31.08.2007

unsere Route heute, zum Vergrößern einfach anklicken

Heute verlassen wir den Pazifik wieder. Nebel hängt über der Bucht von Crescent City. Eigentlich genau das Wetter das wir hier oben am Meer erwartet hatten. Die Temperaturen sind entsprechend niedrig. Unser Weg führt heute nach Norden oder genauer gesagt Richtung Nordosten nach Klamath Falls. Dort werden wir für weitere 2 Nächte bleiben. Ein weiterer Höhepunkt der diesjährigen Reise steht auf dem Programm - Crater Lake. Aber erst morgen.

Heute morgen haben wir zunächst nochmals das Vergnügen uns Redwoods anschauen zu dürfen und das Ganze auch noch im Nebel. Überraschenderweise fahren wir auf unserem Weg in Richtung Norden, auf dem Highway 199, am Simpson Red Discovery Trail vorbei. Der steht in keinem Reiseführer. Leider, denn er ist wirklich außerordentlich sehenswert.

Ein Redwood grenzt hier an den Nächsten. Auf diese überraschende Weise haben wir noch richtig Gelegenheit uns von den Mammutbäumen für diesen Urlaub zu verabschieden. Für den Rest unserer Reise werden wir wohl keine mehr zu Gesicht bekommen.

Die Strasse 199 führt uns nicht nur in Richtung Norden, sondern auch aus Kalifornien hinaus. Wir betreten einen weiteren Bundesstaat - Oregon. Bekannt vor allem für seinen Waldreichtum und aus dem Film "Der große Treck" oder hieß er "Westwärts". Ach egal, auf jeden Fall ging es um eine Gruppe von Siedlern die nach Oregon ins gelobte Land wollten. Oregon wird seinem Ruf auch wirklich gerecht. Waldreich ist die Gegend hier auf jeden Fall. Ein Paradies für alle Baumfäller und sonstige Woidler. Wenn ihr euch jetzt fragt, was ein Woidler ist. Dann googelt mal nach, ich bin ja gespannt ob die Suchmaschine etwas auswirft.

Ganz ohne Höhepunkt wird dieser Fahrtag nach Klamath Falls nicht enden. Denn außer einer grandiosen Landschaft, die so ein wenig an den Schwarzwald oder den Harz erinnert, gibt es hier auch noch ein Höhlensystem zu besuchen. Die Oregon Caves. Nur ein kleiner Abstecher in die Berge von ca. 20 Meilen one-way ist nötig. Ein Abstecher der sich wirklich lohnt, wenn man denn schon mal vorbei kommt. Natürlich gibt es in den USA grandiosere Höhlen, wie z.B. die Carlsbad Caverns. Aber die sind weit weg. Es führen nur geführte Touren nach unten in die Höhle. Mit Nationalparkpass ist der Eintritt kostenlos, allerdings nur für 4 Personen. Wir mussten für unsere Kleine extra 6,-- $ Eintritt zahlen. Aber egal, die Führung war diese 6,-- $ allemal wert.

Bauarbeiten am Hotelkomplex vor den Caves

der Visitorcenter der Oregon Caves, hier beginnt auch die Führung

Die Führung beginnt mit einer Vorstellung der beteiligten Gäste. Außer uns war noch eine Familie aus Florida, ein einzelner Gast aus Reno und ein Ehepaar aus Deutschland dabei. Dann wird man unterrichtet wieviele Stufen es hinein, hinauf und hinunter geht und wie man gebückt zu laufen hat. Witzige Angelegenheit, wenn erwachsene Menschen auf freiem Feld gebücktes Laufen in Höhlen proben. Danach geht´s zum Höhleneingang und es wird einem eine Geschichte über die Entdeckung der Höhle vor Urzeiten, also ca. 90 Jahren, erzählt. Ein Trapper namens (? - sorry, ich habe den Namen vergessen) war auf der Jagd zusammen mit einem Freund. Auf der Flucht vor einem Bären, haben sie die Höhle entdeckt. Der Bär hieß übrigens Bruno. Kein Witz, sie nannte ihn wirklich so. Das ist der Unterschied zwischen Oregon und Bayern. In Oregon flüchtet man vor Bären, in Bayern schießt man sie einfach ab.

Ja und dann gehts hinein in Höhlenlabyrinth. Kalt ist es da drinnen, konstant 6 Grad Celsius. Richtig angenehm.

den ein oder anderen Stalagmit und Stalagtit gibt es natürlich auch zu sehen

Interessant sind vor allem auch die engen Wege die gegangen werden. Selbstverständlich auch die Erläuterungen der Rangerin. Einmal macht sie unterwegs das Licht aus und man sieht nichts mehr. Kein Sonnenstrahl durchdringt die Finsternis. Eine finstere Angelegenheit und man ist froh, dass das Licht wieder angeht. Am Rande bemerkt hat mir auch gefallen, dass meine Kinder der Rangerin angestrengt zugehört haben. Vor allem der Große, der jetzt immerhin in die 7. Klasse kommt und seit 6 Jahren Englisch hat, bekam doch das ein oder andere mit, wie man an seinen Reaktion bemerken konnte.

Noch etwas witziges am Rande. Bis vor einigen Jahren durfte man die Höhle ohne Führung betreten. Doch die Gäste nahmen immer wieder Souvenirs mit oder verewigten sich auf den Steinen. Witzig war die Inschrift einer Klasse die überschrieben war mit "Prof. Thom irgendwas". Der Proff selber hatte es sich nicht nehmen lassen, die Steine zu beschreiben.

Nach ca. 90 Minuten war die Führung aus und man erreichte wieder das Tageslicht. Es hatte sich wirklich gelohnt und war eine Abwechslung zu unseren bisherigen Landschaften.

Bis zum Motel waren jetzt noch 130 Meilen zurückzulegen. In etwas mehr als 2 Stunden hatten wir es geschafft. Dazwischen gingen wir noch in Medford zum Essen. Nach der Ankunft im Motel machten wir alle noch einen Sprung in den Pool. Ich weiß, machen wir jeden Tag und muss nicht extra erwähnt werden. Aber dieser Sprung ist eben so schön und erfrischend.

Der Tag neigt sich wieder einmal seinem Ende zu. Morgen gehts zum Crater Lake, dem See mit dem blauesten Blau allers Blaus. Wir sind gespannt.

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