Christmas on Tour

2010

08.01.2011 - die Rentiere kehren zurück

Die Christmas Tour 2010 ist Geschichte. Wir haben wieder den Weg in unseren Alltag gefunden.

Der Tag des Rückfluges ist schnell erzählt. Am Morgen haben wir die Kids ausschlafen lassen und sind alleine zum Hotelfrühstück aufgebrochen. Leise haben wir uns aus dem Zimmer geschlichen. Keines der Kinder wurde wach. 5 Tage Ski fahren ging an ihnen auch nicht spurlos vorüber. Während die Kids nach dem Frühstück nochmals den Pool unsicher machten, packten meine Frau und ich die Koffer. Unsere Komplettausstattung musste in 5 Koffer und 5 Handgepäck-Rucksäcke verstaut werden. Sehr hilfreich hat sich hierbei unsere Handkofferwaage erwiesen, die mir meine Frau zum Geburtstag schenkte.

Um 11.00 Uhr checkten wir aus unserem Hotel aus und fuhren auf der I70 nach Denver. Wir machten noch einen kurzen Ausflug in den Red Rock Park von Denver und besichtigten das Amphitheater. Wir schauten den Sportskanonen dort beim Schwitzen zu. Auf den Stufen des Amphitheaters sporteln die Denveraner gerne und heute sogar unter Aufsicht eines Fitnesstrainers. Tja, wer´s braucht.

Anschließend noch weitere Bilder aus dem Red Rock Amphitheater. Man hat von hier einen tollen Blick auf die Downtown von Denver.

Anschließend gab es noch zum letzten Male in diesem Urlaub einen Dennys. Das gehört schon fast zur Tradition, ähnlich wie der erste Dennys am Beginn des Urlaubes. Nach einer kurzen Downtown – Rundfahrt per Auto am Capitol vorbei, fuhren wir dann zum Flughafen und gaben unser Auto um 14.34 Uhr wieder ab. Genau 4 Minuten über der Zeit. Abgeholt hatten wir es um 14.30 Uhr laut Vertrag. Hatte aber keine Konsequenzen, so pingelig sind sie dann bei Alamo letztlich nicht. Ich hatte zwar zum ersten Mal Probleme bei der Fahrzeugrückgabe, da der Computer unser Auto gar nicht kannte. Das Ganze hat sich aber nach einigem Hin und Her und vor allem Warterei unsererseits dann aufgelöst. Wir mussten unseren Travi wieder her geben. Ein Auto ohne Schwächen, aber auch ohne Stärken. Außer natürlich dem riesigen Kofferraum, der aber auch unbedingt von Nöten war. Beim nächsten Mal können wir uns dann überlegen wieder weniger Gepäck mitzunehmen und lieber einen zusätzlichen Wäschetag einzulegen. Erstens werden wir dann sicher keine Skiklamotten dabei haben und zweitens ist so ein Wäschetag eigentlich keine große Sache. Aber das entscheiden wir dann wenn es soweit ist.

Was bleibt von unserem Urlaub übrig? Weihnachten war dieses Mal anders. Das war uns ja schon vorher klar. Nicht klar war uns, ob uns der ganze Weihnachtsrummel fehlen würde. Vor allem den Kids, denn Weihnachten ist nun einmal eine Kinderangelegenheit. Aber unsere Kinder hatten gar keine Gelegenheit groß darüber nachzudenken. Die Freude über den Urlaub und den Aufenthalt in den USA war so groß, dass die Angelegenheit Weihnachten darüber fast in Vergessenheit geriet. Selbstverständlich nicht ganz, denn schließlich gab es ja trotzdem Geschenke. Wenn auch nur ganz kleine, denn die Geschenke mussten ja unter den Weihnachtsbaum passen und der war aus Platzgründen dieses Jahr sehr klein ausgefallen. Meine Frau hatte ein Exemplar im Baumarkt für 5 EUR besorgt inkl. Weihnachtsschmuck. Insider werden natürlich wissen, dass kleine Geschenke ja nicht unbedingt auch billige Geschenke bedeuten müssen. So ein Ipod ist nicht groß .

Wir konnten abschalten vom Alltagsrummel. Dies war die wichtigste Maßnahme, die den Urlaub begleitete. Ein paar Mal zu oft habe ich vielleicht betont, dieser Urlaub wäre eine Ausnahme und einmalige Angelegenheit. Nach unserer Rückkehr bin ich gar nicht mehr so sicher, dass dies auch so sein wird. Im Moment ist meine Frau noch nicht davon überzeugt, aber ich bin mir sicher in nicht allzu ferner Zukunft werden wir wieder über die Jahre in die USA aufbrechen. Ob dann allerdings auch alle Kinder dabei sein werden, wer weiß das schon? Ich hatte in der zweiten Nacht nach der Heimkehr ein klein wenig Zeit darüber nachzudenken. Ihr wisst ja der Jetlag. Darüber wie oft wir überhaupt noch als Komplettfamilie unterwegs sein werden. Die größten Sprünge sind hierbei nämlich gemacht. Unser Großer wird 16 Jahre alt, der Zweite immerhin demnächst 14. Sehr oft wird also THE FAMILY nicht mehr gemeinsam unterwegs sein. Gut von befreundeten Familien bekommt man auch schon mal mit, dass plötzlich die Familie noch größer geworden ist, weil der Freund oder die Freundin auch mit von der Partie ist. Darüber denke ich aber besser jetzt nicht nach.

Ziehen wir also ein kurzes Fazit der Reise. Unsere Flugverbindungen und unsere Fluggesellschaft waren außerordentlich gut und das Zeugnis würde eine eindeutige 1 ausstellen. Nichts geht über einen Nonstopflug. Wie bereits oft und viel beschrieben steht aber meistens der schnöde Mammon dem im Wege. Aber was soll man machen, ganz ohne Kostenkontrolle geht es halt nicht. Die Lufthansa war ohne Fehl und Tadel. Negatives ist mir nicht aufgefallen. Der Sitzplatzabstand war trotz meiner 1,83 m (ich bin aber eher ein Sitzriese) ordentlich, das Essen ausgezeichnet und zumindest das Inseat-Entertainment auf dem Rückflug von Denver zeitvertreibend.

Im Bild der Flughafen Denver by night

Unser Mietauto hatten wir zum wiederholten Male bei billiger-mietwagen.de bzw. über FTI gebucht. Auch hier wie immer ohne Fehl und Tadel. Wir hatten einen Fullsize-SUV gebucht und letztendlich einen Chevy Traverse erhalten. In Los Angeles war allerdings keine Choice-Line erkenntlich. Die Autos wurden zugewiesen. Nicht nur die Fullsize-SUV´s sondern auch kleinere Fahrzeuge. Warum und wieso kann ich nicht sagen, denn noch an Ostern war die Choice Line aktiv. Wir hatten beim Checken des Fahrzeuges etwas Glück den Nagel im Reifen zufällig gesehen zu haben und noch rechtzeitig ein neues Auto zu fordern. Das manuelle Umschreiben des Vertrages hat dann bei der Fahrzeugübergabe zu den besagten Problem geführt, war aber nicht weiter tragisch. Der Travi hat sich als zuverlässiges Fahrzeug in allen Lebenslagen des Winters erwiesen. Die Reifen waren fast wie neu, das Scheibenwasser fror auch bei den tiefsten Temperaturen nie ein und der Allradantrieb brachte uns bei Bedarf auch durch den tiefsten Schnee. Für Offroad Kunststücke wäre er allerdings nicht geeignet gewesen. Diese war ja zum Glück dieses Mal auch nicht geplant. Bei den Vermietern sieht man auf den Parkplätzen immer wieder Fahrzeuge wie Pickups oder echte Hardcore-Jeeps stehen. Wie kommt man an diese Fahrzeuge ran? Außer bei Hertz kann man die ja nicht speziell buchen. Bei Hertz sind die unter der Bezeichnung „Fun Collection“ buchbar. Aber auch bei Alamo, Dollar und weiteren Vermietern stehen solche Fahrzeuge auf dem Hof. Muss man also beim Checkinn danach fragen und Zusatzkosten in Kauf nehmen oder gibt es tatsächlich die Möglichkeit ganz gezielt so ein Fahrzeug zu erhalten? Vor ca. 12 Jahren konnten wir z.B. über ein Reisebüro einen Pickup in Denver buchen. Erhalten hatten wir damals dann einen Ford F150. Ich kann mich erinnern der war damals schweinebillig, hatte aber auch nicht den Komfort den man sonst gewohnt war. Es gab z.B. keinen Tempomat. Dafür wären aber die Offroadqualitäten nicht so schlecht gewesen. Wie es auch sei, wir werden auch das nächste Mal wieder bei Alamo oder National einen Fullsize-SUV buchen und hoffen einen adäquaten Untersatz für uns fünf zu erhalten.

Das Thema Hotelübernachtungen ist bei uns auch immer dafür gut Diskussionen heraufzubeschwören. Wir sind eben zu fünft und müssen ein für uns passendes Zimmer erhalten. Dies darf nicht zu klein oder mit zu wenigen Betten bestückt sein, denn wir wollen ja alle gut schlafen. Aus diesem Grunde sind wir Vorbucher. Zu Hause am PC werden alle Nächte vorgeplant und die notwendigen Hotelzimmer gebucht. Deshalb kommt auch sehr häufig die Internetseite choicehotel.com zum Einsatz, denn da ist die Chance 2 Queen Size - Betten mit Zusatzbett zu erhalten am Höchsten. Dasselbe gilt für die Motelkette Bestwestern, in der wie dieses Mal sehr häufig übernachtet haben. Das Frühstück wird immer besser, das dabei im Preis inbegriffen ist. Herausragend in diesem Zusammenhang war das Best Western Bryce Canyon Grand Hotel. Es ist nagelneu und schon deshalb natürlich auch um einiges moderner gestaltet als ältere Modelle. Aber eben auch mit einem Hot Breakfast ausgestattet, das keine Wünsche offen lässt. Bei unserer letzten Woche in Frisco zum Ski fahren beherbergte uns dann das Best Western Lake Dillon Lodge. Dieses Best Western war preislich gesehen überragend gegenüber allen anderen Übernachtungsmöglichkeiten, die wir so im Laufe des Jahres gecheckt hatten. Die Angebote der Reiseveranstalter lagen für diese Woche bei 2000 EUR aufwärts, nur für die Übernachtung wohlgemerkt. Da es sich dabei um Appartements handelte, ich erinnere kurz an die Einleitung meines Reiseberichts wir sind ja zu fünft, war das Ganze auch noch ohne Frühstück. Hier in Frisco kosteten uns die 6 Nächte gerade einmal 770 $, umgerechnet bei aktuellem Währungskurs ca. 590 EUR. Da war die Entscheidung schnell gefällt, da auch noch ein Frühstück im Preis inbegriffen war. Obwohl die Lake Dillon Lodge äußerlich eine Bausünde der 70. Jahre darstellt, ist sie innerlich selbstverständlich immer wieder renoviert worden und auf dem aktuellsten Stand. Zusätzlich hatte sie den Vorteil auch noch einen Skiverleih zu beherbergen der preislich unterhalb allen von uns online überprüften Verleihern in und außerhalb von Vail war. Erwähnenswert wäre noch, dass Ski und Schuhe von höchster Qualität waren.

Damit ist dieser Reisebericht jetzt komplett am Ende. Ich möchte mich speziell beim USA-Stammtisch für die Begleitung bedanken. Ich weiß, es gibt viele Stammtische der gleichen Art. Ich bin aber nun mal vor allem dort mehr oder minder aktiv. Für weitere Stammtische habe ich irgendwie weder Zeit noch Muße. Wenn ich Fragen habe oder Anregungen brauche, fühle ich mich dort immer gut aufgehoben. Dies soll keine Herabsetzung der anderen Foren sein, sondern nur meine Ansicht gegenüber dem aktiv sein in vielen verschiedenen Foren.

Zum Schluss möchte ich noch einmal kurz auf das Jahr 2011 blicken und was es USA-Urlaubstechnisch so bringen wird. Selbstverständlich, ihr kennt mich doch, sind diesbezügliche Pläne bereits schon wieder sehr weit gediehen. Die Flüge sind gebucht und dadurch auch die Gegenden in denen wir unterwegs sein wollen auch schon wieder bestimmt. Wir haben uns entschlossen im Sommer den Nordwesten inkl. einem Abstecher nach Kanada zu besuchen. Wir vorstehend schon einmal erwähnt, habe ich mir so meine Gedanken über die zukünftigen Urlaube mit der Familie gemacht und wie oft wir noch die Gelegenheit haben werden. Solange unser Geldbeutel es sich leisten kann uns fliegen zu lassen, sollten wir die Möglichkeit nutzen. Das bin ich einfach mir und meinen Kindern schuldig. Das Reisen erweitert den Erfahrungsschatz und den Horizont der Kinder ungemein. Deshalb ist jeder Urlaub auch wie eine Investition in die Zukunft meiner Kids zu sehen. Klingt im Übrigen auch viel besser als das Ganze nur aus Vergnügungssuchtgesichtspunkten zu betrachten.

Aber ich werde nicht bis Sommer warten können. Mich wird es schon wieder etwas früher gen Westen ziehen. Mein Ältester und ich werden gemeinsam an Ostern fliegen. Eine Father and Son – Tour. Als Geschenk zum 16. Geburtstag gibt es uns zwei einmal pur. Bevor ich es vergesse zu erwähnen, die Grundsatzidee stammt von meiner Frau. Schon klar, darauf hätte man aber auch kommen können. Auf so etwas kommen doch nur Frauen. Mir hat aber die Idee sofort sehr gut gefallen. Mit jedem einzelnen Kind verbindet mich eine besondere Beziehung und gerade beim Ältesten gilt es diese Beziehung auf ein neues Niveau zu heben. Mit 16 stehst du an der Kante zum Erwachsen sein. Der Umgang miteinander verändert sich oder sollte es zumindest tun. Warst du als Elternteil bisher sowas wie das bestimmende Aufsichtsorgan, das sich um alles und jedes gekümmert hat mutierst du nun idealerweise zum Berater und Freund. Dies geht nicht von alleine und verlangt von allen Beteiligten auch den Mut und den Willen dies zuzulassen. Ein Stück weit Vertrauen muss aufgebaut werden. Die Zuversicht, dass dein Kind schon die richtigen Wege gehen wird und wir ihm die notwendigen Werkzeuge in die Hand gegeben haben. Aber es gehört auch der Wille des Nochkindes dazu, dies zuzulassen und nicht abzublocken. Dies ist ein schmaler Grat, den wir alle schon durchwandert haben. In meinem Falle aber auf der anderen Seite stehend. Ein neues Abenteuer steht sozusagen bevor. Mein Sohn und ich werden uns mit Sicherheit auf dieser Reise ganz neu kennenlernen, da bin ich mir sicher. Denn solange waren wir bisher noch nie alleine zusammen. Eine neue Erfahrung für uns beide. Ich bin mir aber ziemlich sicher nach diesen 2 Wochen werden wir uns beide mit ganz anderen Augen sehen. Ich freue mich darauf.

Euer alljogi

@lljogi 2018 - Träume nicht dein Leben, lebe deinen Traum