Canadusa

2011

03.09.2011 - a Day in John Day

Vor einigen Tagen hatte ich ein Gespräch im Whirlpool mit einem vor 5 Jahre nach Idaho gezogenen Amerikaner, ihr erinnert euch vielleicht. Er hatte mich damals gefragt, wohin wir von Idaho City aus fahren würden und ich habe ihm wahrheitsgemäß geantwortet nach John Day ins John Day Fossil Beds National Monument. Er fragte mehrmals nach und schien diesen Ort weder zu kennen noch davon jemals gehört zu haben. Er wunderte sich noch warum wir den weiten Weg von Deutschland in die USA kommen würden für einen solch kleinen Park. Erst als ich ihm versicherte nicht alleine wegen John Day hierher gekommen zu sein und die letzten Tage im Yellowstone verbracht hatten, schien er zufrieden zu sein.

Heute waren wir nun in diesem unbekannten Park. Wikipedia schreibt über den Park folgendes, besser könnte ich es in keinem Fall formulieren.

Das John Day Fossil Beds National Monument ist ein Schutzgebiet vom Typ eines National Monuments im US-Bundesstaat Oregon. Es besteht aus drei nicht zusammenhängenden Teilen, sogenannten Units, die entlang von etwa 100 Kilometern im Flusstal des John Day Rivers liegen. Geschützt werden Fundstätten mit Fossilien von Lebewesen aus den geologischen Perioden Paläogen und Neogen mit einem Alter von etwa 44 bis 6 Millionen Jahren. Die aufgeschlossenen Schichten selber umfassen den Zeitraum von etwa 54 bis 6 Millionen Jahren.

Zwischen 1931 und 1965 wurden die Teile des heutigen National Monuments durch den Bundesstaat Oregon als State Parks ausgewiesen. 1974 wurden sie in das Schutzprogramm der Bundesregierung übernommen und unter die Verwaltung des National Park Service gestellt.

Es geht also hauptsächlich um Knochenfunde, könnte man glauben. Das noch sehr neue Visitor Center klärt wieder in wunderbarer Weise darüber auf, was hier wo gefunden wurde. Übrigens wurden hier niemals Dinosaurierknochen gefunden. Die Dinosaurier waren schon viele Millionenjahre ausgestorben bevor die hier lebenden Tiere versteinerten.

Aufgrund der Funde an Knochen und Pflanzen versucht man zu rekonstruieren welche Tiere wie und von was lebten. Außerdem kann man anhand der Pflanzenfunde auch Klimakurven zeigen. Die Durchschnittstemperaturen der vergangenen 60 Mio. Jahre wurde auf diesem Wege für die Gegend rund um John Day bestimmt. Heraus kam folgende Klimakurve:

Diese Kurve zeigt eine kontinuierliche Abkühlung der Gegend seit über 60 Millionen Jahren.

Wir haben heute einen ca. 5 km lange Wanderung rund um das Blue Basin im John Days Park gemacht. Die Landschaft hat hier überraschender Weise durchaus auch ihren Reiz.

Nach dieser Anstrengung des heutigen Tages, auf einem fast schattenlosen Weg bei ca. 27 Grad, suchten wir uns noch einen besonderen Picknickplatz aus. Das Cant Ranch House ist heute ein Museum innerhalb des John Day Parks. Rund um das Haus gibt es wunderbar gepflegten Rasen und Bänke im Schatten.

Damit ging der heutige Tag dann fast schon zu Ende. Der Rest ist schnell erzählt. Poolbesuch und Abendessen im Outpost in John Day rundeten den Tag ab.

Zum Abschluß des Tages noch ein paar Begegnungen des Tages. Heute morgen beim Tanken z.B.

Hier in Oregon darf man nicht selber tanken. Dies ist per Gesetz verboten. Man muss sich betanken lassen. Normalerweise kann man im Auto sitzen bleiben, gibt dem Tankwart Geld oder Karte und der Rest wird erledigt. Ich bin trotzdem ausgestiegen, weil - keine Ahnung - ich es einfach nicht gewohnt bin beim Tanken sitzen zu bleiben. Der Tankwart sieht natürlich sofort anhand meiner Kreditkarte wird sind keine Amerikaner. Als er erfährt wir sind von Germany, fängt er an seine paar Brocken deutsch an den Mann zu bringen. Er hatte in der Schule Deutschunterricht und seine Mutter war wohl auch Deutsche bzw. deutschstämmig. Er sagte noch zu mir: "Meine Mutter hat immer zu mir Dammkop gesagt". Ich habe ihn nicht sofort verstanden. Was meinte er damit? Er wiederholte noch mal: "Dammkop". Dann habe ich ihn verstanden, er meinte: "Dummkopf". Ob dies was schlimmes wäre?

Naja, kommt wohl auf den Standpunkt an.

Auf unserer kleinen Wanderung heute begegneten wir einer ebenfalls 5-köpfigen Familie mit 2 Hunden (Respekt). Wir machten gerade eine kleine Apfelpause als sie an uns vorbeiliefen. Die Frau ziemlich aufgeregt hinterher. Ob wir die Schlangen weiter unten auf dem Weg gesehen hätten? Hatten wir nicht. Sie war auf jeden Fall fertig mit der Welt und wollte wohl nur noch ins Auto. Was uns zu der Vermutung brachte, dass auch Amerikaner mit Schlangen nicht viel anfangen können. Im Gegensatz zu uns in good old Germany haben sie das Problem aber das ganze Jahr über, während wir uns nur während des USA-Trips damit rumschlagen müssen.

Das wars für den heutigen Tag. Morgen geht es wieder weiter westwärts. Morgen erreichen wir den Colombia River. Einer der großen Ströme Amerikas. Zur Erinnerung, bereits am 4. Tag unserer Reise haben wir den Colombia River in Revelstoke, Canada schon einmal überquert. Morgen sehen wir ihn wieder.

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