26.06.2008

Lange Wege, lange Fahrten

Irgendwie fehlen mir am Abend die Worte. Entschuldigt bitte, daß mein Reisebericht dieses Mal in dieser Hinsicht etwas kurzatmig ist.

Ich denke, ich kann heute morgen auch wieder über unser Frühstück erzählen. Wir haben in Logan ein Frühstückrestaurant gefunden, in das offensichtlich auch die Locals gehen. Ein gutes Zeichen, daß auch dieses Mal nicht getrogen hat. Das Frühstück war excellent und der Pancake mit Syrup ....mh. Ich spreche besser nicht weiter.

Dieser Reisebericht heißt "Besides Southwest", was soviel bedeuten soll wie, ganz ohne den Südwesten geht es dann doch nicht. Den werden wir heute wieder erreichen. Zuvor aber 2 Höhepunkte der diesjährigen Tour.

Nr. 1 - Bingham Canyon

Seit 1906 wird hier Kupfer abgebaut. Ganz nebenbei gibt es als Abfallprodukte noch Gold und Silber als Beilage. Diese Miene ist wirklich fazinierend, vor allem für technisch Interessierte. Bisher habe ich diese Riesendumper immer nur auf der BAUMA (Baumaschinenmesse in München) gesehen. Jetzt konnte ich sie zum ersten Mal live und in Action sehen.

Wie die Ameisen bringen die Dumper das kupferhaltige Erdreich aus dem Riesenloch heraus.

Im Visitor Center gibt es einen Werbefilm der Miene zu sehen. In ihm wird erklärt was und wie hier Kupfer gefördert wird. Für was alles Kupfer benötigt wird. Im übrigen für fast alles was wir heute modernen Lebensstil nennen. Nebenbei werden die gewaltigen Naturveränderungen auch noch schön geredet, in dem man zeigt wie die Natur wiederhergestellt wird, im Auftrag des Konzerns. Aber sei es drum, die gewaltige technische und logistische Leistung die hier vollbracht wird, ist einfach faszinierend.

Anschließend ein paar Bilder aus der Vogelperspektive, die zeigen wie sich die Miene im Laufe der Jahre verändert hat.

1900

Noch gab es keine Grabungen. Dafür gab es hier einen Berg.

1930

Langsam fressen sich die Bagger voran.

1960

Der Abbau hat klare Fortschritte gemacht.

1990

Wir nähern uns dem heutigen Zustand an.

2015

Und so wird das Loch im Jahre 2015 aussehen. Ein Ende der Graberei ist hier für die nächsten Jahrzehnte nicht abzusehen. Über 70% des Kupferbedarfes der USA kommen aus dieser Miene.

Insgesamt arbeiten 600 Arbeiter direkt in der Miene und 2300 an der Weiterverarbeitung bis hin zum Endprodukt, den Kupferplatten. Die Miene ist 365 Tage im Jahr, 24 Stunden am Tag online. Pausen kosten hier nur Geld und Geld regiert die Welt, wie wir wissen.

Nächstes Anlaufziel auf unserem Weg in den Südwesten war dann der Wedge Overlook bzw. der Little Grand Canyon Overlook. Kurz vor Castel Dale, auf der Strasse von Price kommend, zweigt die Strasse zum Overlook links ab. Auf dem Wegweiser steht nicht Wedge Overlook, sondern San Rafael Recreation Area. Das nur nebenbei.

Von hier sind es 20 Meilen bis zum Overlook.

Unser Auto durfte auch ein wenig in den Canyon hineinschauen.

Danach haben wir noch den kleinen Abstecher zum Little Grand Canyon Overlook gemacht.

Man fühlt sich hier draußen frei wie ein Vogel.

Der Weg von hier bis zur Interstate 70 ist dann einer der Strecken, die man meiner Meinung nach unbedingt gefahren sein muß. Kein Bild kann leider zeigen, wie einzigartig diese Fahrt war. Dies lag vor allem auch daran, dass die Sonne schon sehr tief stand und wir diese im Rücken hatten. Aber die Fahrt durch die Canyonlandschaft ist ein Must-do. Wundert mich, daß diese Fahrt nicht in allen USA-Foren als Sehenswürdigkeit angepriesen wird. Ich bin auf jeden Fall diese Tour nicht zum letzten Mal gefahren.

Wie bereits erwähnt, können Bilder dieser einzigartigen Fahrt nicht gerecht werden.

Gegen 8 Uhr erreichen wir Green River und checken im Comfort Inn ein.

Geschichten am Rande:
Nebenbei fängt unser Auto an zu spinnen. Das war das weniger erfreuliche heute. Auf den Highways und normalen Strassen hat sich dies bisher nicht weiter bemerkbar gemacht. Manchmal geht zwar der Gang raus, wenn man über eine gar zu holprige Strecke fährt. War aber bisher nicht weiter schlimm. Auf dem Weg zum und vom Wedge Overlook weg, hat sich diese Eigenart verschlimmert. Hinzu kam noch, dass das Auto ausgegangen ist. Immer und immer wieder. Erst als wir im Motorraum alle Kabelverbindungen festgedrückt hatten, ist diese Eigenart zumindest wieder verschwunden. Irgendwie bleibt halt ein Ford ein Ford.

Ach ja und vorgestern ist Berti ein Mißgeschickt passiert. Keiner weiß wie, keiner weiß warum, aber die Bilder sind weg. Die Karte der Kamera ist leer. Kein einziges Bild ist mehr drauf gewesen. Gott sei Dank war ich ja an den gleichen Stellen unterwegs und so kann er meine Bilder haben. Aber ärgerlich ist es trotzdem, zumal er die Bilder definitv nicht gelöscht hat. Sie waren einfach plötzlich weg. Warum auch immer.

Ich geh jetzt ins Bett. Bis morgen, gute Nacht.

Hier gehts weiter - 27.06.2008

@lljogi 2018 - Träume nicht dein Leben, lebe deinen Traum