29.08.2007

unsere Route heute, zum Vergrößern einfach anklicken

Langsam kehrt wieder Routine in die morgendlichen Abläufe ein. Am Anfang jeden Urlaubes ist alles noch neu, doch mit der Zeit wiederholen sich die Abläufe. Heute morgen gibt es wieder Frühstück im Motel. Wie meistens zwar nur Continental, aber zwischendurch reicht uns das auch. Die vielen Bauarbeiter, die im Super8 heute nächtigten, haben sich scheinbar für etwas herzhafteres entschieden. Von Ihnen war im Frühstücksraum nichts zu sehen.

Heute gehts in Richtung Norden weiter. Ziel unserer heutigen Etappe sind die Redwoods. Den Highway 101 werden wir heute nur für kurze Abstecher verlassen. Den ersten machen wir zur Avenue of the Giants. Nahezu parallel zur 101 führt die Strasse durch die Redwoodwälder. In den dichten Wäldern schafft es die Sonne kaum bis zum Boden durchzudringen und es entsteht auf diese Weise eine gespentische Stimmung. Hab ich nicht da hinten gerade BigFoot laufen gesehen?

die Bilder stammen vom Founders Grove an der Avenue of the Giants

Die Redwoods sind im Vergleich mit den Sequoias, die wir vor einigen Tagen besuchten, höher. Dafür allerdings auch geringer im Durchmesser. Deswegen sind vielleicht unsere Kids nicht ganz so beeindruckt von Ihnen, wie sie das bei den Sequoias waren. Einen Unterschied von 10, 20 oder 30 Metern in der Höhe sieht man von unten nicht. Wohl aber einen Unterschied im Durchmesser am Boden von mehreren Metern. Allerdings liegen hier in der Founders Grove einige dieser Giganten am Boden. An ihnen kann man dann wieder die Größe erfassen, was die Kids dann letztendlich doch noch beeindruckte.

dieser Redwood war über 1600 Jahre alt als er fiel. Er war der höchste und dickste im Founders Grove und stammt wahrscheinlich aus einer ganz anderen Zeit, als die Bäume die hier heute stehen. So beschreibt ein Schild diesen gefallenen Baum, ein richtiges Ungetüm.

Wer sich bisher die Frage stellte, warum heißen die Redwoods Redwoods, der bekommt hier seine Antwort.

Damit wäre auch das geklärt. Ich bin ehrlich und hatte mir diese Frage bisher so explizit nicht gestellt und bekam die Antwort trotzdem. Nach dem kurzen Trail am Founders Grove machten wir uns wieder auf den Weg, weiter nach Norden. Es war jetzt kurz nach 1 Uhr und der Hunger meldete sich. Das Frühstück vom Motel heute morgen war längst verdaut und unser Mägen sind inzwischen Nachschub im ausreichenden Maße gewöhnt. Da traf es sich doch hervorragend, dass wir in Fortuna einen Denny´s fanden.

wenigstens ein Bild von einem Denny´s wollte ich einmal online stellen

Auf die beiden Freunde hier hatten wir wie immer in den USA überhaupt keine Lust. Ich fahre nun seit 1998 regelmäßig in die USA und habe in der ganzen Zeit maximal zwei Mal in einem solchen Etablissement gegessen. Wenn wir wieder in Deutschland zurück sind, wird sich diese Abstinenz dann nicht mehr fortsetzen. Leider gibt es ja bei uns in good old Germany nicht allzuviel sonstige Gelegenheiten Hamburger zu bekommen.

Kurz nach unserem Essensstop kam ein Schild mit dem Hinweis auf den Trinidad State Beach. Diese Gelegenheit wollten wir uns nicht nehmen lassen. Wir wollten schon immer einmal in Trinidad baden gehen. Wo allerdings Tobego abgeblieben ist, kann ich nicht genau sagen. Warum darf eigentlich dieses Kaff mit seinen 200 Einwohnern bei der Fußballweltmeisterschaft mitspielen?

Der Strand war auf jeden Fall ausgesprochen sehenswert. Wer also einmal auf dem Weg in Richtung Norden auf dem Highway 101 unterwegs ist, kann hier kurz abfahren. Wirklich, es lohnt sich.

Ein wenig Pool-Tiding hat meine Familie auch noch gemacht. Meine Frau hat mich aufgeklärt. Wenn das Meer wieder zurückgeht, also bei Ebbe, bleiben viele Meerestiere auf den Felsen am Strand zurück. Dort kann man diese dann einsammeln oder eben wie in unserem Fall fotografieren.

Zum Abschluß unseres Strandbesuches am Trinidad State Beach ein Foto vom Trinidad Lightning House.

Ich glaube man kann erahnen, wie schön es hier ist. Dieser Teil von Kalifornien gefällt uns allen ausnahmslos gut. Habe ich auf der Etappe vom Sequoia in Richtung Pazifikküste und unserer Übernachtungsstation Gilroy noch etwas über die langweilige Landschaft geklagt, so ist hier wieder schöne Landschaft im Überfluss vorhanden. Unsere nächste Anlaufstelle sind wieder Redwoods bzw. ein ganz bestimmter Redwoodwald.

Kurz hinter Orik geht es rechts ab in die Bald Hill Road. Nach ca. 2.5 Meilen und einem dramatischen Höhenunterschied parkten wir am Trailhead des Lady Bird Johnson Grove. Hier sollen die höchsten Bäume der Umgebung zu finden sein. Wir liefen durch einen Wald voller Redwoods. Redwoods so weit das Auge reichte. Der Waldboden war bedeckt mit Farnen, die gut und gerne eine Höhe von 1,50 m erreichten. In einem solchen Wald ist übrigens auch Star Wars - Die Rückkehr der Jedi-Ritter gedreht worden. Wie soll man nur einen solchen Wald im Bild festhalten, so dass man die Stimmung und die Ausmasse später zuhause auch wieder erkennen kann. Vielleicht kann dies ein Profi-Fotograf, ich kann mit meinen bescheidenen Mitteln hierbei nur versagen.

Man fühlt sich wie in einem Urwald ausgesetzt. Wenn um die Ecke ein Dinosaurier stehen würde, die Überraschung würde sich in Grenzen halten. Eine absolute faszinierende Landschaft, die man mit eigenen Augen gesehen haben muss.

Mittlerweile war aber schon wieder nach 5 Uhr geworden und wir wollten jetzt unser Motel für die nächsten 2 Nächte erreichen. Bis Crecent City waren es noch ca. 60 Meilen, also eine gute Stunde zu fahren. Im Best Western haben wir dieses Mal ein Zimmer mit Sofabett vorgebucht. Selten habe ich in einem solchen großen Zimmer geschlafen. Um die Uhr am Wecker am anderen Ende des Zimmers von meinem Bett aus zu sehen, werde ich heute Nacht wahrscheinlich ein Fernglass brauchen.

Zum heutigen Abschluss noch eine kleine Geschichte vom Essen im Denny´s in Fortuna. Unser mittlerer Sohn hatte sich heute für die Miniburger mit Onion Rings entschieden. Nach dem Essen hatte er sehr fettige Finger und da man sich die Finger am Besten mit Wasser wäscht, meinte er: "Ich geh mal schnell meine Finger im Klo waschen". Darauf meine Frau zu ihm: "Ich würde das Waschbecken nehmen".

Wo sie Recht hat, hat sie Recht.

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