22.03.2008

After while Krokodiel

Schon wieder frühstücken wir im Motel. Fällt mir gerade auf, wie oft wir das in diesem Urlaub schon gemacht haben. Aber diese selbstzubackenden Waffeln sind einfach zu gut.

Heute gehts auf den Tamiami Trail. Vorher müssen wir aber wieder einmal einen Supermarkt suchen. Unsere Vorräte haben doch ganz schön abgenommen. Also folgen wir erst gar nicht unserem Navi, sondern fahren an der Turnpike Auffahrt vorbei und die Einfallstraße Richtung South Miami entlang. Wird ja schon mal ein Supermarkt kommen. Aber wie es halt immer ist, wenn man etwas sucht. Gerade dann, wenn man einen braucht, kommt nichts. Die Gegend schaut auch nicht unbedingt einladend aus. Da plötzlich taucht einer auf. Ein Neighbours. Wir kennen diese Kette zwar nicht, aber es ist eindeutig ein Supermarkt. Wir suchen einen, also nichts wie rein mit uns.

Im Gegensatz zu einem Walmart oder einem Albertson ist dieser Supermarkt jetzt keine Zierde seiner Zunft. Mein Sohn bemerkt z.B.: "Schau mal Daddy, die verkaufen hier 3 Sorten von Bananen. Grüne, gelbe und schwarze." Die waren so schwarz, da war kein gelber Fleck mehr dran. Trotzdem haben wir alles bekommen, was wir suchten und uns wieder davon gemacht.

Nach dem Einkauf haben wir dann wieder unserem Navi Folge geleistet und es hat uns zielsicher in Richtung des Tamiami Trails gelotst. Wobei wir auch ohne dieses Navi hier zurecht kommen würden, muß ich einfach mal zwischendurch einwerfen. Meine Frau und ich sind in diesem Zusammenhang ein eingespieltes Team. Ich fahre und meine Frau navigiert. Hat uns bisher immer überall hin gebracht. Aber mein Technikspielzeug durfte trotzdem mit in den Urlaub und wird deshalb nicht nur eingeschaltet, sondern auch benutzt.

Unser nächster Halt:

Laut Ivanowski befinden wir uns hier mitten drin in einer Touristtrap (Touristenfalle). In dieser Bewertung ist er sich mit dem Floridaführer von Reise Know-how einig. Da man aber auf Aussagen von Reiseführern nicht immer unbedingt etwas geben kann, wollen wir uns unser eigenes Bild machen. Im Gift Shop kaufen wir einen Alligatorenzahn am Band und ein T-Shirt. Auf die angebotene Alligatorenvorführung verzichten wir allerdings. Muß nicht unbedingt sein.

Dafür machen wir etwas political incorrectes. Eine Fahrt in einem Airboat.

Die Fahrt läßt die Augen der Kids leuchten. Es macht einen Riesenradau, aber auch einen Heidenspaß. Die Fahrt kostet pro Person 10 $. Kinder unter 5 Jahren fahren kostenlos mit. Nach ca. 10 min. Fahrt wird man auf einem Hammock (eine Art Bauminsel) ausgesetzt. Dort kann man ein altes Miccosukee-Dorf besichtigen. Am Landesteg wird man gleich einmal von einem Alligator begrüßt. Laut unserem Fahrer ist das aber noch ein ganz Junger und völlig ungefährlich.

erkennt ihr ihn links neben dem Steg

Im Dorf selber hat sich dann sein großer Bruder noch breit gemacht.

Nach 10 min. Aufenthalt auf der kleinen Insel, gehts wieder zurück im Airboat. Noch ein kleiner Umweg, um an einer weiteren Insel vorbeizufahren. Auf der hat der Medizinmann des Stammes seine Praxis gehabt. Nach etwas mehr als einer halben Stunde sind wir wieder zurück. Hier noch ein paar Impressionen von unserer Fahrt.

Unser nächstes Ziel ist die Loop Road im Big Cypress National Preserve (Link) .

Dafür verlässt man den Tamiami Trail und begibt sich etwas ins Hinterland der Everglades. Eine teilweise ungeteerte Strasse führt mitten durch. Links und rechts erstrecken sich Mangrovenwälder und dichter Urwald.

Wenn man die Strasse entlang fährt und ganz genau schaut, dann sieht man sie. Meine Familie entwickelt richtige Crocodile Hunter Eigenschaften.

"Da hinten..., schau mal da vorne...., da drüben liegt einer". Ständig werden sie fündig. Die Alligatoren liegen zu hunderten hier im und am Wasser. Mit dem Auto fährt man nicht selten nur wenige Meter an ihnen vorbei.

Diese Loop Road entwickelt sich auf diese Weise zu einem absoluten Must-do. Wir spielen das Spiel: "Wer findet das nächste Kroki?" Der einzigste der nie als erster eines findet, bin mal wieder ich. Oooooooooh, eine Runde Mitleid.

Am Ende der Road finden wir einen recht schönen Picknickplatz am Wegesrand und finden den Mut, den auch zu benutzen.

Kurz nachdem wir unser Picknick beendet haben, fängt es zum ersten Mal in diesem Urlaub an zu regnen. Irgendwie habe ich mir Florida wolkenloser und wärmer vorgestellt. Aber wir sitzen ja im trockenen und der Regen tut unserem Auto zusätzlich gut. Durch die ungeteerte Loop Road war er ganz schön verstaubt.

Habe ich gerade gesagt, es regnet. Nein, hier gießt es aus Strömen. Ein richtiger Wolkenbruch ergießt sich über uns. Trotzdem steuern wir unserem nächsten Ziel entgegen.

Der Collier Seminole State Park (Link) .
4$ Eintritt

Wir laufen einen kurzen Trail, der mit 45 min. Laufzeit angegeben wird. Inzwischen hat es wieder aufgehört zu regnen. Die 45 min. Laufzeit braucht man jedoch nur, wenn man jedes Schild ausgiebig liest. Wir ersparen uns das und bewundern nur den links und rechts vom Laufsteg befindlichen Urwald.

die beiden schenken dem Urwald dagegen weniger Beachtung

Zum ersten Mal kommen wir hier in Kontakt mit einem weiteren Bewohner Floridas. Dem Moskito, der hier recht aktiv ist. Selbstverständlich sind wir absolut unvorbereitet auf den Stecher, weil im März die Moskitos eigentlich noch nicht aktiv sind. Waren sie bisher auch nicht. Sie scheinen sich hierher zurückgezogen zu haben. Aber wie es der Zufall will, treffen wir zu Anfang des Trails einen älteren Amerikaner. Er macht uns auf die Gefahr aufmerksam und bietet uns auch noch gleich sein Moskitospray zum Schutz an. Wir dürfen uns alle fünf damit einsprayen. Das Zeug stinkt bestialisch. Wenn ich Moskito wäre, würde ich auch versuchen mich davon fernzuhalten.

Das Spray entfaltet seine Wirkung. Wir bleiben von Moskitostichen verschont. Dafür wächst uns wahrscheinlich ein dritter Arm. Ich will gar nicht wissen, welches Gift das Spray enthält. Es hat gewirkt und das ist das Wichtigste.

Der Trailhead selber befindet sich an der Mud Bay. Eine kleine Picknickarea mit überdachten Tischen bietet uns dann Schutz vor dem nächsten Wolkenbruch.

In der Bay können wir springende Fische beobachten. Obwohl wir ja vor kurzem erst Picknick gemacht hatten, warten wir diesen Wolkenbruch hier unter dem Schutz des Picknicktischdaches ab. Aber es will und will nicht aufhören. Wir beschließen den Tag abzubrechen und ins Motel zu fahren. Das befindet sich nur 16 Meilen von hier in Naples.

Das Red Roof Inn in Naples ist normales Durchschnitt. Der Pool aber ist Super-Dubber-Oberklasse. Das Wasser ist warm und es gibt einen Whirlpool. Der erste in diesem Urlaub. Über 2 Stunden verbringen wir im Pool.

Der Tag geht dann spielend auf dem Zimmer zu Ende. Ich bin etwas angesäuert, weil ich von meiner Family gnadenlos abgezockt werde. Erst bei Phase 10 und anschließend auch bei "Can´t stop".

Wir hatten bisher Glück mit dem Wetter. Richtig schlecht, bis auf heute Mittag, war es nie. So richtig toll aber auch nicht. Von Florida erhofft man sich ja eigentlich etwas anderes. Auf der anderen Seite war das Wetter an dem einzigsten Tag an dem es wirklich wichtig war, durchaus in Ordnung. Dem Dry Tortuga Tag. Deshalb wollen wir uns nicht beklagen.

Hier gehts weiter - 23.03.2008

@lljogi 2018 - Träume nicht dein Leben, lebe deinen Traum