Canadusa

2011

27.08.2011 - Rest Area wo bist du?

Das wohl begehrteste Schild des heutigen Tages

War aber schon zu spät. Denn die Aufnahme des Parkplatzschildes passierte bereits kurz vor unserem heutigen Ziel, dem Touristenörtchen Gardiner am Nordeingang des Yellowstone Nationalparks.

Wir starteten heute morgen in Great Falls und weil uns ein Fahrtag bevorstand an dem Sightseeing eher von untergeordneter Bedeutung war, haben wir gleich einmal mit einem ersten Großeinkauf in den USA begonnen. Wir steuerten den nächstbesten vom TamTam angezeigten Walmart Supercenter an und kauften den nicht ganz kleinen Einkaufswagen voll.

Unser Yukon zeigte gerade einmal 19 Grad Celsius an, aber wir kamen vor Hitze auf dem Parkplatz vor dem Walmart fast um. Irgendwie hatten wir das Gefühl die angezeigten 19 Grad wurden vom Yukon wohl im Inneren unserer Kühltasche gemessen. Dies aber nur nebenbei angemerkt, um auch unser herrliches Wetter wieder einmal zu erwähnen.

Welche Höhepunkte hat nun Great Falls zu bieten? Das Städtchen machte keinen unsymphatischen Eindruck und wenn es etwas zu besichtigen gäbe, warum nicht? Also den Reiseführer gecheckt und tatsächlich soll es hier ein nicht ganz schlechtes Lewis und Clark Museum geben. Nun könnte man erwidern, Lewis und Clark? Wer ist denn das?

Laut Reiseführer kennt in den USA jedes Schulkind die beiden Pioniere. Sie fanden als Erste einen Landweg von der Ost- zur Westküste. Eigentlich wurden sie von Präsident Jefferson ausgesandt eine Nordwestpassage zur Westküste zu finden. Am besten zitiere ich hier einmal ungewöhnlicherweise für meine Reiseberichte Wikipedia. Hier der Link dazu: Lewis-und-Clark-Expedition

Die Lewis-und-Clark-Expedition (14. Mai 1804 bis 23. September 1806) war die erste amerikanische Überlandexpedition zur Pazifikküste und zurück. Der Louisiana-Landkauf im Jahre 1803 weckte Interesse an einer Erweiterung der Vereinigten Staaten bis zur Westküste. Einige Wochen nach dem Landkauf ließ US-Präsident Thomas Jefferson, ein Befürworter der Expansion gen Westen, den US-Kongress 2.500 Dollar bereitstellen, um „intelligente Offiziere mit zehn oder zwölf Männern auszusenden, um [das Land] bis zum westlichen Ozean zu erkunden“. Sie sollten die Indianer, Botanik, Geologie und Tierwelt der Region studieren. Wichtigstes Ziel der Expedition, neben der Suche nach einem schiffbaren Wasserweg zum Pazifik, war die Gründung einer mächtigen Nation zwischen Atlantik und Pazifik.

Weit mehr Infos, wie erwähnt, findet ihr hinter dem obigen Link.

Ungewöhnlicherweise ist die Geschichte der beiden nicht bis nach Europa durchgedrungen und das obwohl sie einiges an Heldenpotential hat. Vor einigen Jahren habe ich in einem Imax-Kino den Film "Lewis und Clark" gesehen und fand die Geschichte eher so "Naja". Komischerweise hat das Museum uns alle heute fasziniert. Die Ausstellung ist mit sehr viel Liebe gestaltet und obendrein gibt es einen Film der äußerst emotional die Story aufrollt.

Man erfährt wie nahe Lewis und Clark dem Scheitern mehrere Male waren. Es fällt mir immer schwer Empfehlungen auszusprechen, weil ja jeder Geschmack anders ist. Bei diesem Museum mache ich einmal eine Ausnahme und empfehle den Besuch uneingeschränkt weiter. Dagegen muss man die Fälle die dem Ort seinen Namen gaben, nicht unbedingt besuchen.

Mittlerweile müssen die Wasserfälle zur Stromerzeugung herhalten, was eventuell dem Weltklima weiterhilft dafür aber der Wildheit des Missouri einigermassen abträglich war.

Es war bereits High Noon als wir Great Falls verließen, um unsere Fahrt Richtung Yellowstone anzutreten. Dabei führte uns unser Weg durch Helena, der Hauptstadt Montanas. Wenn man schon einmal die Gelegenheit hat eine leibhaftige Hauptstadt zu besuchen, dann sollte man dies auch tun. Helena hat ca. 26.000 Einwohner und kann deshalb nicht unbedingt als Weltstadt gelten. Aber so ganz uninteressant wie sich dies jetzt vielleicht anhört ist Helena gar nicht. Hier gibt es z.B. einen gänzlich unerwartenden Anblick.

Nach dem Vorbild des Kölner Doms hat man hier eine Kathedrale errichtet. Sehr ungewöhnlich für diesen Landstrich wie wir fanden.

Wie es sich für jede anständige Hauptstadt gehört besitzt Helena selbstverständlich auch ein Capitol und natürlich sind wir auch daran vorbei gefahren.

Danach war erst einmal Besichtigungspause. Jetzt mussten wir ein paar Meilen fressen. Wie es manchmal so kommt wenn man lange im Auto sitzt, man muss ab und zu mal müssen. Normalerweise findet sich immer rechtzeitig etwas und das müssen muss keine Qual sein. Heute war es anders. Wir fuhren meilenweit, nicht für eine Camel, sondern für eine

Die kam aber nicht und einfach am Wegesrand stehen bleiben war auch nicht drin, weil ebenes Land, Felder und keine Sträucher, die den Blick auf das Wesentliche getrübt hätten. So fuhren wir und fuhren wir und die Stimmung innerhalb des Autos wurde immer angespannter. Gott sei Dank fand sich an einer Highwaykreuzung schließlich und endlich eine Tankstelle mit angeschlossener Bakery. Von der Möglichkeit des Müssens wurde reichlich Gebrauch gemacht und die leeren Kammern konnten auch gleich wieder mit Kaffee und allerlei Süßem gefüllt werden.

In Bozeman schließlich besuchten wir noch einen Applebee und setzten dann zur letzten Etappe nach Gardiner an. Heute Abend sind wir dann trotz fortgeschrittener Zeit noch in den Yellowstone eingefahren. Wir konnten es nicht erwarten und statteten Hot Mammoth Spring noch einen Besuch ab.

Die Sinterterrassen vor den Toren des Örtchens verändern sich bei jedem Besuch. Auch jetzt haben sich wieder neue Ablagerungen gebildet, die beim letzten Male noch nicht vorhanden waren. Dafür sind andere Stellen jetzt schon seit längerem ausgetrocknet und geben ein trauriges Bild ab.

Morgen früh werden wir hier nochmals vorbei schauen und das ganze bei Sonnenschein betrachten. Im Dunkeln kehrten wir zu unserem Motel nach Gardiner zurück.

Selbstverständlich kamen heute auch ein paar Tiersichtungen zu unserer Sammlung dazu. Innerhalb des Yellowstone Parkes keine große Kunst.

Die tote Schlange und das tote Stinktier auf dem Highway vor Gardiner haben wir nicht fotografiert.

Das war unser Fahrtag von Great Falls nach Gardiner. Morgen steht wieder die Natur im Vordergrund.

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@lljogi 2018 - Träume nicht dein Leben, lebe deinen Traum