Schöne Stadt

dieses Liverpool

03.09.2012 - more Liverpool

Liverpool - Wales
Große Auswahl an Landkarten: http://www.stepmap.de/landkarten
StepMap Liverpool - Wales


Wie gestern bereits angekündigt haben wir heute die Besichtigung der Stadt Liverpool einer Wanderung im Snowdonia Nationalpark vorgezogen, obwohl das Wetter traumhaft war. Nach einem eher mageren Frühstück im Zimmer machten wir uns auf die Socken zum ersten Besichtigungspunkt des Tages - die Liverpool Cathredal.

Beim Durchforsten der Bilder stelle ich gerade fest, dass ich heute kein einziges Bild der Kathedrale von außen fotografiert hatte. Musste also eines von gestern Abend herhalten. Dafür waren heute die Tore nicht verschlossen und wir konnten uns diese riesige anglikanische Kirche von innen ansehen.

Vorsicht Topfinformation!!!

Die Konstruktion der zweitgrößten anglikanischen Kirche in Europa begann im Jahre 1904 nachdem Giles Gilbert Scott den Architektenwettbewerb gewonnen hatte. Der Baufortschritt war zunächst relativ langsam. 1924 konnte das Gotteshaus geweiht werden, den Gläubigen stand allerdings nur ein Teil des Querschiffs zur Verfügung und regelmäßige Gottesdienste wurden erst ab 1940 abgehalten. Der 100 Meter hohe wahrzeichenhafte Turm wurde 1942 fertig, das Hauptschiff wurde erst nach dem Zweiten Weltkrieg in Etappen benutzbar, der Abschluss der Bauarbeiten erfolgte 1978.

Man sieht dieser Kirche wahrhaft ihr junges Alter nicht an. Sie wirkt älter und sollte es wohl auch. Wir waren auf jeden Fall überrascht zu hören, dass die Fertigstellung erst 1978 war, also vor nicht einmal 34 Jahren. Die Besichtigung der Kathedrale ist kostenlos, keine Selbstverständlichkeit hier in England. Zusätzlich gibt es hier mitten in der Kirche ein Cafe und einen Shop. Beides für uns Katholiken ebenfalls gewöhnungsbedürftig, jedoch nicht ohne Reiz, möchte man doch einmal bei einem Gebet im Gotteshaus nebenbei gerne eine Latte schlürfen.

eine Nebenkapelle der Kirche

Blick von oben auf den Kirchenshop

Wie bereits erwähnt ist der Eintritt ja kostenlos. Was allerdings Geld kostete war die Besteigung des Turmes. Eine Stadt von oben zu sehen hat für uns immer einen besonderen Reiz, deswegen können wir uns solche Gelegenheiten nur selten entgehen lassen. Also bestiegen wir den Turm, wobei die ersten Stockwerke ging es per Aufzug nach oben. Auch ein neues Gefühl in einer Kirche. Nur durch den Glockenturm musste man die Treppen zu Fuß hochsteigen.

Da unten hing sie, the great George und seine Kumpels. Jede Glocke hat einen eigenen Namen wie z.B. David, Paul oder Gilbert. Bevor ihr fragt, alles Männernamen. Ich kann nichts dafür. Auch die anglikanische Kirche scheint es nicht so mit den Mädels zu haben. Die Glocke ist auf jeden Fall die am höchsten hängende und schwerste in ganz England. Der große George z.B. wiegt alleine schon 14.5 to.

Von ganz oben, wenn man den Glockenturm durchstiegen hat, kann man dann endlich ganz Liverpool aus der Vogelperspektive erkunden.

Dieses zirkuszelthafte Gebäude auf dem letzten Bild ist übrigens die katholische Kirche, die im Jahre 1967 fertig gestellt wurde. Sie liegt quasi in Verlängerung der Kathedrale in Wurfweite. Dazwischen liegt, wie passend, die Hope Street.

Unser nächstes Ziel war dann auch schnell gefunden, eben jene sehr moderne katholische Kirche.

Nach einer Bauzeit von nur 5 Jahren wurde die sogenannte "Metropolitan Cathedral" eröffnet. Mal wollte wohl den anglikanischen Glaubensbrüdern nicht nachstehen und ebenfalls ein besonderes Gotteshaus bauen und da der mittelalterliche gothische Stil bereits besetzt war, hatte man sich für etwas eher moderneres entschieden. Mit dem Beinamen der Kirche unter den Einheimischen "Zirkuszelt" muss man jetzt halt leben.

die Metropolitan Cathedral von innen

Nach diesen beiden eher religiösen Besichtigungspunkten wurden wir wieder etwas weltlicher und verliefen uns in die Einkaufsmeile von Liverpool. Unser Ältester brauchte ein paar neue Schuhe, denn die Turnschuhe die er an hatte waren dabei ihren Geist aufzugeben. Wir schlenderten also durch Liverpool wie einst die Beatles.

...und da unser Frühstück heute Morgen sehr rudimentär ausgefallen war gingen wir auch noch gleich etwas schnabullieren. Wir entschieden uns für dieses Restaurant....

Ein Buffet mit indischer, chinesischer, englischer, indonesischer und was weiß ich noch für Küchen. Das Ergebnis dieser Völlerei kann man sich sicher vorstellen. Ich speziell werde für den Rest dieses Tages und der nächsten 100 Tage nichts mehr essen. Naja, auf jeden Fall für den Rest dieses Tages werde ich mir das Essen verkneifen. Die Auswahl an verschiedenen Speisen war hervorragend und wir rollten anschließend in Richtung Albert Dock am Hafen von Liverpool. Wir wollten noch das Liverpool Museum ansehen, dessen Eintritt frei ist, und anschließend der Stadt Liverpool Good-bye sagen und in Richtung Wales davon brausen.

Natürlich ist das Museum der Stadt Liverpool sehr informativ, aber irgendwie drückten unsere Bäuche auf die Großhirnrinde oder was weiß ich. Wir waren nicht so aufnahmefähig wie man das bei einem Museumsbesuch wohl sein sollte. Man erfährt viel über die Geschichte der Stadt. Was bei mir hängen geblieben ist sind folgende Punkte:

1) Der Hafen der Stadt Liverpool ist riesig. Allerdings verursachte die Erfindung der Container einen rapiden Abbau der Arbeitsplätze in den Docks. Wurden zuvor noch alle Güter einzeln in die Hand genommen am Hafen und in Lagerhallen verbracht, konnte nun der Container um ein Vielfaches schneller und einfacher entladen werden. Es fielen tausende von Arbeitsplätze auf diese Weise weg.

2) Liverpool ist mit Hilfe von vielen europäischen Geldern wieder auf dem besten Wege sich von diesem Arbeitsplatzschock der 50-, 60- und 70ziger Jahre zu erholen. Die Innenstadt wurde neu herausgeputzt, neue Geschäfte haben eröffnet bzw. ganze Einkaufspassagen wurden gebaut. Ebenso wurde das Albert Dock umgestaltet und ist heute ein beliebtes Ziel für abendliche Bummel- und Restaurantsbesuche.

3) Zusätzlich haben sich einige große Autofirmen in der Umgebung von Liverpool angesiedelt und auf diese Weise wieder Arbeitsplätze in die Region gebracht.

4) Die Titanic wurde hier gebaut

5) Es gibt selbstverständlich hier auch ein Beatlesmuseum. Für uns war allerdings der Speicher voll und wir ließen die Beatles Beatles sein.

Wir machten uns auf in Richtung Wales. Das nächste Übernachtungsziel unserer Reise liegt bereits tief in Wales in der Stadt mit dem wohlklingenden Namen Llandrindod Wells. Dort haben wir ein Zimmer für 5 Personen im Highland Moor Hotel gebucht.

Nachdem man die Grenze zwischen England und Wales überschritten hat, beginnt die Zweisprachigkeit. Die geschriebene Waliser Sprache ist nicht aussprechbar und wir sind einigermaßen überrascht wie allgegenwärtig diese Sprache hier zu sein scheint.

Vorsicht Topfinformation!!!

Walisisch (auch Kymrisch; Eigenbezeichnung Cymraeg [kəmˈrɑːɨɡ] oder – mit Artikel – y Gymraeg [ə ɡəmˈrɑːɨɡ]; englisch: Welsh) ist eine keltische Sprache und bildet zusammen mit dem Bretonischen und dem Kornischen die britannische Untergruppe der keltischen Sprachen. Sie wird in Wales von etwa 750.000 Menschen gesprochen. Damit ist sie diejenige keltische Sprache mit den meisten muttersprachlichen Sprechern. In Wales ist sie, neben dem Englischen, Amtssprache und Schulsprache. Es gibt zwei Hauptdialekte, einen nördlichen und einen südlichen.

Croeso i Gymru

Willkommen in Wales heißt der Satz und hat wie man sieht mit Englisch überhaupt keine Gemeinsamkeit. Auch wenn man im Radio den Sprechern zuhört kann man keine Worte heraus hören, die es einem gestatten würde, nur annähernd zu wissen über was oder wen gesprochen wird. Wales ist nicht nur sprachlich anders als England, auch die Landschaft hatte sich nach Übertritt der Grenze geändert. Grenzen in England noch Steinmauern die einzelnen Felder zueinander ab, machen dies hier jetzt Büsche und Sträucher.

Als kleinen Zwischenstopp besuchten wir noch eine Burgruine in Wales. Die Anfahrt zur Ruine gab uns einen Eindruck wie hier die Beschaffenheit der Strasse abseits der großen Verbindungswege ist, nämlich eng. Sehr eng und grün.

Eine Tatsache die wir dann morgen noch etwas genauer kennenlernen werden. Gegen Abend erreichten wir dann unser Bed & Breakfast für die nächsten 2 Nächte, das Highland Moors. Wenn ich es nicht besser wissen würde, könnte ich schwören es spukt in dem Haus. Warten wir einmal die Nacht ab. Zur Einstimmung hier ein Bild des Hauses. 1x Innen und 1x Außen.

Weitere Einzelheiten gibts dann morgen zu lesen.

vorheriger Tag   nächster Tag
 

@lljogi 2018 - Träume nicht dein Leben, lebe deinen Traum