Norwegen Euch-Tag 16
Gestern Abend kam dann der große Regen und wir waren glücklich in unserer gemütlichen und beheizten Hütte zu sitzen. Nebenbei konnte man auch noch auf der trockenen Veranda dösen und den ankommenden Zeltschlafern beim Aufbau des selbigen zusehen. People watching at its best.
Die Nacht verging dann unspektakulär, außer vielleicht, dass es warm war. Im Zelt habe ich ja meistens so um 3 – 4 Uhr Nachts angefangen zu frieren. Davon konnte hier in der Hütte keine Rede sein. Kann man uns denn auch nichts Recht machen?
Heute ging es dann bei strahlendem Sonnenschein zurück in der Zeit. Wir schreiben das Jahr 1989 und meine Frau und ich machten zum ersten Mal gemeinsam Urlaub. Da wir schon immer etwas anders waren, verbrachten wir diesen Urlaub nicht in Malle oder in sonst einer Hotelanlage, sondern in Norwegen. Wir mieteten hier in Nordseter, östlich von Lillehammer, für eine Woche eine Hütte mit Trockentoilette außen. Wie sagte die Frau im Reisebüro damals: „Ach, wie romantisch!“. Am Liebsten hätte ich ihr damals ihr romantisch durch ihr falsches Lächeln hindurchgeschoben. Aber damals wie heute bin ich ja ein friedliebender Mensch. Eine gewisse Abneigung gegen Reisebüros ist jedoch übrig geblieben.
Wir wollten heute die Hütte von damals nochmals besuchen und den dazugehörigen Hausberg, den Neverfjell, besteigen. Die olympischen Winterspiele von 1994 in Lillehammer haben aus einem verschlafenen Nest mitten in Norwegen ein lebhaftes Städtchen mitten in Norwegen gemacht und auch das kleine Bergdorf Nordseter hat sich zum Wintersportort gemausert. Der berühmteste Urlauber hier ist übrigens Michael Schumacher, der hier eine eigene Hütte besitzen soll. Hütten zum Mieten gab es schon 1989, aber nicht in dieser Vielzahl. Unsere damalige Hütte stand immer noch am gleichen Fleck, aber auch sie wurde in der Zwischenzeit vergrößert.
Nach der Besteigung des Neverfjells, nebenbei einer der höchsten Berge in der Umgebung mit knapp 1.100 über N.N., haben wir wieder den Heimweg angetreten. Das Wetter spielte zwar mit, aber von Osten näherte sich doch bedrohlich eine Regenwand. Tja und genau diese Regenwand hat uns dann ca. 5 Minuten vor Erreichen unseres Autos getroffen. Shit happens. Also sind wir, nass wie wir waren, zu unserer Hütte zurück gefahren und haben uns trocken gelegt. Ganz nebenbei konnte ich auch ein kleines Mittagsschläfchen einlegen. Es war gerade so gemütlich im Bett und ich ließ es einfach laufen.
Nachdem wir zum 2. Mal in diesem Urlaub einen Einweggrill ausprobierten und sensationell vor unserer Hütte gespeist hatten, der Regen war uns übrigens nicht bis Lillehammer gefolgt, trieb uns das schöne Wetter nochmals aus dem Haus. Wir wollten den Olympiaschanzen hier am Ort noch einen Besuch abstatten.
Hier in Lillehammer kann man direkt oben am Schanzentisch parken und über steile Treppen hinunter ins Stadion absteigen. Das Beste des Besuches, es wurde auf beiden Schanzen trainiert. Ein beeindruckendes Erlebnis. Man konnte die Skispringer, die vom angrenzenden Skigymnasium waren, in allen Sprungbereichen beobachten. Oben vor dem Start, direkt am Schanzentisch, in der Luft, bei der Landung und immer war man hautnah dabei. Kein Wunder also, dass wir 2.5 Stunden hier verbrachten.
Ein Wort noch zum Wetter. Heute war der schönste und wärmste Tag des Urlaubes. Teilweise kletterte das Thermometer im Auto über die 30 Grad Marke. Ironie des Schicksals war heute nur unser Regenguss kurz bevor wir nach der Wanderung am Auto gewesen waren.
Die letzte Nacht in Norwegen brach an. Morgen wollten wir dann schon in Schweden übernachten. Ein wunderbarer, wenn auch etwas anderer Urlaub neigte sich seinem Ende zu.
Norwegen Euch-Tag 17
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