23.08.2007

Info: Mein Reisebericht wird nach wie vor Live geschrieben, d.h. am Abend werden die Erlebnisse des Tages schriftlich und bildlich verarbeitet. Leider hat aber nicht jedes Motel ein WLAN zur Verfügung oder ist so langsam, dass jedes Upload stundenlang dauern würde. Dies führt manchmal zu Verzögerungen von einigen Tagen. Schönen Gruß nach Hause, uns geht es trotzdem gut.

unsere Route heute, zum Vergrößern einfach anklicken

Der heutige Tag beendet die 1. Woche in den USA. Die Zeit ist vorbei gegangen wie im Flug. Wir können kaum glauben, dass wir jetzt schon wieder eine ganze Woche hier sind. Auf der anderen Seite haben wir auch schon wieder eine ganze Menge erlebt und heute wartete noch einmal der Yosemite National Park auf uns.

Gestern habe ich den Reisebericht mit dem Hinweis beendet, wir waren gestern nicht einmal beim Essen. Frühstück hatten wir im Motel und das restliche Essen aus unserer Coolbox. Meine Frau hat eine Art Baguette und Semmel gefunden die nicht nur genießbar sind, sondern sogar ganz gut schmecken. Heute morgen war die Abstinenz dann aber wieder vorbei und wir haben uns im Miners Inn Restaurant in Mariposa ein zünftiges amerikanisches Frühstück genehmigt.

Frisch gestärkt ging es dann nochmals das Tal des Merced River in Richtung des Yosemite Valley hinauf. Zwischendurch gibt es eine kleine Umleitung, weil ein ganzer Berg sich auf den Weg gemacht hatte und talwärts rollte. Die Strasse war leider im Weg und wurde geradezu überrumpelt. Man hat jetzt 2 Behelfsbrücken gebaut und die Strasse auf die andere Seite, der ehemaligen Railway-Linie, verlegt. Scheint eine längere Einrichtung zu bleiben. Bauarbeiten gibt es im Moment auf jeden Fall keine an der Strasse.

Unser Weg im Park führt uns heute, wie gestern schon angekündigt, auf den Sentinel Dome und den Glacier Point. Zuvor kommt man aber an einem der bekanntesten Aussichtspunkte des Parks vorbei. Die Aussicht von hier oben ist einfach grandios.

links die Steilwand des El Capitan und weiter hinten schaut der Half Dome heraus.

Durch das Tal führen im Prinzip 4 Fahrbahnen. Zwei hinein und zwei heraus. Von hier oben sieht man aber nur Wald im Valley, als wenn es dort keine Menschen geben würde. Von weiter oben, dem Glacier Point, sieht es dann natürlich schon wieder etwas anders aus. Zunächst stand aber unsere heutige Wanderung auf den Sentinel Dome an oder wie er von meinen Frauen getauft wurde, der Glatzkopf. Vom Trailhead aus geht man in gut 30 - 45 Minuten auf den Dome hinauf. Je nach nachdem, ob man hetzt oder sich etwas mehr Zeit läßt. Wir hatten heute nicht vor irgendwelche Wettrennen zu veranstalten und haben uns Zeit gelassen. Zunächst geht der Weg durch lichte Wäldchen in Richtung des gut sichtbaren Domes.

Dann umrundet man den Dome und nimmt ihn von hinten. Ein kurzer knackiger Aufstieg und schon ist man oben.

Kurz vor dem letzten Aufstieg kann man noch diesen Blick auf den Half Dome erhaschen.

Von oben hatten man einen unbeschreiblichen, grandiosen Rundblick über den Yosemite Park. Das Valley mit El Capitan, Yosemite Falls und dem Half Dome liegt einem sozusagen zu Füßen. Hier kann man einfach nur Bilder sprechen lassen.

wohl jedem bekannt, der Half Dome

die im Sommer ausgetrockneten Yosemite Falls

und natürlich El Capitan, die Wand der Wände

Hier rauf hatten sich auch wieder unsere Freunde von den Vernan Falls gestern versammelt. Allerdings waren es heute keine Chipmunks, sondern Squirrels. Aber wer wird denn so kleinlich sein. Diese Jungs wissen wie man sich für ein Foto zu positionieren hat. Selbstredend erwarten sie dafür auch ein Trinkgeld. Da wir aber Deutsche sind und damit in Sachen Trinkgeld geben den dementsprechenden Ruf haben, gabs von unserer Seite nichts. Allerdings wurde uns wieder etwas stiebizt, eine kleine Möhre.

vielleicht sollten wir einen mit Heim bringen

Auf dem Sentinel Dome ist man zwar nicht alleine, im Gegensatz zum Glacier Point aber ziemlich einsam. Am Glacier Point wird man dann wieder von den Menschenmassen erschlagen. Aber hier ist man parkplatztechnisch darauf vorbereitet. Der Blick von hier oben ist aber auch so was von Postkarten tauglich.

unser gestriges Ziel, oben die Nevada Falls und darunter der Vernan Fall

Hier noch der Blick von oben ins Valley. Von hier sieht man schon das es nicht ganz unbewohnt ist.

Ein Blick auf die Uhr verriet uns aber, dass es jetzt an der Zeit war dem Yosemite "Lebe wohl" zu sagen. 2 Uhr am Nachmittag und noch ca. 160 Meilen vor uns. Die heutige Nacht werden wir in Three Rivers, zu Füßen des Sequoia National Park verbringen. Der Weg vom Glacier Point bis zum Parkausgang ist nichts für zarte Gemüter. Wer hier nicht sattelfest in Sachen kurvenfahren ist, kann ganz schnell die Lust und noch mehr verlieren. Die Landschaft verliert mit zunehmender Entfernung vom Eingang des Yosemite an Reiz. Über Fresno und Visalia fuhren wir in Richtung der Mammutbäume auf die sich unsere Kinder so freuen. Morgen werden wir den Sequoia Park stürmen. Dafür müssen wir einigermassen ausgeruht sein. So geht wieder ein erfüllter Urlaubstag zu Ende.

Gestern hatte ich noch vergessen eine kleine Anekdote über die 45 min. im Stau zu erzählen. Direkt neben uns hat es einen kleineren Auffahrunfall gegeben. Ein etwas älterer Pickup hat einen Nissan von hinten leicht gerammt. Der Fahrer hatte gerade die schöne Landschaft bewundert, als sein Vordermann einfach stehen blieb. Rums war er auch schon drauf gefahren. Was würde jetzt in einem solchen Fall in Deutschland passieren? Aussteigen aller Beteiligten, gegenseitige Vorwürfe, holen der Polizei, austauschen von Adressen und Versicherungsdaten usw. Was haben unsere beiden Fahrer gemacht. Der Gerammte ist ausgestiegen und hat nachgesehen was ihn da eigentlich gerammt hatte. Der Rammer blieb im Auto sitzen und öffnete nur seine Fahrertüre leicht. Nachdem der Gerammte seinen Kofferraum öffnete und wieder schließ, war er offensichtlich zufrieden und zuckte mit den Schultern. Der Rammer zuckte zurück. Beide schlossen wieder ihre Türen und die Sache war erledigt Wie groß der Schaden an beiden Fahrzeuge war, ließ sich von unserer Position aus schlecht sagen, aber ohne Schramme ging dieser Unfall sicher nicht ab. Ein Kratzer im Lack schien die beiden aber nicht näher zu beschäftigen.

Anschließend noch ein Bild des Tages. Es zeigt wie weit die Vaterlandsliebe gehen kann. Faszinierend.

@lljogi 2018 - Träume nicht dein Leben, lebe deinen Traum