verlaufen kann man das ganze auch in 9.5 km schaffen. Shit happen sometimes.

Auf dem Rückweg ist uns noch dieser Truthahn beinahe in den Wagen gesprungen. War denn schon Thanksgiving.

Es war bereits nach 3 Uhr als wir wieder die Hauptstrasse erreichten. Einen kurzen Abstecher zum Moki Hill wollten wir jetzt aber schon noch machen. Wir fuhren ca. 7 km in Richtung Boulder und bogen in die Old Sheffield Road ein. Die letzten Meter geht es wieder durch einen Art Sandkasten bis man das Auto ca. 1 km vor dem Ziel stehen läßt.

Am Moki Hill findet man dann diese komischen runden Steine. Vielleicht sollte mein FAS-Tourer von 2011 einmal seinen Geologielehrer fragen, was das sein könnte. Warum rund und warum hier?

Wir haben natürlich keine mitgenommen, aber aufgehoben haben wir schon die ein oder andere. Aber kaputt haben nicht wir sie gemacht.

Den Abend werden wir im Motel verbringen. Wir sind nach den beiden Wanderungen des Tages ziemlich geschafft. Morgen werden wir Escalante wieder verlassen. Erst übermorgen werden wir in Moab aufschlagen. Was dazwischen passiert, wird man sehen.

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@lljogi 2018 - Träume nicht dein Leben, lebe deinen Traum