Father and Son

2011

27.04.2011 - Durchstarten nach Hause

Ein klein wenig wehmütig schaut Rollie zurück nach Sin City. Der Vater und Sohn Trip ist zu Ende, jetzt müssen wir nur noch gut nach Hause kommen. Um 14.25 Uhr ging unser Flug über Chicago zurück nach Frankfurt. Dieser recht späte Flug gab uns die Möglichkeit den Morgen sehr entspannt zu verbringen. Wir konnten uns nochmals in unseren Betten lümmeln.

Anschließend das Chaos in den Koffern verteilen und gemütlich zum Frühstück gehen. Zum Abschluß haben wir uns wieder einmal den Dennys gegenüber dem Mirage ausgesucht. Hier ist immer etwas los und am Eingang standen die Hungrigen schon in der Schlange. Der Vorteil wenn man zu zweit ist, man bekommt relativ schnell einen Tisch zugewiesen. Zum wiederholten Male durften wir an den Wartenden vorbei gehen und wurden direkt zum nächsten Tisch geleitet. Wie bei Dennys nicht anders gewöhnt hat mein Heartland Scramble ausserordentlich gut geschmeckt. Das Ultimate Bacon Frühstück meines Sohnes war ebenfalls nicht von schlechten Eltern.

Wir haben dann nochmals den Strip per Auto abgefahren und uns auf diese Weise von Las Vegas verabschiedet. Für 50$ habe ich unseren Tahoe dann vollgetankt und gegen 12.30 Uhr haben wir unseren weißen Brocken bei Hertz wieder abgeben. Wie es wohl unserem Traverse inzwischen geht?

Am Gate unseres Abfluges mussten wir noch ein wenig auf den Abflug warten, saßen dann aber rechtzeitig um 14.25 Uhr alle im Flieger. Von uns aus konnte es los gehen. Leider hatte aber unser Airbus was dagegen. Der Pilot meinte nur:

"Wir haben ein kleines oder größeres Problem, hier leuchtet eine Anzeige die nicht leuchten sollte. Es wird aber gleich ein Mechaniker kommen und versuchen das Problem zu beheben. Drücken wir einmal die Daumen, dass es schnell geht".

Na, das klang doch vielversprechend.

Nach ca. 20 Minuten Wartezeit im Flieger dann endlich die Durchsage: "Die Leuchte ist aus, wir können starten."

Ob damit auch das Problem beseitigt war, hat er nicht gesagt. Von Las Vegas nach Chicago brauchten wir genau 3 Stunden. Allerdings hatte der Flug dann doch noch einen weiteren Höhepunkt für uns parat. Wir waren im Landeanflug und konnten bereits den Flughafen sehen, als der Pilot nochmals durchstartete. Normalerweise würde ich jetzt schreiben, nur fliegen ist schöner. Aber wir flogen ja schon.

Grund des Durchstartens waren ein paar vom Vorflieger getötete Vögel auf der Landebahn, die erst weggeräumt werden mussten.

Beim 2. Anlauf klappte die Landung dann ohne Probleme.

Im Flieger nach Chicago hatten wir übrigens Sitze in Economy Plus. Das Plus an Beinfreiheit ist wirklich beachtlich. Dagegen war die Boing 747-400 zurück nach Frankfurt eher eine Rumpelkiste. Der Sitzplatzabstand hier eher verboten gering und Inseatentertainment Fehlanzeige. Dafür dauerte der Flug auch nur 7.5 Stunden, von denen ich 3 Stunden verschlafen habe.

Damit sind die 13 Tage unseres Urlaubes vorbei und es ist Zeit, wie üblich, ein Fazit zu ziehen. Als erstes einmal die Frage aller Fragen, sind wir uns auf den Geist gegangen? Wie eingangs erwähnt waren wir noch nie so lange miteinander alleine unterwegs gewesen.

Ich kann jeden beruhigen: "Nein, wir waren ein tolles Team!" Das war mir aber natürlich auch schon vorher klar. Es ist ja nicht so, dass wir bisher noch nie etwas miteinander zu tun gehabt hätten. Wir sehen uns ja ständig. Die Situation ingesamt war halt neu, auch für mich. Bei meinen bisherigen Männertouren musste ich auf meinen Reisepartner nicht aufpassen. Ich musste weder darauf achten, auch ja wieder alles in den Koffern zu verstauen wenn wir das Hotel verließen, noch musste ich alle Strecken selber fahren und vor allem musste ich nicht immer alles bezahlen.

Ansonsten war es einfach nur schön einmal soviel Zeit miteinander zu verbringen und auch über Dinge zu sprechen, über die man sonst nicht spricht weil man gar keine Gelegenheit dazu hat. Man erfährt auch Einzelheiten über den Reisepartner, die man ansonsten nicht erfahren würde. Mehr ins Detail möchte ich hier jetzt gar nicht gehen. Es war auf jeden Fall eine schöne Erfahrung.

Jetzt zum eigentlichen Fazit, aufgeteilt in die einzelnen Kategorien wie gewohnt.

Der Flug

Wir hatten wieder einmal sehr frühzeitig die Flüge gebucht. Der Preis schien am 07. November des letzten Jahres mit 780 EUR pro Person nicht sehr günstig zu sein. Dies hielt mich jedoch nicht davon ab zu buchen. Im Nachhinein war es richtig gewesen. Die Preise zogen, je näher Ostern rückte, im weiter an. Nur mit kuriosen Flugverbindungen und mehrmaligem Umsteigen wäre unser Preis überhaupt noch zu realisieren gewesen. Also hierbei alles richtig gemacht.

Die Flüge im einzelnen, die Sitzplätze, das Essen und ingesamt der Service passte bei United und Lufthansa. Ich kann nur immer wieder betonen, dass es im Grunde genommen komplett egal ist mit welcher Fluglinie man fliegt. Am Ende sind sie doch alle gleich. Natürlich hatten wir gerade auf dem Heimflug von Chicago eine alte Lufthansa-Rumpelkiste erwischt. Aber wir haben das auch schon anders erlebt und deswegen kann man das nicht als generelle Aussage werten. Lufthansa hat auch neueres Material im Einsatz. Alle Airbus-Maschinen bei Lufthansa haben z.B. Inseat-Entertainment. Die Boing 747 die uns nach Deutschland zurück brachte, hatte dagegen noch Deckenbildschirme. Das wirkt zwar nicht mehr sehr up to date, ist aber am Ende auch kein Weltuntergang.

Das Auto

Auch diese Buchung habe ich im November gleich mit dem Flug zusammen getätigt. Zur Abwechslung habe ich wieder einmal über den ADAC und damit bei Hertz gebucht. Die letzten Male hatten wir unsere Autos über billiger-mietwagen.de organisiert und dabei die Autos von National und Alamo erhalten. Dieses Mal war halt wieder einmal Hertz an der Reihe. Auch hier kann ich nur sagen, die Mietwagenfirmen geben sich nicht wirklich was. Weder ist ein Anbieter wesentlich besser als die anderen, noch wesentlich schlechter.

Auf alle Fälle wollte ich einen richtigen SUV mit Allrad haben und kein Pseudofahrzeug mit hoher Bodenfreiheit, aber nur Frontantrieb. Der zugeteilte Chevy Traverse machte auf den ersten Blick jetzt nicht den Eindruck wirklich große Geländeeigenschaften zu haben. Die Fahrt zum Whitmore Point hatte aber bewiesen, die schlechteste Figur machte er Offroad nicht. Für die üblichen Fahrten wie z.B. Cottonwood Canyon Road, House Rock Valley, Hole in the Rock oder ähnlichen Strassen ist er keine schlechte Wahl. Dazu sehr geräumig im Innenraum und mit einem großen Kofferraum versehen.

Wenn es etwas härter zur Sache geht, kommt er aber an seine Grenzen. Dies war beim Whitmore Point der Fall. Die Grenze war nicht überschritten, auch weil wir sehr vorsichtig zu Werke gingen, aber dennoch würde ich diese Fahrt mit dem Traverse nicht mehr unternehmen. Ich würde sie überhaupt mit keinem normalen Mietfahrzeug mehr unternehmen, sondern eine spezielle Offroadmaschine organsieren. Vor allem sollten auf dem Fahrzeug richtige Offroadreifen aufgezogen sein.

Dass uns 3 Tage vor Ende der Reise dann eine selbstmordgefährdete Hirschkuh in den Traverse rannte war wohl Schicksal. Für die Kuh und für unser Auto. Der Umtausch war aber reine Formsache und da wir Vollkasko ohne Selbstbeteiligung versichert waren, auch ohne Zusatzkosten für uns.

Nochmals möchte ich für alle hier eines richtig stellen. Das Anfahren der Hirschkuh kostete keine 1000 $ Strafe. Die Jungs im Giftladen hatten nur gescherzt, denn die waren recht locker drauf. Während du in Deutschland den zuständigen Förster ausfindig machen musst, ist hier in den USA die Natur für die Restverwertung verantwortlich. Ob die Hirschkuh wirklich die ewigen Jagdgründe besuchen musste, konnte abschließend nicht festgestellt werden. John hatte sich ja nach dem Unfall wieder in die Büsche geschlagen und war verschwunden.

Fathers Höhepunkt

Wie man aus dem Reisebericht unzweifelhaft herauslesen kann ist der Whitmore Point mein persönlicher Höhepunkt gewesen. Seit mehr als 3 Jahren habe ich das Erreichen dieses Aussichtspunktes geplant. Im Jahre 2009 musste ich am Schulhaus abbrechen. Dieses Mal haben wir durchgezogen. Der Whitmore Point ist grandios und jede Mühe wert ihn zu erreichen. Allerdings muss ich hier noch einmal darauf hinweisen sich besser ein richtiges Offroad-Fahrzeug zu besorgen. Man hat es erheblich leichter und kann viel beruhigter die Sache angehen. Man sollte auch einmal darüber nachdenken, was im Falle der Fälle passiert wenn der Reifen platzt bzw. auch ein zweiter Reifen die Strapazen nicht übersteht. Etwas was by the way nicht völlig unmöglich ist. Im Ernstfall ist man da draußen ganz alleine unterwegs. Niemand der einem schnell einmal helfen kann. Das kann ganz schnell in einer dramatischen Situation münden. Ich will jetzt nicht zu dramatisch werden, aber wenn ich vorher gewußt hätte wie die Straßenverhältnisse wirklich sind, hätte ich es nicht gemacht. Mittendrin wollte ich dann auch nicht aufgeben. Es ist ja nichts passiert, aber das nächste Mal werde ich viel verantwortungsvoller mit solchen Situation umgehen.

Nur als Beispiel. Im letzten Jahr ist eine Mutter mit ihrem Kind im Death Valley auf einer Nebenstraße stecken geblieben. Das Wasser ging zu Ende. Die Mutter versuchte Hilfe zu holen. Das Kind ließ sie am Fahrzeug zurück. Die Mutter wurde Tage später tot aufgefunden. Sie war genauso wie ihr Kind verdurstet. So schlimm hätte es nicht werden müssen, draußen am Whitmore. Aber mehr als einmal ist mir dies durch den Kopf gegangen, als wir wieder zurück waren.

Sons Höhepunkt

Der Höhepunkt meines Sohnes, ebenfalls unzweifelhaft, die Tage im Disneyland Resort in Anaheim. Im Nachhinein hat es auch mir Riesenspaß gemacht mit ihm durch den Park zu streifen. Mein Sohn hat mir nachher versichert, dass dies zwar für ihn ein Höhepunkt war, aber auch alle anderen Tage inkl. des Whitmore Pointes ebenso.

Wir haben die richtige Mischung zwischen Natur und Menschenaufläufe a la Disneyland gefunden. Der Urlaub ist vorbei und der Alltag wartet wieder auf uns. Wie immer nach jedem Urlaub wird es ein klein wenig dauern, biss die alte Routine wieder angelaufen ist. Aber das macht nichts. Die Tage in den USA mit meinem Sohn werde ich, auch dank dieses Reiseberichtes nicht mehr vergessen. Die Idee meiner Frau war Spitzenklasse und die Umsetzung, ich lobe mich ja ungern selber, aber na gut, gelungen.

Die nächste Reise darf dann wieder meine Frau planen. Wann die sein wird und wohin es dann gehen wird..... Laßt euch doch einfach einmal überraschen.

Euer alljogi

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