Day 18 - Chaco Culture
Santa Fe - Bloomfield auf einer größeren Karte anzeigen
Die Tage in Santa Fe sind vorbei. Wir müssen wieder weiterziehen. Ein bißchen zur Ruhe zu kommen und drei Mal hintereinander im gleichen Bett zu schlafen, zumal wir ein Kingsize hatten, war sehr erholsam. Aber jetzt ist es auch wieder schön neue Ziele anzusteuern. Heute gehts in den Chaco Canyon. Vor 8 Jahren hatte ich den ersten Anlauf gestartet und ihn nicht zum guten Ende gebracht. Vor 3 Jahren auf unserer Easter Egg Tour dann nochmals ein Anlauf. Ebenfalls ohne Erfolg, weil wir beide Male zuvor für die Bisti Wilderness einfach zuviel Zeit verbrauchten. Heute hatten wir uns nichts anderes vorgenommen. Der heutige Tag gehörte dem Chaco Canyon und der Chacoan Culture.
Wir fuhren von Santa Fe aus über Cuba auf der 550. Bei Milemarker 112.5 gings links ab und auf einer zunächst geteerten Strasse, später für ca. 16 Meilen auf einer Sandpiste zum Visitor Center.
Warum es erst geteerte Strassen gab, die dann später in Sandpiste übergingen, um sich kurz vor dem Ziel wieder in Teer zu verwandeln blieb für mich ohne Sinn. Zumal es sich beim Chaco Canyon immerhin um eine unter Nationalparkverwaltung befindlichen Park handelt. Allerdings ist dieser Park auch diese etwas erschwerte Anreise wert. Wir entschieden uns einen kleinen Hike anzugehen. Wir parkten beim Pueblo Aroyo und liefen los.
Hier muss man zunächst hoch. Was so aussieht als wenn dies unmöglich wäre und nur Huber Buam vorbehalten wäre, entpuppt sich bei genauerem Hinsehen als bequemer Aufstieg.
Oben angekommen darf man dann diesen Ausblick geniesen.
Der Blick fällt auf eines der größten Pueblos in den USA, das Pueblo Bonito. Ein Ausblick der sich wirklich lohnt.
Wir erklommen auch noch die nächste Höhe zum Pueblo Alto über die Chacoan Stairs. Die Chacoan Stairs wurden von den hier lebenden früheren Bewohner in die Steine geschlagen um einfacher nach oben zu kommen. Wir hatten noch diskutiert mit welchem Werkzeug sie dies taten. Immerhin wurde die Siedlung hier schon ab ca. 850 AD bewohnt. Sind Tierknochen oder Geweihe hart genug um den hier zu findenen Stein zu bearbeiten? Wahrscheinlich schon, irgendwie mussten sie es ja schaffen.
Natürlich waren die von uns erklommenen Stufen nicht so steil wie die auf dem Bild. Die durfte man nicht betreten. Von hier oben hatte man einen wunderbaren Ausblick auf die umliegende Gegend. Von hier oben sah man auch schon von weitem jemanden kommen. Man ist sich nicht ganz sicher, zu welchem Zweck die Siedlung damals hier angelegt worden war. Aber man geht davon aus es handelt sich um einen Handelsposten, zu dem aus allen Richtungen die Menschen strömten um Waren zu tauschen.
Was war hier oben noch zu sehen. Wie bereits weiter vorn beschrieben das größte der Pueblos, das Pueblo Bonito. Auch auf Kin Kletso hatte man einen schönen Blick.
Kin Kletso befindet sich am Einstieg des Pueblo Alto Hikes. Dieses Pueblo wurde erst um 1120 AD gebaut. Die Bauart hatte sich geändert. Verwendete man bei den früher erbauten Pueblos noch flache viereckige Steine, wurden her richtige Backsteine verwendet. Man vermutet diese Bauweise wurde von der Bauweise in Mesa Verde übernommen.
Jetzt noch ein paar Fotos ohne Text, alle im Chaco Canyon geschossen.
Wir haben auch Wildlife gesehen auf unserer Runde. Nichts atemberaubendes oder gefährliches, braucht ja auch niemand, aber der kleine Kerl ging nach dem Motto vor:
"Ich bin ein Meister der Tarnung. Niemand kann mich sehen, solange ich mich nicht bewege"
Das mit der Tarnung muss er noch etwas üben. Wir waren uns nicht ganz sicher welche Spezies da vor uns mit dem Hintergrund eins wurde :) Aber als er loslief bewegte er sich eher wie ein Komoran.
Gegen halb 4 verließen wir wieder Chaco Canyon. Übrigens auf dem Weg nach außen gibt es auch noch die ein oder andere Sehenswürdigkeit am Rande zu finden. Nichts weltbewegendes, aber trotzdem schön anzuschauen.
Auch die kleine Bachdurchquerung wollte ich euch nicht vorenthalten die überwunden werden muss auf dem Weg zum Chaco von Norden kommend.
Es war nicht viel Wasser im Flußlauf. Normalerweise wird der Tourist sich fragen, ob hier überhaupt jemals Wasser drinnen ist. Aber wir haben im Moment Gewittersaison und die hält auch was sie verspricht. Es hatte hier gestern stark geregnet, wie uns ein indianisch aussehender Mann auf dem Hike im Chaco erzählte. Dieser Mann wollte übrigens seine Tochter die Durst hatte überreden aus einer Pfütze zu trinken. Die Menschen hier früher hätten auch nichts anderes gehabt. Die Tochter blieb skeptisch. Wer die Federn im Wasser sah, konnte die Skepsis nachvollziehen.
Wie überhaupt das Wetter....Soll ich mich zum Wetter eigentlich äußern, nicht das es sich dann ändert. OK, ich riskiere es. Wir hatten bisher auf der kompletten Reise ideales Wetter. Es regnete, wenn es regnen durfte und uns dies nicht störte oder sogar sehr gut tat. Mittlerweile haben sich die Temperaturen hier in New Mexico auf um die 24-25 Grad Celsius eingependelt. Regen kommt, wenn überhaupt nur am Abend herunter. Die große Hitze ist vorbei. Heute Morgen brachten sie im Fernsehen in Los Angeles wäre der kälteste August seit langem. Bisher haben es die Temperaturen im August nicht über die 80 Grad Fahrenheit Marke gepackt.
Wir werden heute in Bloomfield übernachten. Der Weg dahin ist nicht sehr weit vom Chaco aus. Da aber unsere Grillaktivitäten in den letzten Tagen nicht funktionierten, werden wir es heute nochmal angehen. Kurz vor Bloomfield geht rechts der Weg zum Angel Peak Overlook und dort gibt es auch Grillstellen. Unterhalb des Overlook breitet sich New Mexicos Badland aus.
Je weiter die Sonne unterging umso besser wurde die Aussicht.
Wollt ihr jetzt noch ein Bild unseres opulenten Mahles sehen? Ich frag euch gar nicht, ich zeigs euch einfach.
Ganz sicher werde ich irgendwann in der Zukunft diesen Reisebericht nachlesen und genau an dieser Stelle Hunger bekommen und vielleicht auch ein klein wenig Sehnsucht nach New Mexico.
Wir hielten hier oben auch noch ein kleines Schwätzchen mit einem Arbeiter der Ölfelder, die sich hier über die ganze Gegend ausbreiten. Er würde jeden Abend heraus kommen um die Schönheit der Landschaft zu bewundern. Seit 1.5 Jahren wird hier verstärkt Öl gefördert, auch weil neue Fördermethoden entwickelt wurden, können jetzt auch Vorräte angezapft werden, die vorher unerreichbar waren. Von Fracking hat er nichts gesagt. Früher hätte man nur vertikal bohren können, jetzt aber würde man dies mit horizontalem Bohren kombinieren.
Zum Abschied meinte er noch, wir könnten unseren Freunden in Deutschland erzählen wir hätte mit einem echten Oki gesprochen. Damit verabschiede ich mich jetzt in die Nacht. Was für ein grandioser Cliffhanger. Die Auflösung was ein Oki ist gibt es morgen.
@lljogi 2018 - Träume nicht dein Leben, lebe deinen Traum