Day 20 - Lostway Peak
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Heute Morgen um kurz nach 7 Uhr gingen wir zum Frühstücken. Hatte ich gestern noch davon gesprochen die ersten Deutschen gesehen zu haben, so waren sie jetzt nicht mehr zu übersehen. Es schien so als wenn es hier nur Deutsche geben würde im Hotel. Deutsche und Franzosen. Wobei unsere westlichen Nachbarn fast ausschließlich im Rudel auftreten. Wenn man hier Busse sieht dann sitzen zu 90% Franzosen drin. Wir sind endgültig im Südwesten angekommen.
Nach einem kurzen Blick auf Lake Powell...
gings weiter auf die Cottonwood Canyon Road. Unser erstes Ziel heute die Höhe 5770. Nach ca. 15 Meilen auf der gut gegradeten Strecke ließen wir unser Auto stehen und schlugen uns in die Büsche.
Relativ schnell muss man die erste Anhöhe hinauf. Hier unterlief uns dann wahrscheinlich der erste Fehler. Wir stiegen nicht links von der Felswand hinauf, sondern rechts. Hier sahen wir immer wieder kleine Steinmännchen und wir wähnten uns auf dem richtigen Weg. Obwohl der Weg schon fast verboten steil war und wir oben angekommen erstmal unsere Trinkvorräte anbrechen mussten.
Aber es ging noch weiter hinauf. Uns beschlich sehr schnell der Verdacht falsch zu liegen. Zuerst dachten wir noch, was solls laufen wir halt nicht nach Plan, aber unser neu gefasster Plan B hatte einen großen Nachteil. Wir standen zwar oben am Berg und hatten eine hervorragende Aussicht.
Problem aber war die angestrebte Höhe 5770 war von dieser Position aus unerreichbar. Wir hatten den falschen Berg erklommen und hatten wirklich keine Lust mehr abzusteigen und nochmals den Aufstieg, dann auf den richtigen Berg vorzunehmen. Also entschlossen wir uns dieser Anhöhe der Namen:
"Lostway Peak"
zu geben und hier unsere wohlverdiente Brotzeit einzunehmen. Außerdem brannte mittlerweile die Sonne auf unserem Kopf. Auch wenn die Temperaturen durchaus angenehm sind hier im Südwesten. Ohne Schatten oben auf dem Berg und nahezu Windstille reichen auch diese Temperaturen aus um ins Schwitzen zu kommen.
Noch ein paar Impressionen der Besteigung von Lostway Peak gefällig.
Ob die Aussichten von der Höhe 5770 so viel besser sind werden wir heute nicht mehr erfahren. Wir waren zufrieden mit unserem Peak. Der Abstieg erforderte dann nochmals unsere ganze Kraft. Nicht nur der Aufstieg war extrem steil, selbstverständlich war auch der Abstieg nicht weniger extrem. Wir fühlten uns teilweise wie auf der Skipiste so rutschten wir den sandigen Boden nach unten.
Wieder an unserem Auto angekommen entledigten wir uns den Wanderschuhen und vor allem den Socken und cruisten den Rest der Cottonwood Canyon Road entlang. Nächster Stop Grosvenor Arch...
Da unsere Kids den Bryce Canyon mit Wasser noch nicht gesehen hatten, blieben wir auch noch am Mossy Cave Trail kurz stehen und liefen die 0.4 Meilen hinein.
Der Bryce Canyon geizte auch heute nicht mit extremen Farben. Wir stillten unseren Hunger erst einmal im Ruby´s Inn, es gab Lunch Buffet und fuhren dann anschließend in den Bryce Nationalpark hinein um zumindest einen kurzen Blick auf unseren Park No. 1 zu werfen.
Auch hier am Sunset Point waren gut 70% Franzosen, 20% Deutsche und ein paar verirrte Amerikaner unterwegs. Den ein oder anderen Italiener glaube ich auch herausgehört zu haben. Naja, vergesst die Prozentangaben. Sie sind ja auch nur gefühlt. Eine neue Formation im Bryce hat meine Frau auch noch gefunden. Der Wahnsinn, nach einem neuen von uns benannten Berg jetzt auch noch das.
Sieht da noch jemand eine nackte Frau? Vielleicht hat auch einfach die Sonne zu lang auf unser Hirn gebrannt am Lostway Peak. Wir verließen wieder unseren Bryce Canyon und machten uns auf den Weg nach Kanab in die Aikens Lodge. Das einzige Motel das uns hier zu fünft einen Platz zum Schlafen gab. Die Lodge ist family-owned, d.h. keiner großen Motelkette angehörend. Das Motel selber ist schon etwas älter und gibt auch diesen Eindruck an den Vorbeifahrenden weiter. Allerdings sind die Zimmer auf dem neuesten Stand, frisch renoviert mit Flachbildschirmen ausgestattet und das Internet geht hier im Gegensatz zum Super8 in Page ohne Probleme. Die Aikens Lodge ist eine Empfehlung für alle die hier in Kanab eine Nacht verbringen wollen, ohne wenn und aber. Wir haben hier ein Familyzimmer gebucht. Dieses Zimmer besteht aus im Prinzip 3 Zimmern mit jeweils einem Queensbett darin. Das bisher größte Zimmer unserer Tour. Auch der Pool kann sich sehen lassen. Er ist zwar nicht sehr groß, dafür aber ungeheuerliche 3m tief.
Die Nacht kann kommen. Kleine Anmerkung noch zum Reisebericht meinerseits. Ich merke langsam mir fällt nicht mehr soviel ein, was ich schreiben könnte. Die Reise ist einfach super. Auch hier fällt mir kein Wort mehr ein, welches das Superlativ der Reise wirklich beschreiben könnte. Die Tage fliegen nur so dahin. Jeden Tag erleben wir neue wunderschöne Dinge und jeden Tag kommt der Abend immer zu frühzeitig.
Kleine Geschichte noch vom Poolbesuch heute und Leute was ich euch jetzt erzähle bitte nicht so ernst nehmen, es war wirklich nur ein Spaß. Meine Kids und ich waren allein im Pool, wir hatten sozusagen das Wasser für uns alleine. Irgendwann kamen dann noch ein paar Gäste um sich ebenfalls im Wasser etwas abzukühlen. Es war ein Ehepaar mit 2 Kindern aus Frankreich. Sie besetzten sozusagen den Pool an der Stelle an der er am tiefsten ist. Mein Mittlerer meinte zu uns: "Kommt lasst uns den Pool zurückerobern, wir Deutsche haben schon einmal die Franzosen besiegt".
Upps, da hat er wohl im Geschichtsunterricht nicht ganz aufgepasst.
@lljogi 2018 - Träume nicht dein Leben, lebe deinen Traum