Rumstriala

2014

Route 66

Vom Grand Canyon nach Las Vegas kann man unterwegs auch ein klein wenig Route 66 Feeling schnuppern. Mir ist nur nicht ganz klar welches Feeling das sein sollte. Die Straße hier ist einsam. Die Städte bzw. wir wollen es ja nicht übertreiben, die Hausansiedlungen an der Straße sind dementsprechend herunter gekommen. So wie man sich dies halt auch vorstellt und erwartet. Von hier aus gebe es sogar auf dem Gebiet der Hualapai Reservation eine Straße mit der Bezeichnung Indian Route 6, die fast bis zum Colorado führen würde oder sogar führt. Auf Google Street ist sie bis wenige 100 m vor dem Diamond Creek eingezeichnet. Soweit ich jedoch weiß braucht man für diese Backroad bzw. für alle Backroads im Reservat tatsächlich eine Permit. Besonders eindrucksvoll soll der Grand Canyon an dieser Stelle auch nicht sein, so dass wir von der Fahrt Abstand genommen haben. Da möchte ich doch sehr viel lieber nochmals irgendwann in der Zukunft zum Whitmore Point fahren. Jedoch nach unseren Erlebnissen am Yant Flat in St. George sehr viel lieber mit einem mit Offroadreifen ausgerüsteten Jeep Wrangler. Obwohl die Jungs von Bracken´s Auto Repair aus St. George dich auch von dort holen würden. Über den Preis dafür deckte der Chef den Mantel des Schweigens. Passiert aber sehr viel öfters als man denken würde bestätigte uns der Besitzer des Abschleppwagens. Das Hauptproblem wäre allerdings, auch ihr Abschlepper ist vor Reifenpannen nicht gefeit.

Nachdem wir am Abend Las Vegas erreicht hatten, unser Zimmer in den Tuscany Suites bezogen und bei Ihop zu Abend gegessen hatten entschlossen wir uns den Urlaub hiermit abzubrechen. Ich werde über das Wie und Warum jetzt hier nicht schreiben, aber es war die richtige Entscheidung. Am nächsten Morgen brachen wir um halb 6 in Las Vegas auf, fuhren über die Interstate in 4 Stunden zum Flughafen in Los Angeles, aßen unsere letzte Mahlzeit im Denny´s und flogen über San Francisco nach Hause. Am letzten Mittwoch waren wir angekommen und am Mittwoch landeten wir wieder in Deutschland.

Eine kurze Anekdote des Rückfluges kann ich mir aber nicht verkneifen, denn es gibt Idioten die eine Veröffentlichung durchaus verdient haben. Könnt ihr euch noch an unsere Ankunft in Los Angeles erinnern? Da habe ich von den Jungs vom Investmentberatungs-Gedöns geredet. Zufälligerweise hatten wir wieder den gleichen Rückflug aus San Francisco. Sachen gibt’s. Ein recht auffälliges Exemplar dieser Gattung Mensch regte sich im Flieger maßlos über zwei Familien mit kleinen Kindern auf, die genau 2 Reihen vor ihm platziert waren. Das wäre jawohl eine Garantie dafür nicht schlafen zu können. Die kleinen Kinder werden wohl den ganzen Flug schreien und ihn nicht zu seiner wohl verdienten Ruhe kommen lassen. Das würde jawohl überhaupt nicht gehen. Er stand auf ging nach vorne zu einer Stewardess und verkündete seinen Ärger. Die Stewardess hatte wohl genau auf solch einen Passagier gewartet, denn ca. 1 Minute nach seiner Beschwerde kam der Chefpurser des Fluges zum Beschwerer. Er forderte ihn auf sich zu beruhigen und seine Wortwahl zu überdenken. Er hatte offensichtlich zur Stewardess gemeint: “Ich brauche ein paar Oropax ansonsten wird der Flug sehr unangenehm werden“. Die Stewardess gab diese Konversationszeile an den Purser weiter und bei dem gingen alle Alarmsignale sofort auf rot. Ein Passagier wird unangenehm. Dies ist in einem Flugzeug, zumal dieses noch in den USA stand, ein absolutes No-go. Es gab ein hitziges Wortgefecht. Ich bewunderte den Purser wirklich über alle Maße. Ich hätte den „sehr angenehmen Investmentberater“ aus dem Flugzeug entfernt und dieser hätte sich nicht einmal beschweren können. Der Purser jedoch blieb ruhig und freundlich, aber auch sehr bestimmt. Das mit den Oropax könne er nicht versprechen, denn wenn er ihm welche geben würde ,dann müsste er auch allen anderen Passagieren geben und so viele Ohrenstöpsel hätte er gar nicht mit. Dies wiederum stellte den „sehr angenehmen Investmentberater“ so überhaupt nicht zufrieden und überhaupt fühlte er sich total missverstanden und verletzt. Der Purser hatte ihn doch vor allen Passagieren gedemütigt und dies hätte jawohl ein Nachspiel. Er würde sowas von einem Beschwerdebrief an die Lufthansa schreiben, da könnten sich alle schon einmal warm anziehen. Nach ca. 10 min. hin und her beruhigte sich das kleine Intermezzo. Zu guter Letzt bekam der IB sogar noch seinen Willen und der Purser verteilte Oropax. Witzigerweise waren die kleinen Kids den ganzen Flug über nicht einmal zu hören. Das aber nur nebenbei. Dem IB wünsche ich so richtig fiese Kinder, damit er weiß wie sich während des Intermezzos wohl die Eltern der Kids gefühlt haben müssen. In der Gruppe der Investmentberater waren ca. 10 Mitglieder. Zwischen dieser Gruppe saß ein Schweizer am Fenster der 3er-Sitzbank. Es kam auch hier zu einem Wortgefecht dessen Wortlaut ich leider nicht wiedergeben kann. Ich sah nur das Gesicht der verzweifelten Stewardess. Sie wusste nicht wie sie reagieren sollte. Dem Schweizer wurde ein anderer Sitz zugewiesen. Er wollte dort nicht mehr sitzen bleiben. Mein Sohn der eine Sitzbank dahinter saß meinte nur die hätten sich aufgeführt wie im Kindergarten. Der eine hätte das gesagt, daraufhin hat der andere wieder gesagt das stimmt doch gar nicht, sie hätten dies zuerst gesagt und so weiter und so fort. Kindergarten halt. Das sich die Jungs von der Deutschen Investmentberatungs AG dann auch noch durchgesetzt hatten und eine 3er-Bank zu zweit besetzen durften, schlug dann dem Fass den Boden aus und ich kam nicht umhin wieder einmal festzustellen, Frechheit siegt! Mein Geld würde ich denen trotzdem nicht anvertrauen wollen. Welche Ars....cher!

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@lljogi 2018 - Träume nicht dein Leben, lebe deinen Traum