Father and Son

2011

17.04.2011 - Berg auf Berg ab

Was man alles so findet, wenn man nicht danach sucht. Ein Steinbogen, ein Arch, ein Loch oder eine Steinbrücke. Ihr dürft es euch raussuchen. Gefallen hat es mir auch ohne Namensbezeichnung. Ich könnte nicht einmal genau sagen, wo an der 1 wir dieses Foto gemacht haben.

Gestern bin ich ja etwas früh eingeschlafen und es hätte mich nicht gewundert, wenn ich um Mitternacht einen Hungeranfall bekommen hätte und durchs Zimmer gegeistert wäre. Aber Nein! Erst um 3 Uhr in der Nacht war es dann mit Träumen vorbei. Egal, ich fühlte mich wieder herrlich ausgeruht, konnte meinen Reisebericht eröffnen und anschließend eine Urlaubs-Anfangs-Dusche nehmen. Der Tag konnte beginnen.

Mein Son schaute auch noch etwas verschlafen drein, als wir zum 17-Mile Drive starteten. Für 9,50 $ darf man hier durch die Villen der mehr oder weniger betuchten Zeitgenossen am Pebble Beach in Carmel by the Sea fahren. Wenn man hier ist, muss man diese Straße unbedingt mitnehmen. Auch wenn wir heute zu Anfang etwas Pech mit dem Nebel hatten, lichtete er sich doch auf dem weiteren Verlauf der Straße und herrliche Motive kamen hervor.

Die "Lone Cypress" ist wahrscheinlich einer der meist fotografierten Bäume in dieser Gegend. Der offizielle Fotopunkt ist im Moment wegen Reparaturarbeiten gesperrt, deswegen musste ich dieses Motiv von einer etwas ungewohnten Stelle aufnehmen. Wie erwähnt stehen direkt neben der Straße immer wieder imposante Villen.

Wobei hier wohnen möchte ich nicht gerade, der kleine Schwabe in mir bricht da durch: "Was des koscht".

Normalerweise hatten wir vor, anschließend den Highway No. 1 gen Süden zu brettern (hätten wir ein Cabrio gemietet, mit offenem Verdeck) und uns die Sonne aufs Haupt scheinen zu lassen. Nun war aber vor ein paar Wochen der Highway No.1 in Richtung Pazifik gerutscht bzw. gerutscht worden und deswegen ein paar Meilen südlich von Carmel gesperrt. Eine Alternative musste her. Beim Blick auf die Karte fiel mir eine Straße, beginnend in King City über die Berge durch ein militärisches Sperrgebiet, auf. Das allwissende Internet spuckte daraufhin den Namen der Strasse als Nacimiento Fergusson Road aus. Durch das Sperrgebiet darf man hindurch fahren.

Man muss halt schnell sein, sonst erwischen diese Stahldinger einen. Nee, Spaß beiseite. Eine wundervolle Passstrasse führt hier über die Berge. Eine der "muss man unbedingt einmal gefahren sein"- Strassen. In engen, kurvigen Wendungen geht es den Berg hinauf und auf der anderen Seite wieder hinunter.

In den haarnadeln Kurven kann es dann schon einmal auch richtig eng werden. Leitplanken an der Seite gibt es nicht. Die Mitfahrer sollten also ein gehöriges Stück Vertrauen zu ihrem Fahrer mitbringen. Mein Sohn hatte davon anscheinend genügend, den am späteren Nachmittag sind wir diese Strecke auch wieder zurückgefahren. Denn was wir nicht wussten und auch nirgends angeschrieben stand. Der Highway No. 1 ist auch weiter südlich Richtung San Luis Obispo nochmals gesperrt. Machte aber nichts, denn diese wunderbare Strecke kann man auch zweimal fahren.

Oben an der Paßhöhe standen eine ganze Horde von Radfahrern, die sich den Hang hinauf gekämpft hatten. Nachdem wir die Strecke wieder bis unten an den Pazifik gefahren waren, war meine Hochachtung vor dieser Leistung enorm. Schließlich geht es ca. 15 km nicht nur irgendwie den Berg hinauf, sondern extrem steil. Die 1100 Kalorien vom Vortagsfrühstück wären hier nach ca. 20 Minuten Geschichte.

Der Ausblick der sich hier oben auf die 1 und den Pazifik bietet ist atemberaubend.

Wir sind dann noch bis Big Sur gefahren und haben unterwegs im Julia Pfeiffer Burns S.P. und im Limekiln S.P. Halt gemacht. Wobei wir im Limekiln einen kleinen Hike absolviert haben.

Zurück gings wie gesagt wieder über die Nacimiento Fergusson Road auf den Hwy. 101 und straight to San Luis Obispo. Ohne Frühstück waren wir heute Morgen aus dem Haus gegangen. Unterwegs hatten wir ein kleines Picknick eingelegt und jetzt gegen Abend war der Hunger vorhanden und wir stürmten in ein Home Town Buffet hinein, um uns für 26$ den Bauch voll zu schlagen. Was uns by the way auch gelungen ist.

Die Suche nach einem Hotel für die Nacht war auch schnell erledigt. Wir beschlossen heute etwas mondäner zu nächtigen und checkten im Best Western in Pismo Beach mit Meerblick ein. Der Sonnenuntergang direkt vor dem Hotel war dann sein Geld auch Wert.

Auch Rollie hatte den Tag gut überstanden und war vom Auto fahren etwas müde geworden.

Deswegen schaffte er es dann leider nicht mehr zum Sonnenuntergang mitzugehen. Er hat nebenbei etwas verpasst.

Was mir noch aufgefallen ist

Wußtet ihr, dass man sich bei laufendem Motor aus dem Auto aussperren kann. Dies war mir nicht bekannt und mir ist auch nicht ganz klar, wie dies passieren konnte. Nein, nicht uns.

Auf dem Weg zur Nacimiento Fergusson Road wedelte am Strassenrand ein etwa 30-jähriger Mann mit den Händen um Hilfe. Ich war kurz davor einfach Gas zu geben, aber meine gute Erziehung hielt mich dann doch davon ab. Ich hielt also und fragte nach dem Problem, dass ihr ja jetzt schon kennt. Wir konnten Jessie nicht richtig weiterhelfen. Er fragte nach einem Seil oder sonst einem Gegenstand mit dem er sein Auto aufbrechen könnte. Aber Fehlanzeige, wir fanden nichts. Meinen Tip doch einfach ein Fenster einzuschlagen wollte er nicht nachkommen, noch nicht. Er wollte erst einmal alle anderen Möglichkeiten ausloten. Deren hatte er aber nicht mehr sehr viele.

Am Ende konnte ich ihm dann doch noch ein wenig helfen, denn sein Mobilphone war natürlich auch im Auto verblieben. Nebenbei hatte er auch noch einen platten Reifen. Der war der Grund warum er überhaupt mit laufendem Motor ausgestiegen war. Er wollte nach dem Reifen sehen. Shit happens Jessie. Mit meinem Telefon rief er dann seinen Bruder an, der ihm dann weiterhelfen sollte. Wie das ganze ausging kann ich nicht sagen. Er wollte uns dann nicht länger aufhalten. Sein Bruder war wahrscheinlich irgendwann gekommen und sie haben letztendlich doch die Scheibe eingeschlagen. Wahrscheinlich.

Morgen geht es jetzt nach Los Angeles hinein. Die nächsten 3 Tage gehören dem Disneyland. Mein Sohn ist ein Riesenfan von Disneyparks und diesen Aufenthalt haben wir ihm zum 16. Geburtstag geschenkt. Ich befürchte er wird mich fertig machen.

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@lljogi 2018 - Träume nicht dein Leben, lebe deinen Traum