Pazlantik

2013

Day 11 - Lone Star State


Kerrville - Big Bend auf einer größeren Karte anzeigen

Heute erreichen wir den Big Bend Nationalpark. Der Nationalpark der am weitesten weg ist vom Schuß. Er liegt im Süden von Texas und ein großer Teil der Parkgrenze ist auch gleichzeitig die Grenze zu Mexico. Wie entlegen der Park ist zeigt ein Bild der Vereinigten Staaten bei Nacht.

Gut erkennen kann man ebenfalls wir haben den bevölkerten Teil der Staaten heute verlassen. San Antonio war sozusagen der letzte Vorposten der Zivilisation. Wobei man da natürlich Kerrville etwas Unrecht tut, aber Kerrville ist halt keine Großstadt. Gestern Abend, also eigentlich heute Morgen beim Auto fahren, habe ich euch ein Bild des Hotels in Kerrville versprochen und hier ist es.

Schaut das nicht idyllisch aus. Das Bestwestern war ein Riesenhotel mit jede Menge Zimmern und das Beste dran v.a. für den Besitzer es war ausgebucht. Wochenende halt. Ohne Reservierung hätte es für uns fünf ziemlich mau ausgesehen, aber Dank unserer Vorbuchungsarie im Februar diesen Jahres war es kein Problem hier ein Zimmer zu ergattern zu einem sehr vernünftigen Preis. Wie man überhaupt sagen muss, dass die Zimmerpreise bisher allesamt unter unserem langjährigen Mittel von max. 100 EUR pro Nacht liegen.

Frühstück haben wir heute zur Abwechslung wieder einmal in einem richtigen Dennys eingenommen. Ab und zu muss es halt mehr als nur selbstgemachte Waffeln und Marmelade sein. Selbst wenn die Waffeln in Texasform gebacken werden. Danach ging es wieder auf die Interstate 10 in Richtung Westen. Bald ließen wir auch die letzten Vororte von Kerrville hinter uns und vor uns lag Texas. So wie man sich Texas vorstellt. Einsame Prärie, dazwischen vereinzelt Siedlungen oder die ein oder andere Farm. Vielleicht auch einmal ein Ölturm oder zumindest eine Gaspumpanlage. Was man vielleicht hier in Texas nicht erwartet hätte ist dies hier.

Windräder bis an den Horizont soweit das Auge reicht. Die Texaner bauen vor, irgendwann wird ihr Öl und ihr Gas alle sein und dann werden sie immer noch Wind haben. Bis dahin ist die Windkraft dann auch wettbewerbsfähig, wenn es sie überhaupt irgendwann einmal ist. Die meiste Zeit sieht dann Texas doch so aus.

oder auch so...

Wir näherten uns langsam dem Big Bend Nationalpark. In Fort Stockton, sozusagen die letzte Bastion vor dem totalen Nichts, haben wir noch einmal unsere Tanks, sowohl des Autos als auch unserer Vorräte, aufgefrischt und uns auf den Weg in die totale Einsamkeit gemacht.

Was erwarteten wir hier im Big Bend zu finden? Warum zog es uns hierher? Der Nationalpark im Süden von Texas war kein unwesentlicher Grund dafür gewesen unsere Kontinentalquerung südlich anzulegen. Wir hätten ja auch einen mittleren Weg finden können oder gar eine Nordquerung ins Auge fassen können. Aber Nein, es musste der Süden sein. Im Sommer, im August, wo man doch in jedem Reiseführer liest zu dieser Zeit besser nicht hierher zu fahren. Die Neugier hat uns hierher getrieben. Die Neugier auf diesen Nationalpark, wobei die Vorstellungen die ich mir machte so ganz anders als die Realität sind.

1) die Landschaft ist grandios. Ok, damit konnte man rechnen. Schließlich hatte man hier ja auch einen Nationalpark gegründet.

2) es ist heiß, v.a. im Sommer. Dies stimmt nur zum Teil. Vielleicht haben wir ja auch Glück mit den Temperaturen. Natürlich ist es im Wüstenteil des Parkes heiß, im Moment so bis zu 105 Grad Fahrenheit (ca. 37-38 Grad Celsius). Allerdings besteht der Park insgesamt aus drei Bereichen neben der Wüste noch aus den Bergen und dem Wasser oder besser dem Rio Grande. In den Bergen ist die Temperatur durchaus angenehm. Wir wohnen in der Chisos Mountain Lodge und hier hatte es heute Abend so um die 85 Grad Fahrenheit (27-28 Grad Celsius).

3) die Gegend hier ist Bär und Puma Gebiet. Auch damit hatten wir nicht gerechnet. OK, mit einem Puma hätte man noch rechnen können. Wo aber um Himmels Willen kommen die Bären her. Rund herum ist nur Wüste. Tatsächlich sind die Bären erst vor ein paar Jahren wieder aus Mexico eingewandert, ohne Esta und haben sich hier breit gemacht. Insgesamt soll es um die 25 Tiere geben. Mit großem Stolz können sich unsere Frauen rühmen 3 davon gesehen zu haben. Dieses Schauspiel haben sie auch noch auf Film gebannt. Mama Schwarzbär ging mit ihren 2 Nachkömmlingen in aller Ruhe vor den Motelzimmern der Lodge spazieren, am hellichten Tag. Wie man sich vorstellen kann, gab es kurz unter den Besuchern der Lodge einige Aufregung um die sich der Bär nicht weiter scherte und wieder verschwand. Ob er das was er gesucht hatte auch gefunden hatte?

Die Bilder sollen einen kleinen Eindruck vom Park geben, mehr davon dann morgen wenn wir endlich wieder einmal eine größere Wanderung angehen werden. Im Vorfeld hatten wir Pläne geschmiedet welchen Trail wir machen wollen. Von diesen Plänen ist nichts übrig geblieben. Wir wollen morgen auf den höchsten Berg des Parks steigen, auf den Emory Peak.

Emory Peak

Der Trail beginnt direkt vor unserer Hütte. Unsere Kids haben den Berg gesehen und waren nicht mehr davon abzubringen da hinauf zu steigen. Mitten durch Bär- und Pumagebiet. Naja, wird schon gut gehen.

Zur Stärkung gab es heute einen Grillabend und heute auch mit Bild.

die Berge von links nach rechts - Casa Grande, Toll Peak, Emory Peak

Hoffentlich holt uns der Junge morgen nicht vom Berg ab.

Die Geier kreisten schon und wir zogen uns in unsere Hütte zurück.

Kleiner Tip am Rande. Wenn ihr einmal das Glück habt hier eine Hütte mieten zu können, mietet die Nr. 103. Wir haben hier die Nr. 101, die natürlich auch sehr schön ist, aber von 103 hat man einen grandiosen Ausblick auf das sogenannte Window.

Morgen bei Sonnenaufgang wird es noch ein paar bessere Bilder des Window geben, ganz sicher. Damit beschließen wir den heutigen Tag. Leider gibt es heute keine Klimaanlage in der Hütte. Dafür gibt es Ventilatoren die auch schon mit gutem Erfolg die Wärme aus den Zimmern vertreiben. Schauen wir mal wie die Nacht wird. Morgen früh nach Sonnenaufgang wollen wir unseren Berg bezwingen und mit ihm auch das etwas ungewohnte Gefühl den Berg mit Bären teilen zu müssen.

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@lljogi 2018 - Träume nicht dein Leben, lebe deinen Traum