Wie gehts eigentlich

dem Vulkan

11.09.2014 - der letzte Tag

Update Vulkan

Auch heute nichts neues. Der Vulkan wird nicht so ausbrechen, dass wir heute nicht nach Hause fliegen können. Trotzdem war das Update "Wie gehts eigentlich dem Vulkan" jeden Morgen die erste Frage und begleitete uns den ganzen Urlaub über. Schön dass du still gehalten hast.
Holuhraun Eruption

Die letzte Nacht in Island ging heute Morgen mit einem lauten Rumms vorüber. Beim Anziehen des T-shirts schaffe ich es tatsächlich, in der Küche unserer Hütte die Lampe über dem Esstisch zu zerstören. Aber nicht nur ein klein wenig, sondern richtig. Meine Hand ist auch gleich noch blutig. So fängt der Tag schon mal super an und beim Auschecken kostet der Spaß uns umgerechnet ca. 70€ extra. Soll man sich dadurch den Spaß verderben lassen?.. Nein, natürlich nicht. Wer ja noch schöner. Der letzte Tag muss genossen werden. Unser Flieger geht eh erst morgen früh. OK, er geht um 0.45 Uhr in der Nacht. Der ganze Tag gehört noch uns. Das Auto müssen wir nicht vor 22.00 Uhr abgeben und vorher müssen wir auch nicht am Flughafen sein. Also sehr viel Zeit um sie hier noch tot zu schlagen.

Erstes Ziel...Kerið:

Die Vulkanologen gingen früher davon aus, dass es sich bei dem Krater um einen Explosionskrater handeln würde. Man fand jedoch bei genauerer Untersuchung keine Ascheschicht, was die Therorie in sich zusammenbrechen ließ. Heute wird eine andere Theorie bevorzugt, die mir aber leider etwas zu kompliziert war um sie zu behalten. Also lasse ich es. Ist eigentlich auch gar nicht so interessant. Der Krater ergibt ein paar schöne Fotos, man kann sich etwas bewegen, gut ist. Leider kostet die Besichtigung Geld und egal wie teuer oder auch billig es war, rentiert hat es sich nicht.

Spannend ist vielleicht noch die Tatsache, dass ein steigender Wasserspiegel hier in Kerið den in gleichem Masse sinkenden Wasserstand eines Teiches bei Búrfell in Grimsnes bedingt. Warum, wieso, weshalb? Fragt mich nicht, ich habe keine Ahnung. Aber behauptet haben sie es.

Wir machten noch einen kleinen Ausflug zur Südküste Islands und besuchten die nette kleine Strandarkirkja.

Hergebracht hatte uns die Suche nach einem Cache. Neben Urlaubsreisen ein weiteres Hobby von uns. Schon manches Mal hat uns die Cachesuche zu ungewöhnlichen Plätzen geführt, die man ansonsten nicht besucht hätte. Diese Kirche hätten wir sicher nicht in unsere to-do Liste aufgenommen. Trotzdem war sie sehenswert. Natürlich kein unbedingtes Muss, aber trotzdem nett und ich meine jetzt nicht "nett als die kleine Schwester von schei..e. "

Weiter gings zur Krýsuvík-Seltún Geothermal Area. Hier übersteigt in 1000m Tiefe die Temperatur 200 Grad C. Seltún gehört zu einer von vier Vulkanketten, die in einer Ausbruchzone entlang der Halbinsel von Reykjanes liegen. Um die Dampfquellen lagert sich erheblicher Schwefelstoff ab. In früheren Jahrhunderten wurde der Schwefel zur Pulverherstellung benutzt.

Das Wort das mir hier sofort wieder einfällt ist nett. Es war nett. Nicht mehr und nicht weniger. Wir hatten uns von den Geothermaltätigkeiten in Island einfach mehr versprochen. Bereits am Myvatn waren wir etwas enttäuscht und auch dieses Gebiet konnte den Eindruck nicht verbessern. Wir wollten aber sowieso noch nach Reykjavik hinein und das taten wir dann auch.

Schauen wir doch mal was es als Info so über diese Stadt zu berichten gibt:
Reykjavík ist die Hauptstadt Islands. Mit ihrer geografischen Lage (Breitengrad 64° 08' N, 269 Kilometer südlich des nördlichen Polarkreises) ist sie die am nördlichsten gelegene Hauptstadt der Welt.

Der Name Reykjavík ist das isländische Wort für „Rauchbucht“; er rührt vermutlich von den Dämpfen der heißen Quellen in der Umgebung her und wird einem Missverständnis des ersten Siedlers Ingólfur Arnarson zugeschrieben. Die Stadt ist die älteste permanente Siedlung des Landes. Obwohl die ersten Siedler bereits 870 das Land bevölkerten, wuchs das Gebiet nur sehr langsam und wurde erst 1786 offiziell zur Stadt erhoben.

Reykjavík ist mit 121.230 Einwohnern (Stand: 1. Januar 2014) die größte Stadt Islands; hier wohnen etwa 37,3 % der Gesamtbevölkerung des Landes. In der Metropolregion Reykjavík leben über 200.000 Menschen.

Die Stadt ist niedlich. Wenn man Downtown unterwegs ist, hat man nicht das Gefühl in einer Hauptstadt zu sein. Wenn wir eine Stadt besichtigen, von der wir nicht sehr viel Ahnung haben, fahren wir meistens mit dem Auto einfach mal Downtown und suchen uns einen Parkplatz. Hier haben wir das ganz genauso gemacht und haben in der Nähe dieses Gebäudekomplexes unseren Toyoten abgestellt.

Bei dem Gebäude handelt es sich um die Harpa, das Konzert- und Konferenzhaus Reykjaviks. Es wurde im Jahre 2011 eröffnet und gilt mit der vom Künstler Olafur Eliasson gestalteten Fassade als architektonische Attraktion und neues Wahrzeichen der Hauptstadt. Man kann einfach hinein gehen und von innen besichtigen, außerdem musste ich mal ganz dringend dahin, wo der Kaiser zu Fuß hingeht. Auch dies ließ sich problemlos bewerkstelligen.

In nicht allzu großer Entfernung von der Harpa steht die Hallgrímskirkja. Man läuft durch die Fußgängerzone Reykjaviks hindurch und direkt auf sie zu.

Die Hallgrímskirkja ist eine evangelisch-lutherische Pfarrkirche, das größte Kirchengebäude Islands und das zweithöchste Gebäude des Landes. Die Kirche ist das sechstgrößte Bauwerk des Landes. Die Planungsarbeiten für die Hallgrímskirkja begannen 1929, der Bau 1945. Die Krypta, die sich unter dem Chor befindet, konnte 1948 geweiht werden. Der Kirchturm wurde 1974 fertiggestellt. Erst 1986 wurde das Kirchenschiff vollendet. 60 Prozent der Baukosten wurden durch Spenden aufgebracht.

Die Kirche wurde nach dem isländischen Kirchenlied-Dichter Hallgrímur Pétursson (1614–1674) benannt. Entworfen wurde das Gebäude von dem Staats-Architekten Guðjón Samúelsson (1887–1950). Seinen Entwurf legte er 1937 vor. Auffallend ist die Ähnlichkeit der Betonpfeiler, die sich in großer Zahl um den Turm der Hallgrímskirkja aneinanderreihen, mit Basaltsäulen, einem gängigen Motiv der isländischen Landschaft. Die weiße Farbe soll an die Gletscher erinnern.

Im Inneren kann mittels einem Aufzug der Turm erklommen werden. Von oben hat man einen tollen Ausblick auf die Stadt.

Gleich gegenüber der Kirche liegt das kleine Café Loki. Dort machten wir dann erst einmal eine wohl verdiente Pause.

Am Parlament und am Rathaus vorbei liefen wir wieder in Richtung unseres Ausgangspunktes an der Harpa. Selbstverständlich gab es noch einen kleinen Abstecher hierher...

Auf isländisch heißt die Skulptur Sólfar, was soviel wie Sonnenfahrt bedeutet. Darstellen soll das ganze unverkennbar ein Wikingerschiff. Geschaffen wurde dieses Kunstwerk aus Edelstahl im Jahre 1986 von Jón Gunnar Árnason. Mittlerweile ist es wohl eines der am meisten fotografierten Kunstwerke in der Stadt.

Der Besuch im Café hat uns nicht wirklich voran gebracht, hungertechnisch. Dieser war nach wie vor vorhanden und wir machten uns mit Hilfe des Navis auf die Suche nach einem Pizza Hut. Wir hatten richtigen Hunger und fanden unsere Erlösung in einem Kaufhaus.

Lecker! Mittlerweile war es Abend geworden und die Dunkelheit legte sich über die Stadt. Wir fuhren noch einmal zur Perlan hinauf...

...konnten dem dortigen Kunstwerk unsere Aufwartung machen...

...schossen noch ein paar etwas zu dunkle Fotos von Reykjavik...

...setzten uns in unseren Toyoten und fuhren zum Keflavik Airport. Wir gaben unser Auto bei Hertz wieder ab und checkten bei Air Berlin ein. Selten habe ich einen solch gut besuchten Flughafen zu so später Stunde gesehen. Nichts deutete darauf hin, dass der Tag bald vorüber sein würde.

Der Rückflug war angenehm. Es war Nacht, wir waren müde und so konnten wir etwas schlafen. Kurz unterbrochen wurde der Schlaf durch einen Blick aus dem Fenster, als wir über "unseren" Vulkan flogen. Das Bild ist qualitativ eher minderwertig, aber es war wie ein letzter Abschiedsgruß vom Bárðarbunga.

zurück   vor

@lljogi 2018 - Träume nicht dein Leben, lebe deinen Traum