Canadusa

2011

26.08.2011 - German Mum? No Fruits?

Unsere letzte Nacht in Kanada ging unspektakulär mit Aufwachen zu Ende. Zwei unserer Kids wollten noch ein wenig vor sich hin dösen und so gingen 1 Kind und 2 Elternteile alleine zum Frühstücken. Bisher sind die von uns besuchten Super 8 Motels in verschiedenen Urlauben nicht durch qualitativ hochwertige Frühstücks aufgefallen. Das Super 8 in Brooks kann neben einem tollen Pool (ich berichtete gestern) auch mit einem annehmbaren Frühstück punkten.

Auf den TCH mussten wir heute nicht mehr fahren. Statt dessen ging es in Richtung Süden. Wieder waren Felder bis zum Horizont unsere Begleitung. Wobei sich die Frage stellte, wofür waren diese Zelte inmitten der Felder?

Unsere Antwort hieß Bienen. Wobei wir natürlich nur raten konnten und eventuell total daneben lagen. Aber eine andere Erklärung wollte uns nicht einfallen.

Unser Zwischenziel auf dem Weg in die USA hieß: Writing on Stone Provincial Park.

Dieser Park befindet sich kurz vor der Grenze Coutts noch auf kanadischem Boden. Wie es manchmal so ist, wenn man keinerlei Erwartungen an einen Park hat, man wird nur positiv überrascht. Die Gegend hier am Milk River ist wunderschön und das Visitor Center macht seinem Namen wirklich Ehre.

Der sogenannte Hoodoo-Trail führt auf ca. 2 km durch die Felsenlandschaft. Der Foto fing an zu glühen.

Die höheren Berge im Hintergrund befinden sich übrigens bereits in Montana. Man konnte von hier aus fast in die USA hinüberspucken.

Im Gegensatz zu gestern in Drumheller standen hier die Hoodoos in großer, sehr großer Zahl herum. Während der Besuch von Drumheller eher Geschmackssache sein dürfte, ist der Besuch hier dieses kleinen Provincial Parks fast schon ein Muss. Wer sich stark für indianische Steinmalereien interessiert kann auch eine Tour buchen, die dann auch zu Zeichnungen führt die man sonst nicht erreichen kann. Hauptattraktion des Parks bleibt aber aus unserer Sicht die Felsenlandschaft.

Das folgende Bild erinnerte meine Frau stark an Mesa Verde.

Okay, die Indianer waren früher einfach kleiner. Die Gesamtbreite des Einschnittes betrug nur ca. 1 m.

Einen wirklich tollen Picknickplatz gab es auch noch und wir konnten unsere Vorräte für den bevorstehenden Grenzübertritt auf ein notwendiges Mass reduzieren. Natürlich darf man Lebensmittel für den persönlichen Bedarf mitnehmen, aber wir wollten lieber allen Diskussionen am Grenzübergang aus dem Wege gehen. Außerdem hatten wir auch Hunger.

Gegen 2 Uhr machten wir uns dann auf den Weg zur Grenze. Bis Great Falls waren es laut Navi noch 2,5 Stunden Fahrzeit und wer wußte schon wie lange die Wartezeit an der Grenze sein würde.

Zum ersten Male reisten wir heute auf dem Landweg in die USA ein. Viel anders als auf dem Luftweg ist dies jedoch auch nicht. Man fährt mit dem Auto erst einmal direkt an die Grenze heran und zeigt seinen Ausweis her. Der Officer in unserer Spur freute sich sichtlich sein nicht einmal so schlechtes Deutsch anzubringen. Die normalen Fragen nach dem Grund des Aufenthaltes und den Lebensmitteln die man mit sich führt mussten beantwortet werden. Unser Nein auf die Frage nach Obst und Früchten im Auto ließ er aber scheinbar nicht gelten und meinte nur:

"A German Mum and no Fruits for the Kids? What kind of Mum are you?
Er meinte es nicht ernst. Wir fuhren nach der Befragung des Officers auf einen Parkplatz, betraten das Grenzgebäude, füllten unsere Formulare aus und gaben den ein oder anderen Fingerabdruck ab. Außerdem zahlten wir noch 30$ Eintrittsgeld. 6$ pro Person und es gibt keine Discounts für Kids.

Nach ca. 1 Stunde Aufenthalt an der Grenze, alles in allem, waren wir wieder drinnen in den USA. Die nächsten 90 Tage dürfen wir jetzt sooft aus- und einreisen wie wir wollen, meinte der Officer noch zu uns und wünschte uns noch einen schönen Urlaub.

Von der Grenze aus fuhren wir direkt in unser Motel in Great Falls (ein Hampton Inn) und gingen noch genau gegenüber zum Pizza Hut essen. Den Tag vollendeten wir mit dem Beenden der gestrig begonnenen Partie Phase 10.

Zwei kurze Epsioden aus den heutigen Autogesprächen möchte ich euch zum Abschluß des heutigen Tages nicht vorenthalten.

Frage Tochter auf der Rückbank des Yukon: "Sind die Nüsse schon alle?"
Antwort Sohn: "Nee!"
Darauf unsere Tochter: "Warum tust du sie dann weg!"

Zweite Episode:
Sohn auf der Rückbank plötzlich: "Hier riecht es nach Hundekot!" (Okay ganz so geschmeidig hat er sich nicht ausgedrückt)
Ich blickte vom Fahrersitz nach links rüber zu meiner Frau und bekam einen Lachanfall. Was mein Sohn nicht sehen konnte, Mutter hatte sich die Schuhe ausgezogen und die Füße hochgelegt, die jetzt vor der Lüftung waren. Damit wusste meine Frau ja jetzt Bescheid.

Morgen erreichen wir den Yellowstone. Ich würde sagen, die ganze Family freut sich drauf.

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@lljogi 2018 - Träume nicht dein Leben, lebe deinen Traum