Liberty Bell Arch
Der Dank für den heutigen gelungenen Tag gebührt Fritz Zehrer und seiner Internetseite, die sich hinter dem Link verbirgt. Ohne ihn hätte ich den Liberty Bell Arch und vor allem den Colorado Overlook in der Nähe des Hoover Damms sicher nicht gefunden. Mit seinen Angaben allerdings war es kein Problem.
Die Wetterbedingungen waren wie gemacht für uns. Uns wird immer klarer welch unschätzbarer Vorteil in dieser Gegend der Winter hat. Wie man diese Wanderung im Hochsommer hinter sich bringt, kann ich mir nur schwer vorstellen. Soviel Wasser kann man doch gar nicht mit sich führen wie man hier wieder herausschwitzen würde. Solche Nebensächlichkeiten wie Schatten sind den kompletten Weg über nämlich nicht vorhanden.
Unser einziges Wegefindungsproblem war heute das Aufstöbern des Trailheads gewesen. Auf der Suche nach dem Trailhead konzentrierten wir uns nur auf den rechten Abschnitts des Highways und vergassen ganz die Möglichkeit vielleicht nach links abbiegen zu müssen. Auf der Höhe des White Canyon Washs wurde hier ein nagelneuer Trailheadparkplatz errichtet, den wir erst auf den zweiten Versuch hin fanden. Der Parkplatz ist so neu, dass die Infotafeln momentan noch keine Infotafeln sind, sondern einfach nur Tafeln. Die Info folgt bestimmt noch später nach.
Der neue Abschnitt des Hoover Dam Bypass muss unterquert werden und dann geht es den Wash entlang in Richtung Colorado.
Von da an ist es überhaupt kein Problem mehr den richtigen Weg zu finden. Nach ca. 900 Meter geht es nach rechts ab auf eine ehemalige Dirtroad. Nach weiteren 2 km führt ein gut erkennbarer Trail nach links. Diesem Trail folgt man im Prinzip bis zum Liberty Bell Arch und danach noch weiter den Berg hinauf zum Colorado Overlook. Eine Wanderung die man unbedingt gemacht haben muss. Natürlich mit der kleinen Einschränkung was die Machbarkeit des Trails im Hochsommer angeht. Ein paar Bilder anschließend zum Geniesen.
Diese Bighornschafe liefen uns einfach so über den Weg.
Und weil er so schön ist diverse Fotos vom Liberty Bell Arch wie z.B. dieses hier von der Seite.
oder von weiter weg
natürlich waren wir aber auch viel näher dran
auch die Kombination zwischen Arch und neuer Brücke gibt es selbstverständlich
Etwas mehr Schweiß muss man noch aufwenden um den Endpunkt dieser Wanderung zu erreichen. Der Colorado Overlook kommt dann sehr überraschend, wir hatten fast schon nicht mehr damit gerechnet. Irgendwie hatte ich schon befürchtet es würde noch eine Bergkette mehr zwischen uns und dem Colorado stehen.
Wie man sieht ist dies aber am Ende nicht der Fall. Die Aussicht ist atemberaubend und muss sich hinter Punkten wie dem Toroweap Point nicht verstecken. Es geht vielleicht nicht so spektakulär in die Tiefe, aber dies läßt sich leicht verschmerzen.
Nachdem der Hinweg 5,5 km lang war haben wir für den Rückweg den direkten Weg durch den Wash genommen, der nach nur 3.5 km den Trailhead erreicht. Dabei muss man noch einmal kurz durch einen wunderbaren kleinen Canyon hindurchlaufen.
Müde aber glücklich fuhren wir auf direktem Wege vom Trailhead aus in Richtung St. Georg, unserem heutigen Etappenziel. Dabei muss ich noch erwähnen, welcher Betrieb auf der neuen Brücke vor dem Hoover Dam war. Der halbe Westen von Amerika scheint die Weihnachtsferien zu nutzen um sich das neue Bauwerk anzusehen. Meine Frau meinte nur: "Des schopped ganz schea".
Ich sehe die Fragezeichen förmlich vor den Köpfen aufblitzen. Für die Südschweden unter euch wird das Verständnis eventuell etwas schwer fallen. Leider kann man diesen Satz nicht ins Hochdeutsche übersetzen. Für das Verb "schopped" gibt es einfach kein deutsches Wort. Es staucht sich ganz schön, würde es vielleicht am ehesten treffen. Klingt aber bei weitem nicht so sympathisch.
Die tiefstehende Sonne begleitete uns dann auf unserem Wege in Richtung St. Georg. Überhaupt ist die tiefstehende Sonne hier im Winter ein Phänomen. Den ganzen Tag über hat man Lichtverhältnisse wie im Sommer kurz vor Sonnenuntergang oder kurz nach Sonnenaufgang. Ganz wie man es sehen will. Der Vorteil, für Fotos von glühenden und leuchtenden Steinen musst du dein Bett nicht schon in aller Herrgottsfrühe verlassen.
Auch die schon unzählige Male durchfahrene Virgin River Schlucht machte in dieser Sonne ein ganz anderen Eindruck.
In St. Georg genehmigten wir uns heute Abend noch einen Applebees zum Abschluss dieses wirklich tollen Tages. Dabei fällt mir wieder einmal auf bzw. drängt sich mir wieder einmal die Frage auf. Benutzen Amerikaner eigentlich keine Küche zu Hause? Ganz St. Georg scheint auf den Beinen zu sein und essen zu gehen. Die Schlangen vor den Restaurants sind ein Phänomen, dass in Deutschland bestimmt zu tumultartigen Zwischenfällen führen würde. Hier verhalten sich die Wartenden jedoch sehr ruhig, obwohl im Restaurant selber diverse Tische frei sind.
Aufgefallen ist mir auch noch, dass die Sache mit dem Winter Wonderland bisher so nicht eingetreten ist. Natürlich haben wir bisher noch keinen Schnee gehabt. Damit hätte ich jetzt im Death Valley und in Las Vegas auch nicht gerechnet. Obwohl der Weather Channel für übermorgen Schnee ankündigte in Las Vegas. Nein, ich meine die Häuser sind nicht so prachtvoll geschmückt wie dies in Filmen immer wieder dargestellt wird. Das ein oder andere Haus natürlich schon. Aber in der Mehrheit eher nicht. Auch in Las Vegas selber hat sich der Weihnachtsschmuck vornehm zurück gehalten. Hätte ich anders erwartet. Im Luxor war ein wenig auf Weihnachten geschmückt worden.
Das ist aber eines der wenigen Beispiele. Naja, warten wir es einmal ab wie die Suche nach dem Winter Wonderland noch weitergeht.
@lljogi 2018 - Träume nicht dein Leben, lebe deinen Traum