Father and Son

2011

Was haste dir verändert Cat. Das Lied und seine Stimme ist auch heute allerdings noch die gleiche. Ich höre dieses Lied immer wieder gerne und außerdem passt der Titel gut zu unserer Tour. Natürlich ist mein Sohn nicht so jung und ich bin noch nicht ganz so alt wie der Father im Video. Hierbei handelt es sich ja eher um Grandpa und Grandson, aber wir wollen mal nicht so sein. Als Einstimmung auf unsere Tour auf jeden Fall genau richtig.

Der 16. Geburtstag ist eigentlich keine große Sache. Außer für den Betroffenen. Für den sind die 16 schon eine bedeutende Zahl. Man ist noch nicht ganz erwachsen, aber auch kein Kind mehr. Wenn ich an meinen 16. zurückdenke, dann fällt mir leider nicht mehr soviel ein. Es blieb von der Zahl 16 und seiner Bedeutung für mein Leben nicht viel übrig.

Ich hätte vielleicht den Mopedführerschein machen können.

Durfte ich aber nicht.

Ich hätte eine mindestens 18. jährige heiraten dürfen.

Fand sich aber keine.

Ich machte in diesem Jahr die Mittlere Reife auf der Realschule. Aber die war nur eine Etappe auf dem Weg zum Studienabschluss.

Ich hätte ab diesem Zeitpunkt legal Bier trinken dürfen.

Die Säufer aus meinem Jahrgang haben mich aber irgendwie abgeschreckt.
Damals hätten man auch noch legal ab diesem Zeitpunkt rauchen dürfen. Mittlerweile wurde diese Grenze auf 18 angehoben.

Aber meine Mutter hätte mich wahrscheinlich umgebracht.

Trotzdem ist dieser Tag etwas ganz Besonderes. Unser ältester Sohn wurde im Januar 16 Jahre alt. Ein Grund zum Feiern und ein Grund etwas ganz einzigartiges mit ihm zu veranstalten. Ich bin nicht immer der mit den besten und coolsten Ideen bei uns ihm Haus. Aber ich erkenne eine coole Idee, wenn sie cool ist. Diese Idee von meiner Frau war auf jeden Fall cool. Deshalb bin ich auch sofort aufgesprungen und habe Pläne geschmiedet.

Natürlich sollte es eine Reise werden, die mein Sohn nie vergessen sollte. Eine unvergessliche Reise. Aber wie um Himmels Willen kann man eine Reise unvergesslich machen? Ehrlich gesagt weiß ich darauf keine Antwort. Die Reise selber wird diese Antwort bringen. Hoffe ich zu mindestens aus ganzem Herzen. Aber warum machen wir so eine große Sache daraus?

Vielleicht weil es eine große Sache ist. Für meinen Sohn und mich. Jetzt aber zum Anfang der Geschichte.

Die Idee

Nach dieser Einleitung ist jedem klar, die Grundidee stammte von meiner Frau.

Diese Idee war jedoch nicht aus der Luft gegriffen. Im Grunde genommen war diese Idee zur gemeinsamen Reise eine logische Folge unserer vergangenen Jahre. Mein Ältester ist vom USA-Virus voll erfasst worden, natürlich auch alle anderen Familienmitglieder, aber er irgendwie ganz besonders. Parallel dazu ging mir auf unerklärliche Weise der Männertour-Partner abhanden. Obwohl so unerklärlich war es gar nicht, aber egal. Meine Frau muss also gespürt haben, dass da eine Lücke entstanden ist. Ich persönlich hätte diese Lücke locker mit meiner Frau gefüllt und ich möchte euch bitten jetzt jeden anzüglichen Gedanken sofort wieder ad acta zu legen. Unsere Kinder sind jedoch noch nicht ganz so weit sie einfach mitten unter dem Jahr für 2 Wochen alleine zu lassen. Irgendwann in den nächsten Jahren wird auch das passieren, aber keinesfalls im Jahre 2011.

Die Sommertour war noch zu weit weg um an deren Realisierung zu denken und so stand das Osterfest 2011 irgendwie alleine herum und kam nicht rechtzeitig wieder weg.

Im Jahre 2008 sind wir zum ersten Male auf den Gedanken gekommen nicht im Sommer, sondern an Ostern über den großen Teich zu fliegen. Das Ziel hieß Florida und Disney World Orlando. Habe ich eigentlich schon erwähnt mein ältester ist ganz verrückt nach Freizeitparks? Das wird auch auf dieser Reise eine nicht unerhebliche Rolle spielen.

An Ostern zu reisen hatte uns gut gefallen. Wir waren früh im Jahr im Reisefieber, konnten darüber hinaus das kalte Deutschland hinter uns lassen und entflohen dem Alltag. Nachteil damals, sehr früh im Jahr war das Reisefieber auch wieder Geschichte, als wir zurückkamen war es in Deutschland immer noch nicht so richtig warm und ihr ahnt es schon, der Alltag hatte uns auch schnell wieder.

Egal! Auch Ostern 2011 ist prädestiniert für einen Kurztrip in den Westen der USA und sei es schon alleine aus dem Grund, dass mein Sohn Ferien hat. Passt aus meiner Sicht gut zusammen, ansonsten wäre die Abwesenheit meines Sohnes an seiner Schule auch nur schwer zu erklären.

Die Vorbereitung

In den Wochen vor dem Start in die „Father and Son Tour“ ist mir einmal der Gedanken gekommen, wir sollten uns vorbereiten. Wie nennt man eigentlich einen Urlaub wie er uns zwei bevorsteht. Nennt man ihn Erlebnisurlaub, Abenteuerurlaub oder eventuell sogar Erholungsurlaub? Um Gottes Willen nur das nicht. Erholungsurlaub klingt irgendwie nach Österreich und die Alpen oder an einen Mittelmeeraufenthalt. Nein, dies wird unserer Art Urlaub nicht richtig gerecht. Vielleicht bin ich aber auch nur zu arrogant mir dies einzugestehen. Erholung! Abenteuer! Erlebnisse! Das alles wollen wir haben. Selbstverständlich!

Für amerikanische Urlaubsverhältnisse nehmen wir uns wieder einmal nur sehr wenig Zeit dafür. Länger als die 13 Tage die wir geplant haben, sind halt leider nicht drin. Mein Sohn muss schließlich wieder in die Schule und die Ferien sind an Ostern nun mal nicht länger. Bis ganz zum letzten Tag wollen wir die Ferien auch nicht ausnutzen, denn nach Ostern stehen für meinen Sohn mit Sicherheit auch wieder wichtige Schulaufgaben auf dem Programm, die ebenfalls etwas Vorbereitung erfordern. Genau wie dieser Urlaub.

Unsere Familienurlaube bereitet zu einem großen Teil meistens meine Frau vor. Da sie das wirklich sehr gut macht und es bei den bisherigen Urlauben überhaupt keinen Anlass zur Kritik gab, habe ich mich auch nie ohne gefragt zu werden eingemischt. Dafür habe ich mich in der Vergangenheit mit den Männertouren beschäftigt. Da diese Tour einen Ersatz für meine Männertour darstellt, wird dieses Mal die Verantwortung bei mir hängen bleiben. Großzügig wie ich nun einmal bin, räumte ich meinem Sohn ein Mitspracherecht ein. Am Ende würde er mich sonst für alles verantwortlich machen und diese Last der Verantwortung wollte ich nicht tragen.

Also fragte ich ihn wie er sich diesen Urlaub vorstellen würde. Natürlich waren meine Vorstellungen zu diesem Zeitpunkt schon sehr weit vorangeschritten und ich musste darauf hoffen durch sein Mitwirken nicht allzu große Kompromisse eingehen zu müssen. Da ich ihn aber wie vorstehend schon erwähnt recht gut kenne, habe ich seine Vorlieben vorsichtshalber schon einmal mit eingebaut. Trotzdem war ich über seinen Stadtwunsch doch recht erstaunt. Er wollte sich San Francisco ansehen. Daran hätte ich jetzt nicht unbedingt gedacht. Klar war mir schon vorher er würde, wenn sich die Gelegenheit nur irgendwie ergeben sollte, gerne noch einmal dem Disneyland Anaheim einen Besuch abstatten. Seit 2004 machten wir einen mehr oder minder größeren Bogen darum wann immer wir in der Stadt waren. Jetzt auf seiner eigenen Tour wollte er es noch einmal wissen. Dies war im Grunde genommen alles an Wünschen. Den Rest überließ er wieder getrost mir.

Durch die beiden geplanten Anlaufpunkte San Francisco und Anaheim verbunden mit der recht kurzen Urlaubszeit war klar, es würde einen Oneway-Flug geben müssen. Das ganze deshalb, weil ich natürlich unbedingt in den Südwesten rein wollte. Las Vegas, Whitmore Point, Toroweap Point, Page und Umgebung und vieles mehr hießen meine Favoriten. Vor allem der Whitmore Point hat es mir angetan. Bereits 2009 hatte ich probiert diesen Aussichtspunkt des Colorados zu erreichen und war aufgrund der schneebedeckten Gravelroads jämmerlich gescheitert. Aber im Monat Februar war auch nicht unbedingt davon auszugehen ohne Schnee durchzukommen. Der Monat April schien mir da schon eher erfolgsversprechend. Durch dieses Ziel würde dann auch gleich noch die Abenteuerlust gestillt werden. Unsere Tour versprach also sehr abwechslungsreich zu werden. Volle Städte, Freizeitparks und künstliche Welten gepaart mit Natur, Einsamkeit und der wirklichen Welt da draußen im Westen und wir mittendrin.

Natürlich habe ich die Flüge wie immer sehr frühzeitig gebucht und wie so oft hat sich auch dies als sehr sinnvoll erwiesen. Ferienzeit ist eben definitiv keine Zeit für Schnäppchenjäger. Meine Erfahrung sagt je früher man bucht, desto billiger fliegt man. Das ein oder andere Hotel haben wir uns auch im Vorfeld raus gesucht und selbstverständlich haben wir auch die Tickets für das Disneyland bereits in der Tasche ehe die Reise los geht.

Dies sind die ganz normalen Vorbereitungen wie sie jeder USA Reisende trifft. Wir haben uns aber zusätzlich noch ganz anders vorbereitet. Wenn ich wir sage, dann meine ich damit vor allem meinen Sohn. Er ist 16 Jahre alt und in den USA dürfte er bereits mit einem eigenen Fahrzeug die Gegend unsicher machen. Natürlich nur unter der Voraussetzung er wäre amerikanischer Staatsbürger und würde in einem dementsprechenden Staat wohnen, indem dies auch möglich wäre. Diese Regelung ist nämlich von Staat zu Staat unterschiedlich. Aber darum geht es jetzt hier gar nicht. Auf unserer Reise bin ich also der einzige Führerscheininhaber und werde deshalb auch alle Fahrstrecken alleine fahren müssen. Soweit so gut. Wir haben uns jetzt überlegt, es wäre vielleicht gar keine so schlechte Idee, wenn unser Sohn zumindest mit den Grundbegriffen des Fahrens vertraut wäre. Man stelle sich nur einmal die Situation vor, wir sind am Whitmore Point und ich bekomme einen Kreislaufzusammenbruch oder nicht ganz so dramatisch, ich breche mir ein Bein. Auf jeden Fall wäre es mir unmöglich das Fahrzeug zu bewegen. Ich fand es irgendwie beruhigender zu wissen, mein Sohn wäre in der Lage das Fahrzeug bis in die nächste Stadt oder zumindest dem nächsten Haus zu fahren und Hilfe zu holen. Im Falle des Whitmore Points wären dies gut und gerne 90 Meilen. Leider ist die in der Nähe befindliche 10-Bar-Ranch über Ostern geschlossen. Hilfe von dieser Seite ist also nicht zu erwarten.

Zusätzlich hatte meine Frau auch noch gleich ein tolles Geburtstagsgeschenk für unseren Sohn parat. Die Geschichte mit dem Herzinfarkt am Whitmore Point musste natürlich mehr oder minder als Vorwand herhalten. Unser Sohn machte auf jeden Fall im Vorfeld unserer Reise seine ersten Fahrversuche auf neutralem also nicht öffentlichem Gelände. Meine Chancen im Ernstfall zu überleben sind dadurch rapide gestiegen. Irgendwie beruhigend finde ich.



Father and Son Tour 2011

Father and Son Tour 2011
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StepMap Father and Son Tour 2011


So oder so ähnlich könnte unsere Route aussehen. Nichts genaues weiß man nicht. Sicher ist aber, wir wollen die folgenden Ziele ansteuern.

Ziele + Links

San Francisco 49-Mile-Drive Carmel by the Sea, 17-Mile Drive Big Sur
Hike - McWay Falls Hike - Limekiln Nacimiento-Fergusson-Road
Mulholland Drive Disneyland Resort Anaheim Aikens Arch
Whitmore Canyon Toroweap Point Cobra Arch
Sidestep Canyon Bluepool Arch Birthday Arch
Wahweap Hodoos Observation Point Christmas Tree Pass

Hinter jedem Bild verbirgt sich ein Link den ihr gerne auch anklicken dürft. Natürlich bin ich nicht für die Inhalte der Seiten verantwortlich die dann aufgehen, allerdings handelt es sich dabei durchwegs um informative Seiten. Unter anderem sind auch Internetseiten dabei, die mich schon öfters auf meinen Reisen begleitet haben und wertvolle Dienste geleistet haben wie z.B. die äußerst informative Seite von Fritz Zehrer. Aber auch Seiten, die ich erst kürzlich gefunden habe und die u.a. die Umgebung von Las Vegas in einem ganz anderen Licht zeigen. Die Seiten gehören mrsarcadia.de. Wenn ihr euch fragt, wo bekommt er nur immer diese Tips her. Dann schaut doch mal hier rein. Hier findet ihr alles über die USA: usa-stammtisch.

Restaurants

Das ein oder andere Male wird man uns sicher in den vorstehend genannten Restaurants finden. Auch das gehört zum Urlaub dazu. Wer Lust hat, ist herzlich eingeladen uns auf dieser Reise virtuell zu begleiten.

Viel Spaß wünsche ich Euch und uns natürlich auch.

@lljogi 2018 - Träume nicht dein Leben, lebe deinen Traum