Easter Egg

2010

27.03.2010 - we fly west

(mit Doppelklick die Animation einfach starten)

Eine kurze Entfernung für die Menschheit, ein langer Flug für uns
unbekannter Künstler im März 2010 :)

Der Reisebericht muss doch irgendwie beginnen. Wir haben bereits die 2. Nacht des Osterurlaubes vor uns. Das heißt im Reisebericht ist noch der erste Tag, aber als ich diesen 1. Tag zu Papier bzw. in den Computer bringe, ist bereits der 2. Tag vorüber.

Verwirrend?

Dann habt ihr in etwa eine Vorstellung von dem was der Jetlag mit mir und meinem Gehirn gerade anstellt. Wir liegen im Caesars Palace und meine Family ist jetzt, da es knapp nach 8.oo Uhr Ortszeit ist, soeben dabei in das Reich der Träume hinüberzugleiten. Aber ich fange besser von vorne an.

Samstag, 27.03.2010. Es ist fast 7.oo Uhr als wir uns zum Leberkäsfrühstück versammeln. Was für einen genialen Flug haben wir uns da dieses Mal ausgesucht. Der Flieger wird erst um 15.40 in München starten. Gestern in den Abendnachrichten von NTV wurde noch auf den Beginn der Osterferien und den damit verbundenen Stau hingewiesen. Auch erwähnt wurde dabei der Flughafen Frankfurt, an dem ein Vielfaches der sonstigen Fluggäste erwartet werden würde.

Wir machten uns weniger Sorgen darum, ob es in München auch so chaotisch wie in Frankfurt vermutet zugehen würde. Nein, unsere Sorgen waren eher auf die Fahrt zum Flughafen gerichtet. Deswegen wollten wir früh genug dran sein. Was würde es schon ausmachen auf dem Flughafen etwas länger herumzusitzen. Besser dort als vorher im Stau, mit einem ständigen Blick zur Uhr und der Sorge nicht beim Start im Flieger zu sitzen.

Im Vergleich zum Frankfurter Flughafen ist der Münchner eher ein Busbahnhof. Klein und fein, vor allem aber gemütlich. Mehr als 3,5 Stunden vor dem Abflug haben wir unsere Bordkarten am Self-Checkinn Automaten ausgedruckt und unsere Gepäckstücke abgegeben. Weil man Wartezeit am Besten mit Essen verbringt, gibt es auch noch gleich beim Dallmayr ein zweites Weißwurstfrühstück.

Ziemlich pünktlich um 15.45 Uhr hebt dann unser Airbus ab.

Die Winde standen günstig und schon kurz nach dem Start verkündete unsere Co-Pilotin, dass wir gute 50 Minuten eher in Los Angeles landen würden als vorgesehen. Also statt um 20.00 Ortszeit schon um kurz nach 19.00 Uhr. Habe ich und alle anderen auf jeden Fall nichts dagegen. So ein Langstreckenflug ist anstrengend. Da kann man noch so toll sitzen, da kann das Essen noch so gut sein, was es im übrigen auf jeden Fall war, nach dem ersten Film und dem anschließenden Blick auf die Flugzeit ist man schon einigermassen verzweifelt.

Zu diesem Zeitpunkt hat mir schon alles wehgetan was weh tun kann. Jetzt wäre ein Bett genau richtig gewesen. Zu allem Überfluss ging auch noch das Inseatentertainment meiner Frau überhaupt nicht. Trotz mehrmaligem Neustartversuchen durch das Bordpersonal konnte das Teil nicht zu einem fehlerlosen Betrieb überredet werden. Shit happens. Mit mir tauschen wollte sie dann aber auch nicht. Heroisch fügte sie sich in ihr Schicksal. Die angebotenen Filme waren eh nicht der Bringer.

Im Gegensatz wie erwähnt zum Essen. Es gab Fisch oder Gulasch. Beides schmeckte unerwartet phantastisch. Das absolut beste Essen welches ich je in 30.000 Fuß Höhe gegessen habe.

Wie bereits kurz nach dem Start in München verkündet, landeten wir dann tatsächlich um kurz nach 7.oo Uhr in Los Angeles. Die Stadt der Engel begrüßte uns mit ca. 70 Grad Fahrenheit und wolkenlosem Himmel. Leider aber auch fast sonnenlosem Himmel, denn es wurde schon wieder Dunkel. The Family kommt, der Tag geht.

Besonders gründlich waren am heutigen Tage die Immigration-Officers. Die Reihe vor uns lichtete sich nur spärlich. Ein Officer war aber auch neugierig. Seine Einreisenden mussten mehr als gefühlte 30 min. seine Fragen ertragen. Gott sei Dank durften wir an einen anderen Schalter. Hier ging es etwas schneller. Wobei das Wort schnell im Wortschatz der Officers generell nicht vorhanden sein dürfte.

Vorteil des Prozedere, unsere Koffer hatten wir im Hand-um-drehen. Das Band mit dem Gepäck aus München war schon wieder gestoppt und unsere Koffer standen ganz einsam und alleine daneben. Offensichtlich waren wir die letzten unseres Fluges. Weil es aber so schön war in einer Schlange zu warten, durften jetzt alle Einreisenden nochmals beim Zoll vorbei. War ja schon immer so, hier aber schauten die Zollbeamten nochmals jeden Pass durch und nahmen den weißen Zollzettel zu sich. Das dauerte nochmals. Nach einem 12 Stunden Flug stehst du da echt kurz vor der Explosion. Vor allem bei solchen sinnlosen Tätigkeiten.

Vorteil des Ganzen, das Adrenalin in unserem Körpern hielt uns wach. Wir hatten zwar alle im Flieger ein klein wenig geschlafen, aber die Müdigkeit war trotzdem sehr groß. Auto musste auch noch eines her. Das ging jetzt aber sehr flott. Wir hatten auch wohlweislich bei National gemietet, die deutschen Lufthansaflieger standen ja alle bei Alamo an.

Unser neues Familienmitglied ist jetzt ein Jeep Commander. Wir hatten nur die Wahl zwischen weiß und schwarz. Andere Autos hatte er gar nicht da. Mr. National meinte nur, wir könnten gerne an jeder anderen Vermietstation im Land das Auto umtauschen, wenn es uns nicht gefiele. Obwohl der Kofferraum für uns etwas klein ist, werden wir ihn wohl behalten.

Ivanhoe - unser schwarzer Ritter

Ein Hoch auf unseren TomTom (von meiner Frau scherzhaft nur TamTam genannt). Mein Männerspielzeug brachte uns zielsicher vom LA Airport nach West Covina in unser Hotel. Dort musste ich wieder meinen langsam zur Gewohnheit werdenen Kampf, mit unserem 3. Bett am 1. Abend, austragen. Die Eincheckerin wollte mir Partout kein Zimmer mit Sofabett geben und auch ein Roll-away Bett könne sie mir nicht ins Zimmer stellen, wegen irgendwelchen Feuerbestimmungen. Ich zeigte ihr meine online getätigte Reservierung. Dort stand in reinstem Englisch mein Name und das gebuchte Zimmer mit 2 Queens und einem Roll-away Bett. Ein gebuchtes Zimmer für 2 Erwachsene und 3 Kinder. Es könne ja wohl nicht sein, dass ich online reserviere und von ihnen vor Ort jetzt kein Bett kriegen würde, fuhr ich die Checkerin an. Daraufhin sagte sie den Satz des Tages:

Ach ja, online können sie alles buchen. Die tun alles damit sie bei uns buchen.

Das Fragezeichen das über meinem Kopf erschien muss wohl riesengroß gewesen sein. Auf jeden Fall gab sie uns dann trotzdem das gewünschte Roll-away. Nicht ohne aber von mir aus ihrer Haftung wegen des Feuerdingsbum entlassen worden zu sein. Wird schon nicht gerade heute Nacht brennen.

Ohne das Zimmer eines Blickes zu würdigen setzten wir uns wieder in unseren Ivanhoe und fuhren zum nächsten nur wenige Hundert Meter entfernten Dennys. Der Urlaub konnte beginnen. Um kurz vor Mitternacht gingen dann die Lichter bei uns aus. Die Anreise wäre geschafft und wir waren es auch.

Zum Abschluß des Tages die Auflösung meines kleinen Quizes für zwischendurch. Unser Holiday kann auf jeden Fall jetzt beginnen:

Hier der neue Songtext für den heutigen Tag. Die Auflösung wie immer gibt es morgen.

Water, water get yourself in the cool, clear, water
The sun shines brightly down on Penny's place
The sun shines brightly down on the bay
The air's so clean it'll just take your mind away
Take your mind away
Take your mind away

@lljogi 2018 - Träume nicht dein Leben, lebe deinen Traum