06.09.2012 - London Baby London
Konnte ich wenigstens einmal meine Lieblings-Sitcom einbinden. Friends forever! Deswegen übrigens auch der Titel des Tages: "London Baby London". Leider spielt der Film nicht direkt ab, sondern ihr wechselt direkt zu youtube. Lohnt sich aber für alle die Friends bereits kennen und die anderen vielleicht lernt ihr es ja kennen. Im Originalton ist Friends ein Muss für jeden Sitcom Liebhaber.
Was kann man von einem solchen Tag schreiben. Schwierig, schwierig. Wir waren den ganzen Tag auf den Beinen. Haben im Hotel gefrühstückt und waren um 9.30 Uhr am Underground Bahnhof East Finchley. 9.30 Uhr deshalb weil ab diesem Zeitpunkt gibt es erst das Tagesticket zum Preis von 6 Pfund irgendwas. Da alle arbeitswilligen Londoner schon in der Innenstadt waren, ist die Underground nur wenig gefüllt gewesen. Wir hatten vom Hotel ca. 25 Minuten Fußweg zum Bahnhof und waren mit der Bahn in ca. 30 min. drinnen im Bankenviertel.
Here we are - London Baby!
London anzusehen dauert. Für die einen 5 Tage, für die anderen wie uns eben nur einen Tag. Die Wahrheit liegt wie immer irgendwo dazwischen. Wir haben es gerne etwas kürzer, wenn es um eine Stadt geht. An dem einen Tag wollen wir natürlich auch kein Museum besuchen, sondern uns die Hauptsehenswürdigkeiten der Stadt einfach nur ankucken. Vor allem Gebäude und Parks. Wer alle Museen der Stadt besuchen will, dem werden dann wahrscheinlich auch 5 Tage nicht reichen. Also fangen wir mal von vorne an.
Saint PaulŽs Cathedral
Saint Paul’s Cathedral ist die Hauptkirche der Anglikanischen Kirche in London. An der Kuppelbasis in etwa 30 Meter Höhe befindet sich in der Kirche ein ringförmiger Umgang mit einem Durchmesser von 34 Meter, die sogenannte Whispering Gallery, die Flüstergalerie. Der Schall wird hier durch die gebogenen Wände immer wieder zurück in das Innere des Rings reflektiert, sodass ein geflüstertes Wort auf die andere Seite der Kuppel getragen werden kann. Sie ist 365 Fuß hoch, einen Fuß für jeden Tag im Jahr.
Steigt man bis zur Spitze hinauf, so gelangt man auf die Golden Gallery, mit der Möglichkeit einer Aussicht über London. Unter der Kirche befindet sich eine weitläufige Krypta, in der zahlreiche bedeutende Persönlichkeiten der britischen Geschichte beigesetzt sind.
Soviel zur Theorie. In der Praxis bedeutet dies nichts anderes als 1. die Kirche kostet Eintritt. Aber das kannten wir ja schon und zweitens hat man von oben erst einmal einen tollen Rundblick auf London.
Damit hat man zunächst einmal einen Überblick wo sich alles so befindet. Der Tag wird lange werden, denn auch wenn man mit der Fahrkarte der Underground unbegrenzt Bus und Bahn benutzen darf, gelaufen wird trotzdem immer noch genug. Bis zum Ende des Tages werden wir gut und gerne zwischen 25 und 30 km zurückgelegt haben. Nicht ganz ohne Verletzungen, wie meine Frau leider heute Abend noch schmerzhaft erfahren musste. Barfuß in Turnschuhen ist halt bei solchen Strecken nicht wirklich als optimal zu bezeichnen.
Convent Garden
Covent Garden wird begrenzt durch High Holborn, Kingsway, The Strand und die Charing Cross Road. Oft wird mit 'Covent Garden' nur das ursprünglich für den Markt errichtete Freigelände mit seinen Markthallen (Central Market) bezeichnet, das eigentlich 'Covent Garden Piazza' heißt.
Nach dem Besuch der Cathedral und dem Fußmarsch in Richtung Convent Garden brauchten wir schon das erste Mal etwas Pause. Hier gibt einen Ben´s Cookie, ein Laden in dem es v.a. Cookies gibt. Wir kauften uns einen Megapack mit 10 Stück und bekamen zusätzlich noch 5 geschenkt. Dazu gab es einen Kaffee, wie immer schwarz, was Engländer so gar nicht verstehen können. Sie fragten immer 2x nach ob wir auch wirklich schwarz wollen.
Nach dieser ersten Pause gings aber recht zügig wieder weiter, denn London ist groß und die Wege durchaus weit. Nächstes Ziel hieß
Piccadilly Circus
Der Piccadilly Circus ist vor allem durch seinen Eros-Brunnen und die riesige Leuchtreklamewand an einem gewundenen Eckhaus bekannt. Der Platz wurde 1819 erbaut, um die Regent Street mit der Einkaufsstraße Piccadilly zu verbinden. Aufgrund seiner zentralen Lage im Herzen des West Ends, seiner Nähe zu großen Einkaufs- und Vergnügungsmöglichkeiten sowie zu den großen Verkehrsadern, die sich hier kreuzen, ist er ein sehr stark besuchter Treffpunkt.
Weiter gings durchs geschäftigte London..
zum
Trafalgar Square
Der Trafalgar Square ist ein großer Platz im Zentrum der britischen Hauptstadt, als deren eigentliches Zentrum er vielen gilt. Er ist der größte Platz Londons und seit dem Mittelalter ein zentraler Treffpunkt. 2003 wurde er nach einem größeren Umbau wiedereröffnet. In der Mitte des Platzes steht ein Denkmal, das die Londoner als Dank für Admiral Nelsons Sieg der Briten über die Franzosen in der Schlacht von Trafalgar setzten. Die 1842 erbaute Nelson Column (deutsch: Nelsonsäule) mit dem Admiral auf der Spitze ist mit 55 Metern so hoch wie Nelsons Flaggschiff HMS Victory vom Kiel bis zur Mastspitze.
Leider konnte man heute nicht wirklich viel vom Platz sehen, denn wegen der Paralympics in London war hier eine Bühne aufgebaut und verschiedene Bands versuchten die Besucher zu unterhalten. Im Hintergrund vom Trafalgar Square konnte man die Sehenwürdigkeit Londons schon erahnen.
Der Big Ben lugte hervor, musste aber noch ein wenig warten. Unser Weg führte zunächst in Richtung...
ein Blick zurück
Auch hier gab es Absperrungen wegen der Paralympics. Man kam aber trotzdem bis auf Tuchfühlung an dieses nette Häuschen heran.
Buckingham Palace
Der Buckingham Palace ist die offizielle Residenz des britischen Monarchen in London. Neben seiner Funktion als Wohnung von Königin Elisabeth II. dient er auch als Austragungsort für offizielle Anlässe des Staates. So werden in ihm ausländische Staatsoberhäupter bei ihrem Besuch in Großbritannien empfangen. Daneben ist er ein wichtiger Anziehungspunkt für Touristen. Recht erstaunlich ist allerdings, dass die Queen angeblich nur 12 Zimmer des Palastes tatsächlich bewohnt, der Rest ist für offizielle Anlässe reserviert.
Jetzt könnte man einwenden, 12 Zimmer werden ja wohl reichen. Okay zugegeben, aber für eine der reichsten Frauen der Welt erwartet man sich doch mehr. Mitleid braucht man aber keines zu haben, denn sie hat ja noch das ein oder andere Schlösschen als Nebenwohnsitz zu bieten.
Der junge Mann passt auf, dass niemand die Queen belästigt. Warum er aber immer von rechts nach links läuft bleibt das englische Geheimnis.
Victoria Memorial gegenüber dem Eingang zum Buckingham Palace
Zu Fuß gings wieder zurück über die Horse Guard Parade...
Das Beachvolleyballfeld war inzwischen schon wieder verschwunden..
...vorbei an Downing Street No. 10: Hier befindet sich der offizielle Amts- und Wohnsitz des ersten Lords des Schatzamtes und somit des Premierministers, da beide Ämter von ein und derselben Person bekleidet werden....
zur
Westminster Abbey
Traditionell werden hier die Könige von England (später britische Monarchen) gekrönt und beigesetzt. Die Stiftskirche des Kollegiatstifts St. Peter, Westminster gehört zur Kirche von England, ist aber aufgrund ihrer Funktion keiner Diözese zugehörig, sondern Eigenkirche („royal peculiar“) der britischen Monarchie. Daher wird ihr oberster Geistlicher, der Dekan von Westminster, direkt vom britischen Monarchen berufen.
Gleich in der Nähe, es war inzwischen kurz vor 15 Uhr, steht er...
Wenn man schon mal hier ist, dann will man sie oder ihn (Big Ben) auch einmal hören. Er hat einen satten Klang.
Big Ben
Der Name Big Ben (engl. Kurzform für ‚großer Benjamin‘) bezeichnet die mit 13,5 t Gewicht schwerste der fünf Glocken des berühmten Uhrturms am Palace of Westminster in London. Der Glockenschlag von Big Ben gilt im Volksmund als The Voice of Britain (Die Stimme Britanniens).
Auch auf die Uhr oder den Uhrturm wird der Begriff Big Ben häufig übertragen, obwohl der Turm offiziell Clock Tower heißt. Aus Anlass des 60-jährigen Thronjubiläums von Königin Elisabeth II. billigte das britische Parlament 2012 eine Umbenennung in Elizabeth Tower.
Wir überquerten die Themse..
...und machten auf der anderen Seite etwas abseits der touristischen Hauptwege erstmal Mittag.
Danach hatten wir es uns irgendwie in den Kopf gesetzt Teil der Paralympics Familie zu werden und fuhren mit der Underground nach Stratford, wo sich das Olympiastation befindet. Ohne Tickets jedoch kommt man nicht sehr weit und uns blieb nur die Undergroundstation und das Leben drumherum.
und ich kann euch sagen, da war ganz schön was los...
Wir stiegen wieder in die Underground und fuhren zurück nach London Stadtmitte. Wir hatten bisher weder den Tower of London noch die London Bridge gesehen und ein Besuch Londons ist vorher nicht komplett.
Inzwischen hatten die Banker der Stadt Feierabend und feierten in den Pubs der Stadt die Entscheidung der EZB Geld zu drucken oder so ähnlich. Egal, die Banker waren auf jeden Fall zufrieden.
Wir liefen zunächst etwas orientierungslos durch London, denn nach der Undergroundfahrt hatten wir für eine ganz kurze Zeit keinen rechten Durchblick wo wir uns befanden. Dann aber sahen wir sie...
Die nächste kürzere Pause stand an. Ihr merkt die Pausen kommen in immer kürzeren Abständen. Der Tag in London und seine Anstrengungen machten sich bemerkbar.
Wir diskuttierten nun aus wie das restliche Programm aussehen sollte. Wir entschieden uns auf jeden Fall noch auf der Tower Bridge die Themse zu überqueren und dort in den nächstgelegenen Undergroundbahnhof zu gehen und in Richtung East Finchley aufzubrechen.
Tower of London
Der Tower of London ist ein befestigter Gebäudekomplex und diente den englischen und britischen Königen unter anderem als Residenz, Waffenkammer, Werkstatt, Lager, Zoo, Garnison, Museum, Münzprägestätte, Gefängnis, Archiv, Hinrichtungsstätte, Museum und Tourismusmagnet.
Ursprünglich wurde der Tower als Festung Wilhelm des Eroberers gegen die potentiell feindseligen Bürger der Stadt London errichtet. Bis zu Jakob I. nutzen alle englischen Könige und Königinnen den Tower zeitweilig zum Aufenthalt. Als Stützpunkt der britischen Monarchie im historischen Zentrum Londons ist der Tower eng mit der britischen Geschichte verbunden. Die Außenmauern und Türme des Towers wurden im Wesentlichen im Mittelalter errichtet. In den folgenden Jahrhunderten folgten zahlreich An- und Umbauten innerhalb der Mauern. Das 19. Jahrhundert sah eine Neugestaltung: Zahlreiche Mauern und Türme wurden in einem pseudomittelalterlichen Stil neu errichtet, die Gebäude innerhalb der Mauern großflächig abgerissen.
Heute dient der Tower vor allem dem Tourismus. Er beherbergt Ausstellungen über das Gebäude und seine Geschichte selbst, Teile der Sammlung der Royal Armouries, die Britischen Kronjuwelen, Hauptquartier und Museum des Royal Regiment of Fusiliers, Wohnräume für die Yeomen Warders sowie Verwaltungs- und Büroräume. Zeitweise befanden sich die Royal Mint, das Staatsarchiv, ein Waffenarsenal und ein Observatorium innerhalb der Festungsanlage. Der Tower ist Handlungsort zahlreicher künstlerischer Werke von Shakespeare bis Edgar Wallace. Insbesondere die Werke des 19. Jahrhunderts betonen die Rolle als Gefängnis und trugen maßgeblich zur Rezeption des Towers als düsterem Kerker bei.
Aufgrund seiner historischen Bedeutung wurde der Tower 1988 von der UNESCO zum Weltkulturerbe der Menschheit erklärt. Heute gehört der Tower der britischen Krone und wird von den Historic Royal Palaces verwaltet.
Das ist ziemlich viel Wissen, aber ihr wisst ja - Wikipedia ist your friend.
London Bridge
Bis zur Eröffnung der Westminster Bridge im Jahr 1750 war die (alte) London Bridge die einzige Brücke über die Themse im heutigen Stadtzentrum. Die heutige Brücke ist 283 m lang, 32 m breit und besteht aus drei vorgespannten Betonträgern. Darüber führt die sechsspurige Hauptstraße A3. Die London Bridge ist im Besitz von Bridge House Estates, einer Wohlfahrtsorganisation der Corporation of London; der Unterhalt erfolgt jedoch durch die Greater London Authority.
Wir überliefen die Bridge...
Genossen noch den ein oder anderen Ausblick auf London...
und fuhren dann heimwärts.
Die letzte Prüfung des Tages stand uns noch bevor. Vom Undergroundbahnhof "East Finchley" bis zu unserem Hotel waren es nochmals 25 Minuten zu Fuß. Auf Füßen die bereits qualmten und eigentlich nicht mehr laufen wollten. Auch die Undergroundfahrt hat uns nicht gerade munterer gemacht, sondern erst Recht müde. Wir kauften in einem kleinen Shop am Rande noch eine Wassermelone und etwas Cola ein und fügten uns ins Unvermeidliche. Wir hätten auch versuchen können einen Bus zu nehmen, aber wir waren zu müde jetzt heraus zu finden, welche Buslinie wohl zu unserem Hotel führen würde.
Letztendlich haben wir es natürlich doch geschafft unser Hotel zu finden, die Schuhe auszuziehen, die Wunden zu lecken und ins Bett zu fallen. Morgen werden wir England wieder verlassen. Bis dahin aber werden wir uns noch einen Ort ansehen, den unsere Kinder schon sehr oft, wir dagegen noch nie gesehen haben.
@lljogi 2018 - Träume nicht dein Leben, lebe deinen Traum