Pazlantik

2013

Day 24 - North Dome


Bishop - Turlock auf einer größeren Karte anzeigen

Das Wetter machte uns heute natürlich keine Probleme. Hätte mich auch gewundert. Jetzt hatten wir über 3 Wochen Glück, jetzt wird es uns auch noch die letzten Tage hold sein. Das Aufstehen um 6.00 Uhr dagegen war hart wie vorausgesagt. Und wie vorausgesagt war es spätestens als wir auf dem North Dome standen vergessen.

Was für ein Tag, was für eine Wanderung und was für ein Nationalpark.

Der Tioga Pass ist wie immer das Sahnestückchen auf dem Weg in den Yosemite Nationalpark. In einem früheren Reisebericht habe ich einmal vom Vorhof zum Paradies gesprochen. Ich bleibe dabei, der Yosemite ist landschaftlich nur schwer zu toppen. Er hat nur einen entscheidenden Nachteil. Er ist meistens voll. Es ist August, also Hochsaison und es ist Samstag. Also was erwartet man hier. Menschen und Autos, viele Autos und viele Menschen, v.a. aber Menschen und Autos. Es waren viele Autos, die standen überall am Wegesrand und die Menschen waren entweder im Auto, überwiegend, oder sie waren auf irgendwelchen Hikes unterwegs.

Nun hatten wir uns aber einen Hike herausgesucht der im Vergleich zu vielen anderen Hikes im Nationalpark eher weniger begangen wird. Was natürlich nicht heißt niemanden zu treffen, aber eben relativ wenige. Wir wollten zum North Dome. Der North Dome befindet sich direkt gegenüber dem Half Dome und die Aussichten von da oben sollen umwerfend sein. Sehen wir uns aber erst einmal den North Dome von der anderen Seite aus an.

Das Foto wurde 2007 aufgenommen und leider ist der North Dome nicht ganz auf dem Bild verewigt. Wer konnte auch wissen, dass wir 6 Jahre später das Bild nochmals gebrauchen könnten. Der North Dome ist also ganz links zu finden, gegenüber dem Half Dome. Die Wanderung hat nur einen entscheidenden Nachteil. Es geht zunächst bergab, danach wieder etwas bergauf, dann wieder bergab, wieder bergauf, dann stark bergab und zum North Dome hin leicht bergauf. Das Problem vom Trailhead am Porcupine Creek bis zum Ziel geht es nicht nur 4.4 Meilen, sondern auch mehr bergab als bergauf. Was nichts anderes bedeutet auf dem Rückweg geht es mehr bergauf als bergab. Vor allem vom North Dome weg muss man erst einmal richtig in den Berg hinein.

Den Hang muss man vom Dome aus nach oben. Da aber auch heute die Temperaturen sehr angenehm waren, war dies trotz Sonne nicht unbedingt ein Problem. Jetzt aber zu den Aussichten.

ein erster Blick auf den Half Dome

der Blick wird immer besser

der Glacier Point und der Sentinel

Blick in Richtung Yosemite Valley

Bei dem Bild lasst einfach eure Fantasy spielen. Wir konnten uns nur schwer wieder vom North Dome loseisen. Aber der Rückweg war immerhin 4.4 Meilen lang.

Nachdem wir den ersten Abhang wieder bestiegen hatten schauten wir nochmals zurück.

Der North Dome Trail ist auf der offizielen Internetseite zu finden, interessanterweise aber nicht auf der Broschüre die wir am Parkeingang erhielten. Vielleicht ist auch aus diesem Grund die Wanderung nicht überlaufen. Bis zum Gipfel hatten wir nur 4 Menschen getroffen. Zwei weitere brachen gerade wieder auf. Für sie waren wir die ersten Wanderer des Tages. Auf dem Rückweg dagegen trafen wir einige Wanderer mehr. Ich habe irgendwann aufgehört zu zählen, aber es waren mindestens an die 20. Drei davon erzählten uns sie hätten gerade ein Bärenjunges gesehen und würden jetzt Ausschau nach der Mutter halten. Wir sollten etwas aufpassen. Das einzige was wir jedoch sahen war das...

Wir wußten nicht genau ob wir darüber froh sein sollten oder ob wir vielleicht doch lieber einen Bären gesehen hätten. Ehrlicherweise bin ich froh einen Bären nicht auf so kurze Entfernung wie die Hirschkuh gesehen zu haben. Obwohl ein tolles Bild wäre es wohl geworden. Auch heute waren wir mit unserer Bärenglocke unterwegs. Jeder Bär hörte uns also schon auf mehrere Kilometer Entfernung kommen. Auch deswegen sahen wir keine Bären, die hatten sich schon vorher verkrümmelt.

Nach dieser einzigartigen 8.8 Meilen Wanderung sprangen wir erst einmal in den Tenaya Lake, direkt an der Tioga Road.

Fast hätte ich es noch vergessen. Auf dem Weg zum North Dome kann man auch noch einen kleinen Abstecher zum Indian Rock Arch machen. Zugegebenermassen haben wir den Abstecher nicht gemacht, gesehen haben wir den Arch aber trotzdem. Auch ohne zusätzlich 0.6 Meilen zu laufen.

Zurück aber zur Abkühlung nach getaner Arbeit. Es gibt nichts besseres als nach einer solchen Wanderung die Füße ins kalte Nass zu hängen. Das natürlich der ein oder andere der Familie gleich ganz zum Baden in den See geht war schon vorher klar. Währenddessen durften unsere Schuhe am Auto einen auf Stillleben machen.

Unser Plan heute hier im Yosemite zu grillen schien zunächst nicht von Erfolg gekrönt zu werden. Es waren einfach zuviele Menschen überall. Die Parkplätze alle überfüllt und die Picknickplätze brechend voll. Aber nachdem wir die Abkühlung im See hinter uns gebracht hatten, war uns das Glück ein weiteres Mal hold und wir ergatterten einen schönen Platz in der Nähe des Wassers. Wir schürten den Grill an und ließen uns zum letzten Male in diesem Urlaub die Würstchen, die Hamburger und was sonst noch so alles seinen Weg auf den Grill fand, schmecken.

Nachdem wir satt waren und unser Zeug wieder zusammengeräumt hatten mussten wir uns aber wirklich auf den Weg machen zum Motel in Turlock. Insgesamt 3 Stunden Fahrt. Wer schon einmal aus dem Yosemite in Richtung Westen herausgefahren ist, der weiß es ist eine Tuckelstrecke. Ein Strecke auf der man weder schnell fahren noch ruhig dahin cruisen kann, denn es geht ständig hin und her, auf und ab. Noch auf der Tioga Pass Road stieg uns rauchige Luft in die Nase. Erst sehr viel später, als der Yosemite schon meilenweit entfernt war sahen wir die Bescherung. Rechts von uns stand ein Berghang in Flammen und Löschflugzeuge waren schon im Einsatz.

Noch weiter im Tal unten und schon kurz vor unserem heutigen Ziel wurde man dann durch diese Landschaft für die lange Fahrt belohnt.

Hier in Kalifornien wächst das Heu sozusagen am Stengel. Wir fuhren auch meilenweit an Olivenplantagen vorbei und über Bewässerungskanäle. Man kann verstehen, dass die Siedler die dieses Land hier sahen ganz faziniert waren.

Kurz vor 8 Uhr erreichten wir unser Motel und checkten ein. Wie bisher immer bekamen wir genau das Zimmer welches wir gebucht hatten. Heute ausgestattet mit 2 Queenbetten und einem Sofabett. Wie auch fast immer in diesem Urlaub ist das Sofabett nicht bezogen und wir müssen erst wieder die Bettlaken an der Rezeption holen. Aber auch daran haben wir uns inzwischen gewöhnt. Ein wunderschöner Tag geht zu Ende. Morgen werden wir unsere Aufgabe dann erfüllen und das Wasser des Atlantiks in den Pazifik schütten. Ein klein wenig werden wir uns auch noch einmal San Francisco ansehen, wenn man schon einmal in der Gegend ist.

Jetzt wird es aber wieder einmal Zeit ins Bettchen zu gehen. Bis morgen dann und gute Nacht.

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@lljogi 2018 - Träume nicht dein Leben, lebe deinen Traum