18.03.2008

Miami Vice´ste wo der Strand ist

Der erste Tag gestern in Florida war ein sehr ereignisreicher für uns gewesen. Das merkt man vor allem daran, dass wir trotz sehr frühzeitigem zu Bett gehen, ohne Unterbrechung bis 1/2 6 der eine Teil, der andere Teil bis 1/2 7 durchschlafen. Warum hab ich nur immer dieses Trauma von unserem allerersten Familienurlaub 2004 in den USA? Damals lagen wir Nachts um 2 Uhr im Motelzimmer hellwach herum und haben Olympia geschaut. Gott sei Dank haben wir aus dieser Erfahrung gelernt und müssen uns seitdem mit dem Jetlag nur noch am Rande herumschlagen.

Okay, Häckchen dran! (Wortlaut Ross aus Friends)

Was haben wir heute so getrieben. Unser Weg führte weiter in Richtung Süden. Aber Halt! Bevor wir weiterreden, erstmal frühstücken. Nachdem wir gestern einen Denny´s gestürmt haben, war heute Motelfrühstück dran. Wir können ja nicht jeden Morgen schon 2000 Kalorien zu uns nehmen.

Unser Plan sah vor, dem Manatee Center in Fort Pierce (Link) zuerst einen Besuch abzustatten. Leider öffnet der erst um 10.00 Uhr. Trotzdem sind wir hingefahren, um nachzusehen ob das Warten sich lohnen würde. Das Manatee Center befindet sich am oder an einem Hafen in Fort Pierce. Dahinter ist gleich ein Elektrizitätswerk, dass erwärmtes Wasser in den Indian River abgibt. Deswegen gefällts auch den Manatees hier so gut. Die mögen nämlich eigentlich kein kaltes Wasser. Weswegen sie sich gerne an den Flußzuläufen aufhalten. Heute morgen allerdings sind keine zu sehen. Das Warten schien also nicht unbedingt lohnenswert und wir waren ja bereits gestern erfolgreich. Also haben wir entschieden, der Sonne entgegenzufahren.

Soviel zum Wetter. So richtig schön war es heute morgen ja nicht. Aber von oben war es trocken und blieb es auch den ganzen Tag. Gegen den Wind kann man sich schützen und richtig kalt war es ja auch nicht. Wir sind raus zum Strand gefahren.

Die Sonne wollte aber nicht richtig herauskommen und zierte sich weiter. Dafür haben meine Kids gleich mal eine morgendliche Dusche genommen.

Es ging ein ganz schöner Wind und dementsprechend war der Seegang ziemlich rauh. Diesem Pelikan hier schien das alles aber herzlich wenig zu stören.

Unser nächstes Ziel hieß Blowing Rocks Preserve (Link) . Das liegt auf Jupiter Island südlich von Hope Sound. An dem dortigen Strandabschnitt kann man bei stürmischen Seegang ein besonderes Naturschauspiel erleben. Der Sand auf diesem Strandabschnitt ist versteinert und die Erosion hat Löcher in den Stein gearbeitet. Durch diese Löcher schießt das Wasser fontänenartig empor und gibt Töne von sich. Allerdings nur bei Flut und starkem Seegang. Der Seegang war vorhanden, die Flut leider nicht. Weswegen das Naturschauspiel ausblieb. Trotzdem hat uns der Strandabschnitt sehr gut gefallen.

Gegen 12 Uhr meldete sich dann unser Hunger. Das Motelfrühstück hält nicht solange an. Dank Navi fanden wir auch recht schnell einen Denny´s.
Leider hat unser Hunger dann unsere Sinne vernebelt. Das ausgesuchte Familyrestaurant war unter aller Kanone.

1) Der Boden war übersät mit Strohhalmpapieren. Keiner hielt es für nötig sie wegzuräumen. Vielleicht war es aber auch Dekoration.

2) Geseated wurden wir ins letzte Eck. Unsere Bitte weiter vorne Platz nehmen zu können, hat man abgelehnt. Obwohl genug freier Raum war.
Vielleicht war es aber auch der Familyplatz des Hauses.

3) Die Sitze des Nebentisches waren aufgeschlitzt. Vielleicht war es aber auch ein neues Design.

4) Das Diet Coke stank bestialisch nach Chlor. Ich habe es zunächst nicht mal bemerkt. Meine Frau schon. Als ich es dann auch merkte, war mein Durst schlagartig beseitigt. Soviel Chlor in einem Coke habe ich noch nie erlebt, bei aller Liebe. Vielleicht war es aber auch eine neue Sorte von Coke.

5) Das von meiner Frau bestellte Philly Melt und mein Spicy Buffallo Melt hatten eigentlich ein leckeres Ciabatto Brot verdient. War aber alle und deswegen wurde das ganze mit einem ordinären Toastbrot geliefert. Man hätte dies ja bereits bei der Bestellung sagen können, hat man aber nicht. Kleiner Trost, wir waren nicht die Einzigsten denen es so ging. Vielleicht hat man uns auch nur vor dem amerikanischen Ciabatto Brot bewahren wollen.

6) Das zweite Coke meines Sohnes hat extra gekostet. Offensichtlich machte ihm das Chlor recht wenig aus. Habe ich aber auch noch nicht erlebt. Vielleicht unterstreicht dies aber auch nur die Exclusivität der neuen Sorte.

7) Beim Bezahlen streikte das Gerät für die Kreditkarte. Aber man kann ja auch bar bezahlen. Vielleicht.... ach vergesst es.

Das schlimmste daran war, die Portionen waren extrem klein. Sind wir nicht gewohnt. Gott sei Dank hatten wir einen Appetizer vorne weg, sonst wäre es eng geworden. Nicht für meine Hose, sondern für meinen Hunger.

Leider konnte man dies alles dem Denny´s von außen nicht ansehen. Wie kann man schlechten Service schon von weitem erkennen, ohne ihn zu erleben? Der versiffte Boden hätte uns vielleicht schon stutzig machen sollen. Während wir drin saßen, drehten andere vor der Türe wieder um und fuhren mit ihren Autos wieder davon. Woran haben sie die Lage erkannt? Sollte ich irgendwann die Antwort finden, werde ich sie mir patentieren zu lassen. Von außen sah der Denny´s ganz normal aus, das zu unserer Entschuldigung.

Trotzdem konnten wir frisch gestärkt den Nachmittag angehen. Unser Ziel hieß Miami und wenn man schon mal da ist, wollten wir auch dem Ocean Drive (Link) einen Besuch abstatten. Schließlich sind wir ja gute Touristen. In Miami Beach schien es aber nur gute Touristen zu geben. Hier ist am Nachmittag ganz schön was los.

Außer auf dem Hundefriedhof natürlich, da tobte niemand mehr.

Die Architektur der Art-Decor Häuser ist absolut gelungen und geben bestimmt auch am frühen Morgen oder am späteren Abend ein hervorragendes Motiv ab. Uns war es aber zu voll. Unglaublich viele Menschen überall. Hier wurde mir wieder einmal bewußt, dass ich kein Stadtmensch bin. Ich habe außer zur Studienzeit nie in der Stadt gelebt. Natürlich war es damals angenehm die Annehmlichkeiten einer Stadt genießen zu können. Viele Kneipen, Kinos, Einkaufsmöglichkeiten usw. Aber ich bekenne mich dazu. Ich bin ein Landmensch. Ich liebe es, wenn ich aus dem Haus gehe und nach 5 min. joggend im Wald stehe. Ampeln und Verkehrstaus auf dem Weg zur Arbeit oder zum Einkaufen kennen wir nur vom Hörensagen. Tolle Restaurants gibt es bei uns auch und das nächste größere Kino ist auch gleich in der Nähe.

Was will ich damit sagen? So toll Miami ist, so toll die Villen auf den Islands sind.

Ich möchte keine davon geschenkt haben. Überall Strassen, Menschen, Verkehrschaos. Wir haben uns alles angesehen und sind dann Richtung Motel weitergezogen. Ein Best Western in Cutler Ridge.

Die Sawgrass Mill

Einen Abstecher zu dieser Mall haben wir selbstverständlich auch gemacht. Soll angeblich eine der größten in Florida sein. Ich kann dies nicht so recht glauben. Um den Schein zu wahren, habe ich im Timberlandladen 2 T-Shirts für 25 $ erstanden. Das Outlet selber fand ich sehr enttäuschend. Hatte so einen Gruschladencharakter. Was ist jetzt ein Gruschladen? Gruschladen, gesprochen mit langem U, sind Läden, in denen es alles und nichts gibt. Die das Wort Qualität nur vom Hörensagen kennen. Am Ende kauft man in solchen Läden Dinge, die keiner brauchen kann. Von diesen Läden gibt es in dieser Mall genug.

Da wir eh daran vorbeikamen, mussten wir keinen Umweg in Kauf nehmen. Wenn wir extra dahin gefahren wären, weil diverse Reiseführer so schwärmten, hätte ich mich geärgert. Aber laßt euch nicht davon abhalten, dahin zu fahren. Jeder muss sich selber ein Bild davon machen. Den einen gefällts, den anderen nicht.

So morgen gehts zum südlichsten Punkt unserer Reise. Key West wir kommen. Dry Tortuga wir kommen. Der Wind soll allerdings, laut Weatherchannel, weiterhin so bleiben wie bisher. Wir freuen uns schon alle auf die Katamaranfahrt. Wird bestimmt eine erfrischende Erfahrung.

Hier gehts weiter - 19.03.2008

@lljogi 2018 - Träume nicht dein Leben, lebe deinen Traum